Informationen und Tipps rund um Akne

Autor: Lukas (Seite 2 von 3)

Vitamin C gegen Aknenarben und rote Flecken

Wir haben uns bereits einige Vitamine angeschaut, die bei Akne helfen können. Hier seien vor allem Vitamin A und auch Vitamin D genannt. Das wohl bekannteste aller Vitamine aber ist Vitamin C. Obwohl es bei allerlei Problemen verwendet wird, dürfte es vielleicht überraschen, dass es auch bei Akne und Pickeln eingesetzt werden kann. Oder genauer gesagt: gegen Narben und rote Flecken, die beim Abheilen von Entzündungen entstehen können.

Vitamin C kann sowohl innerlich (durch Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel) als auch äußerlich (mit einem Serum) verwendet werden. Für uns ist vor allen die zweite Variante wichtig. Wir werfen in diesem Artikel aber auch einen Blick darauf, ob es auch innerlich hilfreich sein kann. Vor allem aber ist wichtig, dass Vitamin C gegen Aknenarben und rote Flecken eingesetzt werden kann.

Was ist Vitamin C?

Vitamin C ist wie gesagt das wohl bekannteste aller Vitamine. Trotzdem kann es sinnvoll sein, sich noch einmal grundsätzlich mit diesem Vitamin zu beschäftigen, bevor wir uns an das eigentlich Thema wagen.

Der chemische Name lautet L-Ascorbinsäure oder einfach nur Ascorbinsäure. Ein Mangel an Ascorbinsäure kann zu Skorbut führen. Dies kam früher vor allem bei Seefahrern vor, die monate- oder jahrelang auf hoher See waren und sich während dieser Zeit von Konserven ernährten, ohne Zugang zu frischer Nahrung zu haben. Vitamin C ist zum Beispiel in der Acerolakirsche, Kiwi, Paprika, aber auch in anderen Früchten und Gemüsesorten vorhanden.

Vitamin C hat im menschlichen Körper einige nützliche Eigenschaften. Unter anderem

  • ist es antioxidativ
  • wirkt es entzündungshemmend
  • ist es wichtig für die Kollagensynthese
  • hat es eine aufhellende Wirkung auf die Haut

All diese Punkte sind wichtig für die Hautgesundheit. Daher wird Ascorbinsäure auch äußerlich direkt auf der Haut angewendet und bei einigen Hauterkrankungen eingesetzt.

Vitamin C ist wasserlöslich, weshalb eine Überdosierung schwierig und selten ist. Überschüssige Ascorbinsäure wird über die Nieren ausgeschieden. Bei sehr hohen Einzeldosen kann es vorübergehend zu Durchfall kommen.

Wie kann Vitamin C gegen Aknenarben und rote Flecken helfen?

Eine wichtige Eigenschaft von Vitamin C ist, dass es äußerlich angewendet Hyperpigmentierung entgegenwirkt und die Haut aufhellt bzw. an den normalen Hautton angleicht. Es kann daher beispielsweise gegen Altersflecken oder Augenringe eingesetzt werden.

Diese Eigenschaft ist aber auch bei roten Flecken nützlich. Wer kennt sie nicht? Ein Pickel ist eigentlich schon fast abgeheilt und es ist keine Wölbung mehr auf der Haut zu spüren. Und trotzdem bleibt ein roter Fleck zurück, der manchmal nur langsam abheilt. Von außen sieht es dann so aus, als wäre dort immer noch ein Pickel, obwohl es eigentlich nur noch eine Verfärbung der Haut ist. Dies kann sehr nervig sein.

Aufgrund der aufhellenden Wirkung kann Vitamin C hier Abhilfe schaffen. Ein roter Fleck verschwindet so schneller. Hierbei kann ein Vitamin-C-Serum entweder punktuell auf eine solche Stelle oder großflächig (z.B. mit einer Creme oder einem Gel vermischt) aufgetragen werden.

Auch bei Narben kann äußerliches Vitamin C helfen, obwohl das natürlich deutlich schwieriger ist. Es kurbelt unter anderem die Kollagenproduktion an und macht die Haut geschmeidiger. Kollagen ist wichtig für eine ebenmäßige Haut. Langfristig kann es also auch Narben verbessern. Hier sei aber dazu gesagt, dass Narben sehr hartnäckig sind und oftmals nie ganz wieder verschwinden. Ein Wundermittel gibt es nicht. Man kann die Erscheinung aber längerfristig verbessern.

Kann Vitamin C auch gegen Akne an sich eingesetzt werden?

Neben roten Flecken und Narben stellt sich nun die Frage, ob Vitamin C auch direkt gegen Akne und Pickel helfen kann. Das wurde bereits in einigen Studien untersucht.

Vitamin C ist wie oben beschrieben entzündungshemmend und kann so bei einigen entzündlichen Erkrankungen eingesetzt werden. Darunter zählen z.B. auch Akne oder Rosacea. Außerdem wird die Wundheilung verbessert. Daher kann Vitamin C durchaus vorbeugend wirken und verhindern, dass sehr hartnäckige rote Flecken oder tiefe Narben überhaupt erst entstehen.

Zudem sei darauf hingewiesen, dass Vitamin C ein natürliches Antihistaminikum ist. Histamin spielt eine wichtige Rolle bei Entzündungsprozessen im Körper und eine hohe Sensitivität gegenüber Histamin kann zu Pickeln oder Rosacea führen.

Vitamin C wirkt auch schützend bei übermäßiger UV-Strahlung. Das hat zwar mit Akne erst einmal nichts direkt zu tun, allerdings spielt es für die Hautgesundheit eine wichtige Rolle. Zudem gibt es bei Akne einige Medikamente und Produkte wie Isotretinoin oder Benzoylperoxid (BPO), welche die Haut anfälliger gegenüber UV-Strahlung machen.

Wie ist die Studienlage?

In einer Studie bekamen Versuchspersonen mit Akne für 12 Wochen entweder Vitamin C zur äußerlichen Anwendung oder ein Placebo [1]. Nach dieser Zeit hatte sich die Akne in der Vitamin-C-Gruppe signifikant verbessert. Da ich keinen Zugang zur vollen Studie habe, kann ich leider nicht sagen, wie groß die Verbesserung war.

In einer anderen Studie wurden verschiedene Mittel miteinander verglichen [2]. Hierbei gab es in der Vitamin-C-Gruppe (auch äußerlich aufgetragen) eine Reduktion der Pickel/Entzündungen um 20,14% nach vier Wochen und um 48,82% nach acht Wochen. Es wäre interessant gewesen, ob nach einer noch längeren Zeit eine noch größere Verbesserung erzielt worden wäre. Die Ergebnisse sind aber auch so schon vielversprechend und für das eher unbekannte Aknemittel Vitamin C sogar überraschend.

Das beste Ergebnis in der zweiten Studie wurde übrigens durch eine Kombination aus Vitamin C und Retinol (Vitamin A). Retinol hat äußerlich ähnliche Eigenschaften wie Ascorbinsäure.

Wie funktioniert die Anwendung?

Vitamin C kann wie bereits gesagt innerlich und äußerlich angewendet werden.

Äußerlich wird es in Form eines Serums direkt auf die Haut aufgetragen (oder vermischt mit einer Creme oder einem Gel). Ich persönlich verwende das Serum von Bioniva*. Es enthält neben Vitamin C noch andere gute Inhaltsstoffe. Dieses trage ich dann sanft auf die Haut auf. Allgemein ist es wichtig, beim Auftragen von Pflegeprodukten nicht zu stark zu reiben, da die Haut sonst gereizt wird und es sogar einen negativen Effekt geben kann.

Ein Serum hat der Vorteil, dass das Vitamin C direkt in Kontakt mit der Haut kommt. Vitamin C aus Nahrung oder Nahrungsergänzungsmitteln wird im Körper für sehr viele verschiedene Prozesse verwendet. Es ist fraglich, wie viel davon dann überhaupt in der Haut ankommt. Tragen wir es aber direkt auf die Haut auf, können wir sicher sein, dass es dort auch seine Wirkung zeigt.

Innerlich ist es in den meisten Fällen nicht nötig, Ascorbinsäure zu supplementieren. Früchte und Gemüsesorten enthalten in der Regel genug davon. Wer trotzdem zusätzlich etwas supplementieren will, kann im Drogeriemarkt diese kleinen Dosen mit reiner Ascorbinsäure kaufen. Ascorbinsäure wird aber besser aufgenommen, wenn es an ein Mineral wie Magnesium oder Calcium gebunden ist. Diese Kombination nennen wir dann Magnesiumascorbat bzw. Calciumascorbat. Auch gut ist ein Pulver, welches direkt aus der Acerolakirsche gewonnen wird.

Fazit

Vitamin C ist im Zusammenhang mit Akne ein noch relativ unbekannter, aber durchaus interessanter Wirkstoff. Was einen positiven Einfluss auf Akne, Pickel und unreine Haut direkt betrifft, wäre es wünschenswert, wenn es in Zukunft mehr Studien und Erfahrungsberichte geben würde. Die ersten Berichte sind durchaus vielversprechend.

Interessant ist aber vor allem die positive Wirkung auf rote Flecken und (längerfristig) Aknenarben. Die roten Flecken als Überbleibsel von Pickeln können genauso nervig sein wie diese, da man beides von außen betrachtet nur schwer unterscheiden kann. Außerdem können sie sehr hartnäckig sein und es kann Wochen bis zu einem kompletten Verschwinden der Flecken dauern. Äußerlich aufgetragenes Vitamin C bietet eine gute Alternative für dieses Problem.

 

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Quellen

[1] Woolery-Lloyd H., Baumann L., Ikeno H. – Sodium L-ascorbyl-2-phosphate 5% lotion for thetreatment of acne vulgaris: a randomized, double-blind, controlled trial

[2] Ruamrak C., Lourith N., Natakankitkul S. – Comparison of clinical efficacies of sodium ascorbylphosphate, retinol and their combination in acnetreatment

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ernährung und Akne?

Die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen Ernährung und Akne gibt, wird bereits seit Jahrzehnten kontrovers diskutiert. Teilweise wird hierfür sogar der Begriff Ernährungsakne verwendet.

Als ich selbst mich zum ersten Mal mit dem Thema beschäftigte (das war etwa im Jahr 2006 oder 2007), bestritten die meisten Hautärzte einen Zusammenhang noch. Zu dieser Zeit fanden sich in Internetforen aber bereits einige Aknepatienten ein, die für sich selbst einen klaren, negativen Effekt von (falscher) Ernährung auf ihre Akne feststellten. In einem Akneforum, in dem ich selbst Mitglied war, und das heute nicht mehr existiert, war der Thread zum Thema Ernährung einer der größten – wenn nicht sogar der größte – überhaupt.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ernährung und Akne?

Seitdem hat es einige Studien zum Zusammenhang zwischen Ernährung und Akne gegeben. Einige davon will ich in diesem Artikel vorstellen. Damit versuche ich die folgende Frage zu beantworten: Kann Ernährung Akne verschlimmern oder gar verursachen?

Wir werden im Laufe des Artikels sehen, dass Ernährung und Akne durchaus zusammenhängen. Etwas schwieriger stellt sich die Frage nach bestimmten Lebensmitteln dar. Denn jeder Mensch ist unterschiedlich, und was für eine Gruppe harmlos ist, kann für eine andere Gruppe schädlich sein.

Woher kommt die Frage, ob Ernährung und Akne zusammenhängen?

Zum einen gibt es natürlich einige Erfahrungsberichte. In der Einleitung habe ich ja schon den sehr beliebten Thread im früheren Akneforum angesprochen. Dort wurde häufig auch von Ernährungsakne gesprochen. Auch ich selbst habe diesen Zusammenhang bei mir festgestellt.

Allerdings muss man sich nicht nur auf Erfahrungsberichte berufen, wenn man Akne und Ernährung untersuchen will. Erfahrungsberichte sind hilfreich, können aber auch ungenau sein. Es gibt aber auch andere Indizien dafür, dass Ernährung Akne beeinflussen kann.

Zusammenhang zwischen Nährstoffen und Akne

Zum einen ist bekannt, dass eine Reihe von Nährstoffen sich positiv auf Akne auswirken können. Hierzu zählen unter anderem Zink und Vitamin A. Ich habe schon einige Male erwähnt, dass Aknepatienten niedrigere Blutlevel an Vitamin A, Vitamin E und Zink haben [1]. Wenn es einen Zusammenhang zwischen diesen Nährstoffen und Akne gibt, liegt der Schluss nahe, dass Ernährung einen Einfluss auf Akne hat. Denn wir nehmen diese Vitamine und Mineralien mit der Nahrung auf.

Vergleich zwischen westlicher Zivilisation und Naturvölkern

Eine weiterer wichtiger Punkt ist der Vergleich zwischen Menschen aus der westlichen Welt und traditionell lebenden Jäger- und Sammlervölkern. Loren Cordain, ein ehemaliger Professor der Colorado State Universität, bezeichnet Akne als Krankheit der westlichen Zivilisation [2]. Zu diesem Schluss kamen er und andere Forscher, nachdem sie andere Völker untersuchten. Dazu gehörten u.a. die Bewohner der Insel Kitava in Papua-Neuguinea sowie die Aché im Osten Paraguays.

Bei den Bewohnern von Kitava wurde nicht ein Fall von Akne entdeckt, obwohl sich darunter 300 junge Personen im (für Akne anfälligen) Alter zwischen 15 und 25 Jahren befanden. Bei den Aché war es ebenfalls nicht ein einziger Fall unter 115 (15 im Alter zwischen 15 und 25 Jahren) untersuchten Personen. Für diese Völker scheint Akne also nicht zu existieren. In der westlichen Welt hingegen leiden die meisten Jugendlichen zeitweise unter Akne und auch immer mehr Erwachsene.

Die Kitavan essen ihre traditionelle Diät, die aus Wurzelgemüse (wozu unter anderem verschiedene Kartoffelarten zählen), Früchten, Fisch und Kokosnuss besteht. Die Aché ernähren sich hauptsächlich von Wildfleisch, Palmfrüchten oder wildem Honig1.

Ernährung und Akne: Das sagen wissenschaftliche Studien

Es liegen mittlerweile einige systematische Übersichtsarbeiten (engl.: systematic review oder einfach review) zum Zusammenhang zwischen Ernährung und Akne vor (z.B. [3], [4], [5]). In einem solchen Review wird keine neue Studie durchgeführt, sondern viele alte Studien zu einem bestimmten Thema werden gesammelt und ausgewertet. Diese Reviews kommen zu dem Schluss, dass Ernährung Akne beeinflussen kann. Es sind aber weitere Untersuchungen nötig, um festzustellen, welche Lebensmittel genau einen Einfluss haben können.

IGF-1 und Akne

Eine sehr interessante wissenschaftliche Erkenntnis ist die Folgende: Menschen mit dem sogenannten (äußerst selten auftretenden) Laron-Syndrom leiden nicht unter Akne [3]. Bei Patienten mit Laron-Syndrom haben Wachstumshormone keinen Effekt auf den Körper. Dies äußert sich dann in Kleinwüchsigkeit. Zu den Wachstumshormonen gehört auch IGF-1 (insulin-like growth factor). Erhalten Patienten mit Laron-Syndrom eine Behandlung IGF-1, können sie Akne entwickeln, was ansonsten nicht passiert. Nach dem Abbruch einer solchen Behandlung verschwindet die Akne dann wieder.

IGF-1 ist deshalb interessant, weil die Ernährung einen Einfluss darauf hat. IGF-1 führt dazu, dass ein anderer Stoff namens FoxO1 verringert wird, was wiederum zu einer Erhöhung von mTORC1 führt. mTORC1 spielt eine Rolle bei verschiedenen Prozessen, die die Haut betreffen. Es kann die Talgproduktion erhöhen und zu mehr Keratinisierung (Verhornung) führen. Beides spielt eine Rolle bei der Entwicklung von Akne.

Beziehung zwischen IGF-1 und Akne

Welche Lebensmittel können sich negativ auf Akne auswirken?

Hier gibt es keine Universalantwort. Letztendlich muss jeder für sich herausfinden, ob sich bestimmte Lebensmittel negativ auf Akne auswirken und falls ja, welche. Obwohl es aber schwierig ist, haben wir aufgrund von Studien und Erfahrungsberichten einige Anhaltspunkte. Daher will ich hier einige Punkte aufzählen, die mit Akne zumindest in Zusammenhang gebracht werden.

Milch und Milchprodukte

Milch ist einer der Hauptpunkte, der erwähnt wird, wenn über Akne und Ernährung gesprochen wird. Der Zusammenhang wurde bereits im Jahre 1885 zum ersten Mal beobachtet [6].

Es sind hier zwei Übeltäter denkbar. Die Laktose (Milchzucker), die von einigen Menschen nur schwerlich verdaut wird und zu Darmproblemen führen kann. Oder aber das Milcheiweiß (Casein), das Probleme bereiten könnte. Es gibt laktosefreie Milch und Käse enthält i.d.R. keine oder nur äußerst geringe Menge Laktose. Hier kann ausgetestet werden, ob es einen Unterschied macht. Auf das Casein gehe ich im Punkt zu A1-Milch vs. A2-Milch noch näher ein.

Es sollte allerdings dazu gesagt werden, dass früher eher mehr Milchprodukte konsumiert werden als heute und es weniger Akne gab. Auch gibt es Naturvölker, wie die Massai, die große Mengen an Milch trinken und nicht an Akne erkranken. Es scheint trotz der Assoziation also nicht ganz so einfach zu sein und andere Faktoren scheinen ebenfalls mitzuwirken. Es erscheint also durchaus möglich, dass nicht die Milch an sich das Problem ist, sondern ein anderer Faktor wie zum Beispiel das Futter der Tiere oder Medikamente, die in der Tierhaltung eingesetzt werden. Hier begebe ich mich aber auf den Pfad der Spekulation.

A1-Milch vs. A2-Milch?

Ein anderer Punkt sollte hier ebenfalls erwähnt werden. Soweit ich weiß, gibt es keine wissenschaftlichen Studien hierzu, aber einige Erfahrungsberichte. Einige Betroffene scheinen weniger Probleme mit A2-Milch als mit A1-Milch zu haben.

Beide Milcharten unterscheiden sich leicht in ihrer Proteinstruktur (Casein). Es kommt hier auf die Tiere an, die die Milch geben. Kuhmilch, die man in deutschsprachigen Ländern kaufen kann, ist fast immer A1-Milch. Einige ältere Rassen geben A2-Milch. Auch Ziegen, Schafe oder Büffel geben allerdings größtenteils A2-Milch.

Ich persönlich vertrage Ziegenmilch und beispielsweise Fetakäse oder Büffelmozzarella besser als Kuhmilchprodukte. A2-Milch von Kühen kenne ich nur aus niederländischen Supermärkten wie Albert Heijn.

Wer Probleme mit Kuhmilch hat, kann probieren, testweise für einige Wochen auf Ziegen- oder Schafsmilch umzusteigen. Vielleicht kann es einen Unterschied machen.

Stark verarbeitete Produkte

Eine Ernährung mit einer hohen Glykämischen Last wurde in manchen Studien mit Akne in Verbindung gebracht (z.B. [4] oder [5]). Eine solche Ernährung kann zu einer erhöhten Ausschüttung von IGF-1 führen. Dies kann sich, wie oben beschrieben, in vermehrten Entzündungen widerspiegeln.

Es sind vor allem stark verarbeitete und nährstoffarme Produkte, auf die diese Beschreibung zutrifft. Zu nennen wären hier beispielsweise stark verarbeitete Weißmehlprodukte oder Schokoriegel mit allerlei Zusätzen.

Ein interessanter Punkt ist, dass in einer Studie Schokolade an sich nicht mit Akne assoziiert war. Für kommerzielle und stark verarbeitete Schokoriegel traf dies allerdings schon zu. Hier sind noch jede Menge andere Zusätze vorhanden.

Omage-6-Fettsäuren

Die moderne westliche Ernährung beinhaltet eine Verschiebung zu immer mehr kommerziellen Pflanzenölen mit hohem Gehalt an Omega-6-Fettsäuren (z.B. Sonnenblumen-, Distel- und Sojaöl oder Margarine). Die oben beschriebenen Jäger- und Sammlervölker konsumieren solche Pflanzenöle in ihrer traditionellen Ernährung nicht.

Wie finde ich heraus, welche Lebensmittel sich negativ auf meine Akne auswirken?

Wir haben bereits gesehen, dass es recht schwierig ist, einen genauen Zusammenhang zwischen einzelnen Lebensmitteln und der Entstehung von Pickeln im Gesicht festzustellen. Einer der Hauptgründe hierfür ist, dass ein Pickel nicht über Nacht entsteht. Es wäre also falsch zu glauben, dass man sich nur die Nahrungsmittel des Vortags anschauen muss.

Ich könnte also vor einer Woche etwas gegessen haben, dass sich erst heute erkennbar negativ auf meine Haut ausgewirkt hat. Würde ich dann überhaupt noch den Schluss zu der Nahrung vor einer Woche ziehen? Das ist schwierig. Hier ist also etwas Geduld gefragt. Die Frage kann nicht mal eben an einem Tag beantwortet werden.

Allerdings gibt es einige Ansätze, die helfen können. Drei davon will ich hier aufzählen.

Eliminationsdiät bei Ernährungsakne

Eine Eliminationsdiät ist eine recht extreme Vorgehensweise, die aber auch sehr hilfreich sein kann. Man reduziert hierbei für eine Weile seine Ernährung auf ganz wenige Lebensmittel, die man als sicher einstuft. Anschließend wartet man ab, ob sich eine Verbesserung der Akne einstellt. Ist dies der Fall, können nacheinander andere Lebensmittel wieder zugeführt werden. Nach jeder Addition warten wir wieder eine Weile ab und beobachten das Hautbild.

Nehmen wir einmal an, ich wäre mir ziemlich sicher, dass sich Kartoffeln und Hühnerfleisch nicht negativ auf meine Akne auswirken. Also esse ich für etwa zwei Wochen nichts anderes als Kartoffeln und Hühnerfleisch. Das ist zwar langweilig und nicht besonders sozialverträglich, aber es ist ja zeitlich begrenzt. Und was macht man nicht alles für reinere Haut.

Nach zwei Wochen stelle ich fest, dass meine Haut deutlich reiner geworden ist. Also scheint die Eliminationsdiät anzuschlagen. Daher füge ich ein weiteres Lebensmittel hinzu. Sagen wir Joghurt. Für die kommenden etwa zwei Wochen esse ich nun Kartoffeln, Hühnerfleisch und Joghurt.

Bleibt meine Haut rein, scheint Joghurt sicher zu sein. Verschlechtert sie sich, streiche ich den Joghurt wieder und füge ein anderes Lebensmittel hinzu. Im ersten Fall füge ich das Lebensmittel zusätzlich dazu und habe nun immerhin schon vier Dinge, die ich essen kann.

Diesen Prozess kann ich fortführen, bis ich eine gute Ernährung gefunden habe.

Ernährungstagebuch

Bei dieser Methode führt man eine Art Tagebuch, in das man täglich die folgenden Informationen einträgt:

  • Alle Lebensmittel, die man gegessen hat
  • Der Zustand der Haut

Für letzteres könnte ich beispielsweise eine Skala von 1 bis 10 verwenden. Eine 1 würde dann ganz reiner Haut entsprechen, eine 10 sehr schwerer Akne.

Diese Vorgehensweise würde ich dann einige Zeit fortführen. Hier sind denke ich mehrere Monate sinnvoll, um Rückschlüsse zu ziehen. Die Einträge kann ich dann regelmäßig analysieren. Hierbei ist wie gesagt zu beachten, dass es einen zeitverzögerten Effekt gibt.

Nehmen wir also einmal an, dass ich für einige Monate ein solches Tagebuch geführt habe. Ich stelle fest, dass sich zu Beginn der Woche, kurz nach dem Wochenende, meine Haut regelmäßig verschlechtert. Ich stelle dann fest, dass meine Ernährung (und auch sonstige Gewohnheiten) am Wochenende immer anders ist als unter der Woche. Manche Menschen trinken z.B. mehr (oder überhaupt) Alkohol, Rauchen nur am Wochenende oder essen mehr Fast Food und Süßigkeiten.

An diesem Punkt könnte ich dann ansetzen. Ich könnte testweise für eine Weile Alkohol und/oder Fast Food am Wochenende weglassen und schauen, ob die Verschlechterung zu Wochenbeginn ausbleibt.

Weglassen von Lebensmitteln (umgekehrte Elimination)

Hierbei handelt es sich sozusagen um das Gegenteil einer Eliminationsdiät. Bei dieser haben wir uns auf ganz wenige Lebensmittel beschränkt und nach und nach andere hinzugefügt. Hier gehen wir umgekehrt vor. Wir nehmen die aktuelle Ernährungsweise als Anhaltspunkt und ziehen nach und nach einzelne Lebensmittel davon ab.

Hierbei könnte ich beispielsweise folgendermaßen vorgehen: Ich habe das Gefühl, dass Brot (nur ein Beispiel) meine Akne verschlechtern könnte. Also lasse ich Brot für zwei bis drei Wochen weg und ändere ansonsten nichts an meiner Ernährungsweise. Nach ein paar Wochen ziehe ich Bilanz.

Hat sich mein Hautbild verbessert, könnte Brot einer der Übeltäter sein. Andernfalls gilt das nicht. Nun kann ich das ganze Vorgehen mit einem anderen Lebensmittel wiederholen und wieder ein paar Wochen abwarten und mein Hautbild beobachten. Dies könnte ich so lange fortführen, bis ich eine mehr oder weniger optimale Ernährung gefunden habe.

Dieses Vorgehen ist weniger extrem und sozialverträglicher als eine Eliminationsdiät. Dafür könnte es deutlich länger dauern, bis man Fortschritte sieht. Alle drei aufgezählten Methoden können aber bei der Beantwortung der Frage helfen, ob Ernährung Akne beeinflusst.

Fazit zu Ernährung und Akne

Ja, ein Zusammenhang zwischen Akne und Ernährung scheint definitiv zu bestehen. Allerdings ist es nicht ganz einfach einen genauen Zusammenhang bei sich selbst festzustellen.

Hier ist etwas Experimentierfreudigkeit gefragt. Mit den drei oben beschriebenen Methoden ist es möglich festzustellen, ob und welche Lebensmittel sich evtl. negativ auf das Hautbild auswirken. Es kann allerdings eine Weile dauern und man muss genau beobachten. Sollte sich aber eine Besserung der Akne einstellen, war es den Aufwand definitiv wert.

Das Ergebnis kann von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein. Daher kann ich hier auch keine bestimmte Ernährung empfehlen, die für alle passt. Ein guter erster Schritt ist jedoch, auf natürliche Nahrungsmittel zu setzen. Stark verarbeitete Produkte sind eher mit Pickeln assoziiert. Wer Probleme mit Milchprodukten hat, kann testweise Ziegen- oder Schafsmilch ausprobieren. Es könnte einen Unterschied machen. Zudem ist eine Lebensweise mit weniger Alkohol und Rauchen hilfreich.

Ob man jetzt von Ernährungsakne sprechen will oder nicht, ist Ansichtssache. Ich persönlich spreche einfach nur von Akne und die kann mehrere Ursachen haben.

Dr. Lämmerhirt - Endlich frei von Akne Programm

Fußnoten:

1 Es muss hier natürlich fairerweise dazu gesagt werden, dass die Ernährung nur einer von vielen Punkten ist, indem sich die Naturvölker von der westlichen Lebensweise unterscheiden. Andere Punkte wären: mehr Bewegung, mehr Sonnenlicht oder auch weniger Schadstoffe und Umweltgifte.

Man kann also die Ernährung nicht alleine verantwortlich machen. Allerdings sind die Unterschiede so dramatisch, dass man sie nicht einfach ignorieren kann.

Übrigens erkranken viele Angehörige dieser Jäger- und Sammlerkulturen ebenfalls an sogenannten Zivilisationskrankheiten, wenn sie eine westliche Lebensweise annehmen. Es ist also nicht die Genetik, die sie ansonsten vor diesen Krankheiten schützt.

Quellen:

[1] Ozuguz P. et al. – Evaluation of serum vitamins A and E and zinc levelsaccording to the severity of acne vulgaris

[2] Cordain L., Lindeberg S., Hurtado M. – Acne Vulgaris: A Disease of Western Civilization

[3] Baldwin H., Tan J. – Effects of Diet on Acne and Its Response to Treatment

[4] Pappas A. – The relationship of diet and acne

[5] Fiedler F., Stangl GI., Fiedler E., Taube KM. – Acne and Nutrition: A Systematic Review

[6] Bulkley LD. – Acne, its Etiology, Pathology and Treatment.

Hilft Teebaumöl gegen Akne?

Bei der Bekämpfung von Akne kommen häufig relativ schwere und chemische Mittel zum Einsatz. Viele Betroffene sind aber auch auf der Suche nach natürlichen Mitteln, die keine bis kaum Nebenwirkungen haben. Ein solches Mittel ist Teebaumöl. Es wird als Hausmittel gegen viele Hautprobleme (und auch sonstige gesundheitliche Probleme) eingesetzt. Aber kann Teebaumöl gegen Akne helfen? Wir werden sehen, dass das tatsächlich der Fall ist. Zumindest bei leichter bis moderater Akne. In diesem Artikel schauen wir uns die Wirkung und auch die Studienlage zur Behandlung von Teebaumöl gegen Pickel näher an.

Teebaumöl gegen Akne

Was ist Teebaumöl?

Teebaumöl wird aus dem – was bei dem Namen nicht besonders überraschend sein dürfte – Teebaum gewonnen. Genauer gesagt aus dem Australischen Teebaum. Die australischen Ureinwohner (Aborigines) waren sich der positiven Eigenschaften des Teebaums schon vor langer Zeit bewusst und nutzten die Blätter als Heilmittel.

Aus den Blättern des Teebaums wird Teebaumöl gewonnen. Hierbei handelt es sich um ein ätherisches Öl. Dieses besteht wiederum aus einer ganzen Reihe von Substanzen, denen positive Eigenschaften zugeschrieben werden. Da es ein ätherisches Öl ist, wird der Geruch von vielen Menschen als recht streng wahrgenommen.

Heutzutage ist Teebaumöl auch in der westlichen Welt sehr bekannt und erfreut sich als Naturheilmittel großer Beliebtheit. Man findet es in Hautcremes und -gels, Shampoos oder Zahnpflegeprodukten.

Wie wirkt Teebaumöl bei Pickeln?

Es wird vermutet, dass der entscheidende Faktor bei Teebaumöl ein Bestandteil mit dem schönen Namen Terpinen-4-ol ist. Terpinen-4-ol hat eine antibakterielle, antiseptische, antimikrobielle und entzündungshemmende Wirkung.

Die antibakterielle Wirkung ist der Grund, warum Teebaumöl bei Akne eine interessante Alternative ist. Hier ist es vor allem ein Bakterium namens Cutibacterium acnes, das einen Einfluss auf die Entstehung von Pickeln hat. Auch die entzündungshemmende Wirkung ist bei entzündlichen Hauterkrankungen wie Akne natürlich nicht zu unterschätzen.

Teebaumöl wird beispielsweise auch zur Behandlung von Warzen, Fußpilz, Schuppen oder Entzündungen im Mundraum eingesetzt. Es handelt sich hier also um einen echten Alleskönner.

Hilft Teebaumöl gegen Akne?

Wir haben oben bereits gesehen, dass Teebaumöl zumindest in der Theorie gegen Akne wirken kann. Denn es ist antibakteriell und Bakterien auf der Haut sind eine der Ursachen von Akne. Außerdem wirkt es entzündungshemmend.

Zudem ist Teebaumöl aber auch eines der wenigen natürlichen Mittel, deren Wirkung auf Akne bereits recht gut erforscht wurden.

In einer Studie mit 60 Versuchspersonen mit leichter bis mittelschwerer Akne bekamen 30 (die Versuchsgruppe) ein Gel mit einer Konzentration von 5% Teebaumöl für die Anwendung auf der Haut [1]. Die Kontrollgruppe bekam ein Placebo. Nach 15, 30 und 45 Tagen wurden die Anzahl der Entzündungen und die Schwere der Akne festgestellt. In dieser Studie war das Teebaumöl 3,55 mal effektiver, was die Anzahl der Entzündungen betrifft und 5,75 mal effektiver bei der Schwere der Akne.

Eine andere Studie verglich ebenfalls ein Gel mit einer Konzentration von 5% Teebaumöl mit der Anwendung von Benzoylperoxid (BPO), ebenfalls in einer Konzentration von 5% [2]. Beide Mittel hatten einen positiven Effekt und die Versuchspersonen hatten weniger Entzündungen. Beim Teebaumöl trat die Wirkung aber später ein als bei BPO. Dafür gab es mit Teebaumöl weniger Nebenwirkungen.

In einer dritten Studie wurde ein Waschgel mit Teebaumöl und ebenfalls ein Gel bei leichter bis mittelschwerer Akne untersucht [3]. Auch hier gab es nach 12 Wochen eine signifikante Besserung. Es ist aufgrund dieser Erfahrungen also durchaus möglich, Teebaumöl gegen Akne (zumindest bei leichten bis mittelschweren Verläufen) erfolgreich einzusetzen.

Wie verwendet man Teebaumöl gegen Akne?

Zunächst einmal ist es wichtig zu testen, ob die Haut Teebaumöl gut verträgt. Denn ätherische Öle können empfindliche Haut in manchen Fällen reizen. Ich würde dazu raten, es erst einmal auf dem Unterarm zu probieren. Hierzu reibt man einfach etwas Teebaumöl auf eine Stelle am Unterarm und wartet eine Weile ab. Sollte diese Stelle sich röten oder gar gereizt wirken, würde ich Teebaumöl keinesfalls im Gesicht anwenden. Der Augenbereich sollte so oder so ausgespart werden. Bei Akne am Rücken oder anderen Körperstellen kann das Mittel ebenfalls eingesetzt werden.

Sollte der Test aber positiv ausfallen, gibt es zwei Wege zur Anwendung. Sie können etwas Teebaumöl auf ein Wattestäbchen tröpfeln und dieses dann sanft auf entzündete Pickel oder Mitesser tupfen. Oder aber Sie mischen etwas Teebaumöl mit einer Feuchtigkeitscreme oder Aloe Vera Gel. Hierbei würde ich auch erst einmal mit wenigen Tropfen starten um zu schauen, wie die Haut darauf reagiert.

Unverdünnt sollte das Mittel nicht großflächig auf die Gesichtshaut aufgetragen werden. Entweder kleine Mengen punktuell oder verdünnt bzw. vermischt. Die Haut am Rücken oder der Brust ist in der Regel weniger empfindlich als jene im Gesicht. Auch hier tritt Akne recht häufig auf.

Aufgrund des recht strengen Geruchs ist eine Anwendung am Abend vor dem Schlafen wohl ratsamer als am Morgen. Das ist aber Geschmackssache. Außerdem verfliegt der Geruch nach einer Weile auch wieder.

Fazit zu Teebaumöl gegen Pickel

Es sollte noch einmal erwähnt werden, dass in den oben zitierten Studien Teebaumöl bei Personen mit leichter bis mittelschwerer Akne getestet wurde. Ich weiß nicht, ob es auch bei schwerer Akne helfen kann. Ich vermute, dass es unterstützend zu anderen Therapien angewendet werden kann. Allerdings würde ich bezweifeln, dass es alleine bei schwerer Akne zum Durchbruch verhelfen wird.

Bei leichteren Verläufen ist Teebaumöl aber durchaus ein interessantes Mittel. Es ist natürlich und nicht besonders teuer. Außerdem hat es, wenn die Hautverträglichkeit gegeben ist, kaum Nebenwirkungen. Daher ist es wichtig, das Mittel erst einmal auf anderen Hautstellen als im Gesicht zu testen. Wenn man das beachtet, ist es auf jeden Fall den Versuch wert, Teebaumöl gegen Pickel auszuprobieren.

Quellen:

[1] Enshaieh J., Jooya A., Siadat AH., Iraji F. – The efficacy of 5% topical tea tree oil gel in mild tomoderate acne vulgaris: a randomized, double-blindplacebo-controlled study

[2] Bassett IB., Pannowitz DL., Barnetson RS. – A comparative study of tea-tree oil versus benzoylperoxide in the treatment of acne

[3] Malhi HK., Tu J., Riley TV., Kumarasinghe SP., Hammer KA. – Tea tree oil gel for mild to moderate acne; a 12 weekuncontrolled, open-label phase II pilot study

Kann Niacinamid gegen Akne helfen?

Es ist bekannt, dass verschiedene Nährstoffe gegen Akne helfen können. Dazu gehören beispielsweise Vitamin A oder Zink. Diese gehören zu den bekanntesten Vitaminen und Mineralstoffen und der Zusammenhang mit Hauterkrankungen ist recht eindeutig. Weniger bekannt ist ein anderes Vitamin: Niacinamid (Vitamin B3). Wir wollen hier der Frage nachgehen, ob Niacinamid auch gegen Akne helfen kann.

Niacinamid gegen Akne

Was ist Niacinamid?

Niacinamid gehört zu den B-Vitaminen und ist dort als Vitamin B3 bekannt. Eine andere Form ist das etwas bekanntere Niacin. Niacinamid ist die Amidform von Niacin. Es ist relativ bekannt, dass Niacin eine temporäre Rötung der Haut verursachen kann, was im Englischen auch als „Flush“ bezeichnet wird. Dieser Flush ist nicht wirklich besorgniserregend, aber es kann natürlich unangenehm aussehen, wenn man mit feuerroter Haut herumläuft.

Niacinamid hat den Vorteil, dass dieser Flush ausbleibt. Es kann also bedenkenlos eingenommen werden, ohne dass man eine Hautrötung in der Öffentlichkeit befürchten muss. Eine andere Bezeichnung lautet Nicotinamid. Wem beim Lesen dieses Wortes nun der Zusammenhang zwischen Akne und Rauchen eingefallen ist, muss sich aber keine Sorgen machen. Denn trotz der Namensähnlichkeit handelt es sich nicht um einen Ableger von Nikotin.

Niacinamid ist vor allem in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch oder Eiern vorhanden, aber auch in manchen Nüssen, roter Bete und auch Pilzen. In diesem Artikel geht es aber eher um die äußerliche Anwendung von Niacinamid gegen Akne.

Wie wirkt Niacinamid gegen Akne?

Das B-Vitamin hat einige positive Eigenschaften auf die Haut. Es wird daher manchmal auch als „Anti-Aging-Vitamin“ bezeichnet. Unter anderem hat Niacinamid eine entzündungshemmende Wirkung. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es auch bei Akne (und auch Rosacea) eingesetzt werden kann.

Hier hören die positiven Eigenschaften aber nicht auf. Wir wissen zum Beispiel, dass eine übermäßige Talgproduktion ein Risikofaktor für Akne ist. Auf die Haut aufgetragenes Niacinamid kann die Talgproduktion reduzieren [1]. In dieser Studie wurde eine Konzentration von 2% Niacinamid verwendet, was eine moderate Menge ist. Es fördert zudem die Differenzierung sogenannter Keratinozyten [2]. Diese können ebenfalls eine Rolle bei Akne spielen.

Außerdem hat Niacinamid eine aufhellende Wirkung auf die Haut. Dies kann hilfreich sein bei roten Flecken, die entstehen, wenn eine Entzündung (ein Pickel) abheilt. Auf diese Weise kann es unter anderem auch gegen Altersflecken oder manche Typen von Augenringen eingesetzt werden.

Studien bestätigen Wirksamkeit von Niacinamid gegen Akne

Die Frage, ob Niacinamid gegen Akne wirken kann, wurde mittlerweile auch wissenschaftlich untersucht. In einer Studie mit Patienten mit moderater Akne wurde eine Konzentration von 4% Niacinamid (äußerlich angewendet) getestet [3]. Hierbei hatte sich die Akne nach acht Wochen signifikant reduziert.

Ein anderes Forscherteam führte keine eigene Studie durch, sondern analysierte Studien, die bisher zu diesem Thema durchgeführt wurden [4]. Hier lagen zehn Studien zum Zusammenhang zwischen Niacinamid und Akne vor. Davon wurde bei acht die äußerliche Behandlung und bei zwei die innerliche Behandlung (als Nahrungsergänzungsmittel) untersucht. Bei der äußerlichen Behandlung wurde in sechs von acht Studien eine signifikante Verbesserung der Akne festgestellt. Bei den Studien mit dem Supplement wurde in beiden Fällen eine Verbesserung erreicht. Die Forscher schrieben, dass weitere Studien nötig sind, auch um einen Vergleich mit anderen Mitteln gegen Akne zu erhalten. Aber diese ersten Ergebnisse sind vielversprechend.

Wie wird Niacinamid angewendet?

Bei der äußerlichen Behandlung wird ein Serum direkt auf die Haut aufgetragen. Es wird nicht unbedingt punktuell auf einzelne Entzündungen getupft, sondern eher großflächig angewendet. Also zumindest in Bereichen, die zu Akne und unreiner Haut neigen. Durch die antientzündliche Wirkung und den Einfluss auf Talgdrüsen hat es auch ähnlich wie Rotlicht einen vorbeugenden Effekt auf Akne. Daher ist es sinnvoll, nicht nur einzelne Pickel damit zu betupfen.

Ein Serum kann nach dem Waschen direkt auf die Haut aufgetragen werden. Am besten zweimal täglich, morgens und abends. Alternativ kann es auch mit einer Feuchtigkeitscreme vermischt werden. Ein preiswertes Serum mit einer Konzentration von 10% ist das von Skincyclopedia*. Dieses enthält auch Zink, was äußerlich ebenfalls gegen Akne wirken kann.

Wer Niacinamid innerlich ausprobieren will, muss mit der Dosierung etwas aufpassen. Denn die einzelnen B-Vitamine interagieren miteinander und wenn eines davon sehr hoch dosiert ist, kann sich das negativ auf die anderen auswirken. Es ist daher ratsam, einen B-Komplex* einzunehmen, der alle B-Vitamine enthält.

Fazit

Es spricht einiges dafür, dass Niacinamid gegen Akne helfen kann. Es wirkt nicht nur entzündungshemmend und aufhellend, sondern reguliert vor allem auch die Talgproduktion. Dies bedeutet übrigens nicht, dass es die Haut austrocknet. Ganz im Gegenteil. Niacinamid hat wie gesagt eine regulierenden Effekt. Bei trockener Haut spendet es Feuchtigkeit, bei fettiger Haut verringert es die Talgproduktion. Das B-Vitamin ist also ein echter Alleskönner.

Für die Zukunft wäre es interessant zu sehen, ob Niacinamid verbunden mit anderen Wirkstoffen eine noch bessere Wirkung entfalten könnte. Eine Kombination mit BPO wäre beispielsweise denkbar. Die ersten Beobachtungen für Niacinamid alleine sind allerdings bereits vielversprechend. Da es auch allgemein einen positiven Effekt auf die Haut hat, kann man im Prinzip nichts falsch machen, wenn man damit experimentiert.

Bei stärkerer Akne ist es unwahrscheinlich, dass Niacinamid alleine die Akne abheilen lässt. Allerdings kann es unterstützend wirken und mit anderen Mitteln kombiniert werden.

Quellen:

[1] Draelos, Z.D., Matsubara, A., Smiles, K. – The effect of 2% niacinamide on facial sebum production
[2] Gehring W. – Nicotinic acid/niacinamide and the skin
[3] Khodaeiani E. et al. – Topical 4% nicotinamide vs. 1% clindamycin inmoderate inflammatory acne vulgaris
[4] Walocko FM. – The role of nicotinamide in acne treatment
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Kann Stress Akne verschlimmern (Stressakne)?

Welche Einflüsse Akne (negativ) beeinflussen können, ist in Teilen noch sehr umstritten. Zwar wird zu den Ursachen und Einflüssen recht viel geforscht, allerdings gibt es noch einige Unklarheiten und auch Mythen (siehe: Die 7 größten Akne-Mythen). Eine dieser heiß diskutierten Fragen ist, ob Stress Akne verschlimmern kann. Die Antwort liegt nicht direkt auf der Hand.

Auf manchen Webseiten oder in Internetforen liest man manchmal die Begriffe Stressakne oder Stresspickel. Außerdem heißt es ja im Volksmund, dass die Haut der Spiegel der Seele ist. Umgangssprachlich scheint es also schon einen Zusammenhang zu geben. Und was den Weg in die Sprache schafft, enthält ja oft auch ein Körnchen Wahrheit. In diesem Artikel will ich der Frage nachgehen, ob es sich beim Zusammenhang zwischen Stress und Akne auch um einen Mythos handelt oder ob diese Verbindung wirklich besteht.

Kann Stress Akne verursachen?

Stress beeinflusst die Haut

Wer kannte es nicht von früher aus der Schule. Gerade in der Pubertät tritt Akne ja besonders häufig auf. Und es schien, als hätte Prüfungsstress die Pickel eher noch schneller sprießen lassen (Stresspickel also sozusagen). In der Tat hat Stress allgemein einen Einfluss auf die Haut. Es ist bekannt, dass z.B. Augenringe oder Tränensäcke in Zeiten von Stress entstehen. Außerdem altert die Haut schneller, wenn man chronischen Stress über einen langen Zeitraum hat.

In einer Studie wurde festgestellt, dass Stress die Wundheilung verlangsamt [1]. In einer Prüfungsphase heilten Wunden von Zahnmedizinstudenten um 40% langsamer als in einer normalen Phase. Auch bei Akne spielt die Wundheilung eine entscheidende Rolle.

Wie sieht es bei Akne aus, oder gibt es Stressakne?

Die im vorherigen Absatz erwähnte Studie gibt einen Anhaltspunkt auf diese Frage. Einzelne Entzündungen (Pickel) kann man durchaus als kleine Wunden betrachten. Ist die Wundheilung beeinträchtigt, dauert es länger, bis einzelne Pickel abheilen. Zudem bleiben die roten Flecken dann länger auf der Haut sichtbar. Die Flecken sind Rückstände bereits abgeheilter Pickel. Bei starker Akne könnte auch die Narbenbildung negativ beeinflusst sein.

Mehrere Studien haben inzwischen untersucht, welchen Effekt der Stress von Prüfungsphasen auf Akne direkt hat (Zusammenfassung dieser Studien unter [2]). Dabei wurde eine Assoziation zwischen Prüfungsstress und der Schwere der Akne gefunden. Das heißt: Je mehr Stress, desto stärker die Verschlimmerung der Akne. Unter anderem führte die Universität Stanford eine solche Studie durch [3]. Dabei wurde die Schwere der Akne nicht von den Versuchspersonen einfach selbst eingeschätzt, sondern unabhängig durch einen gängigen Test (im Original: Photonumeric Leeds acne scale). Auch hier war mehr Stress mit stärkerer Akne assoziiert.

Wenn wir gestresst sind, werden einige Stresshormone (z.B. Cortisol oder Adrenalin) und Neurotransmitter ausgeschüttet. Ein weiteres Stresshormon ist CRH (Corticotropin-releasing hormone). Dieses kann unter anderem Entzündungsprozesse im Körper hervorrufen. Das kann wiederum zu einer Verschlimmerung der Akne führen.

Warum kann Stress Akne verschlimmern?

Hierfür gibt es einige Erklärungen. Zwei haben wir mit der verringerten Wundheilung und dem Stresshormon CRH bereits gesehen. Recht umstritten ist allerdings, ob Stress auch die Talgproduktion erhöht. Dies wäre ein weiterer direkter Weg, wie der Zusammenhang zu erklären wäre. Eine gestörte Funktion der Talgdrüsen und eine übermäßige Talgproduktion gehören zu den Ursachen von Akne. Allerdings gibt es unterschiedliche Studienergebnisse und Meinungen dazu, ob Stress wirklich einen Einfluss auf die Talgdrüsen hat. Es ist also noch unklar, ob dies ein Faktor ist.

Zu erwähnen ist auch der Einfluss von Stresshormonen auf Bakterien, die sich auf der Haut befinden [4]. Hierbei ist insbesondere das Bakterium Cutibacterium acnes wichtig, welches mit der Entstehung von Akne assoziiert ist (die Namensähnlichkeit ist kein Zufall).

Zudem könnte sich Stress auch indirekt negativ auf die Haut auswirken. In Zeiten von hohem Stress ändern sich oft die Ernährungsgewohnheiten. Man hat weniger Zeit zur Zubereitung von Mahlzeiten und isst mehr Fast Food und Süßigkeiten. Schlafmangel ist ebenfalls eine häufige Folge, wodurch die Haut noch weniger regenerieren kann. Zudem kann es sein, dass wir uns häufiger ins Gesicht fassen, wenn wir uns gestresst fühlen. Auch dies wirkt sich nicht gerade positiv auf Akne und unreine Haut aus.

Was kann man bei Stress machen?

Stress ist häufig einfach unvermeidbar und manchmal auch unvorhersehbar. Es gibt aber einige Ansätze, um die Stresslevel zu senken. Dazu zählen beispielsweise

  • Yoga und Stretching
  • Atemübungen (nicht hyperventilieren)
  • Entspannende Musik hören
  • In der Natur spazieren gehen
  • Beruhigende Kräutertees (z.B. Kamille, Zitronenmelisse, Rooibos oder Tulsi) trinken
  • Zeit mit Freunden verbringen und viel lachen
  • Meditationsübungen
  • und noch einige mehr

Gerade in stressigen Zeiten kann man mit diesen oder anderen stresslindernden Mitteln vielleicht für eine Besserung der Haut (zumindest aber keine weitere Verschlechterung) sorgen.

Stressreduktion kann Akne verbessern

Interessanterweise haben Forscher im Jahre 2018 zum vermutlich ersten Mal untersucht, ob Methoden zum Stressabbau einen positiven Einfluss auf die Verringerung von Akne haben [5]. Hierfür wurde eine relativ neue Technik verwendet, die im Englischen als Pythagorean Self-Awareness Intervention (PSAI) bezeichnet wird. Die Studie dauerte 8 Wochen. Es wurde eine Verringerung der Akne festgestellt. In der Versuchsgruppe (mit Stressreduktion) verbesserte sich das Hautbild bei 93,3% der Testpersonen. In der Kontrollgruppe (ohne Stressreduktion) waren es nur 26,7%. Das ist schon ein sehr deutlicher Unterschied und vor allem die 93,3% sind ein beeindruckender Wert.

Fazit

Es spricht einiges dafür, dass Stress Akne negativ beeinflussen und verschlimmern kann. Einige Studien und sehr viele Erfahrungsberichte können nicht ignoriert werden. Es gibt mehrere mögliche Erklärungen, warum das so ist. Den genauen Mechanismus wird man in Zukunft hoffentlich noch näher untersuchen.

Es ist aber eher unwahrscheinlich, dass Stress Akne wirklich verursacht. D.h. dass Stress eine bestehende Akne zwar verschlimmert, aber vermutlich bei einer Person mit eigentlich reiner Haut nicht urplötzlich für die Entstehung von Entzündungen sorgt. Das ist aber eher eine Mutmaßung meinerseits. Ob man daher von Stressakne oder Stresspickeln sprechen will oder nicht, ist Ansichtssache.

Wer zu Akne und unreiner Haut neigt und bemerkt, dass diese in stressigen Zeiten schlimmer wird, kann hier versuchen entgegenzuwirken. Auch bei diesem Thema wäre es wünschenswert, wenn in Zukunft noch andere Methoden wie z.B. Yoga oder andere Entspannungsmethoden auf ihren möglichen positiven Einfluss auf die Haut untersucht würden.

 

Quellen:

[1] Marucha PT., Kiecolt-Glaser JK., Favagehi M. – Mucosal wound healing is impaired by examination stress

[2] Jović A.et al. – The Impact of Pyschological Stress on Acne

[3] Chiu A., Chon SY., Kimball AB. – The response of skin disease to stress: changes in the severity of acne vulgaris as affected by examination stress

[4] Borrel V. et al. – Acne and Stress: Impact of Catecholamines on Cutibacterium acnes

[5] Chatzikonstantinou F. et al. – A novel cognitive stress management technique for acne vulgaris: a short report of a pilot experimental study

Akne bei Jugendlichen und Erwachsenen

Akne ist eine Hauterkrankung, die vor allem mit Jugendlichen in der Pubertät assoziiert ist. Beispielsweise beschreibt ein medizinischer Artikel aus Australien [1], dass 90% aller Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren in Australien von Akne betroffen sind1. Es wäre allerdings ein Fehler, Akne als reine Erkrankung in der Pubertät zu klassifizieren. Bei Erwachsenen kommt Akne zwar seltener vor, aber sie kommt vor. Ich persönlich hatte noch im Erwachsenenalter bis Ende 20 / Anfang 30 mit Akne zu kämpfen.

Obwohl es sich hier im Prinzip um die gleiche Hauterkrankung handelt und die Behandlungsmöglichkeiten nicht allzu unterschiedlich sind, gibt es auch einige Unterschiede. In diesem Artikel will ich daher die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Akne bei Jugendlichen sowie Erwachsenen erläutern. Als Inspiration dazu dient vor allem ein wissenschaftlicher Artikel aus dem Jahre 2022, der genau dieses Thema behandelte [2].

Ab wann fällt man in eine der beiden Gruppen?

Zunächst einmal sollte definiert werden, ab wann Akne überhaupt als „Erwachsenen-Akne“ gilt. Denn die Übergänge zwischen Pubertät und Erwachsenenalter können ziemlich fließend sein. Im erwähnten Artikel fallen Jugendliche zwischen 10 und 19 Jahren unter „Jugendlichen-Akne“. Der Bereich der Erwachsenen-Akne beginnt bei einem Alter von größer als 25 Jahren. Im Altersbereich von 20 bis 25 Jahren handelt es sich also sozusagen um einen Graubereich.

Bei Akne im Erwachsenenalter kommt es auch darauf an, ob das Problem erst nach der Pubertät entstanden oder ob die bereits vorhandene Akne einfach nach der Pubertät nicht abgeheilt ist. Im zweiten Fall ist der Übergang in der Tat fließend, was die Suche nach Ursachen etwas schwieriger macht.

Darüber hinaus gibt es auch noch die sogenannte Akne infantum. Dies ist eine Form der Akne, die bei Kleinkindern im vorpubertären Alter vorkommen kann. Um diese soll es in diesem Artikel allerdings nicht gehen.

Unterschiede zwischen Akne bei Jugendlichen und Erwachsenen

Geschlecht
Neben dem offensichtlichen Faktor Alter gibt es noch ein paar weitere Unterschiede. Einer ist, dass Akne in der Pubertät etwas häufiger bei Jungen bzw. männlichen Jugendlichen vorkommt. Im Erwachsenenalter sind aber eher Frauen betroffen. Unabhängig vom Alter scheinen schwere Verläufe eher bei Männern vorzukommen, wobei das natürlich nur eine Tendenz ist und keine allgemeingültige Regel.

Schweregrad
Bei Jugendlichen sieht man alle möglichen Verläufe. Von wenigen Mitessern und Hautunreinheiten bis hin zu sehr schweren Verläufen mit tiefen Knoten und sogar schwerer Narbenbildung. Bei Erwachsenen kommen diese Extreme seltener vor. Es handelt sich hier in der Regel (aber natürlich nicht immer) eher um eine mittelschwere Akne mit einigen Entzündungen. Mitesser kommen seltener vor als bei Jugendlichen. Bei Erwachsenen sollte auch abgeklärt werden, ob es sich um Akne Vulgaris oder Rosacea handelt.

Behandlungserfolg
Bei Erwachsenen scheint die Akne hartnäckiger zu sein. Behandlungsmethoden schlagen hier oft weniger gut an als bei Jugendlichen. Auch hier sollte aber der obige Punkt erwähnt werden. Bei leichten Verläufen während der Pubertät ist die Behandlung natürlich einfacher. Wenn es sich nur um einige Mitesser und wenige Entzündungen handelt, kann schon ein einfaches Waschgel Besserung bringen.

Häufigkeit
Dieser Punkt ist auch recht offensichtlich. Während Jugendliche sehr häufig zumindest zeitweise Probleme mit Akne haben, kommt dies bei Erwachsenen weniger oft vor. Oftmals heilt die Akne nach der Pubertät ab und kommt anschließend nicht mehr wieder. Das bedeutet allerdings nicht, dass Akne bei Erwachsenen extrem selten ist. Sie kommt einfach nur seltener vor als während der Pubertät.

Manche Therapieansätze
Wie oben beschrieben gibt es bei Jugendlichen sowohl leichtere als auch schwerere Verläufe. Bei schwerer Akne werden oftmals stärkere Mittel wie z.B. Isotretinoin verschrieben. Dies kommt bei Erwachsenen seltener vor. Zudem kommt Akne bei erwachsenen Frauen häufiger vor als bei Männern. Dies ist ein weiterer Grund, warum Isotretinoin seltener eingesetzt wird. Denn Frauen die schwanger sind oder es werden wollen dürfen das Mittel keinesfalls einnehmen. Es kann sonst zu Fehlbildungen des ungeborenen Kindes kommen.

Gemeinsamkeiten der beiden Akne-Arten

Hier handelt es sich wie gesagt um ein und dieselbe Erkrankung. Daher gibt natürlich viele Gemeinsamkeiten. Im Prinzip könnte man sagen, dass alles eine Gemeinsamkeit ist, was nicht unter einen der oben genannten Punkte fällt.

Gleich sind beispielsweise manche Ursachen. Sowohl bei Jugendlichen als auch bei Erwachsenen spielt eine gestörte Funktion der Talgdrüsen eine Rolle. Das gleiche gilt für Bakterien auf der Haut (hier vor allem Cutibacterium acnes) und Entzündungsvorgänge im Körper.

Interessanterweise haben Forscher eine starke Korrelation zwischen Erwachsenen-Akne (vor allem bei Frauen) und Rauchen festgestellt [3]. Bei Jugendlichen war dies jedoch nicht der Fall [4]. Das zeigt, dass es bei den Ursachen auch Unterschiede gegen kann. Es ist noch nicht ganz klar, ob es bei Ernährung ähnlich ist. Denkbar ist hier ein ähnlicher Zusammenhang, d.h. ein starker oder recht deutlicher Zusammenhang bei Erwachsenen und ein kleinerer (oder keiner) bei Jugendlichen.

Abgesehen vom oben erwähnten Isotretinoin gibt es auch bei der Behandlung viele Gemeinsamkeiten. Da die Ursachen häufig gleich sind, ergibt das auch Sinn. Beispielsweise die äußerliche Anwendung von Benzoylperoxid oder die innerliche Behandlung mit Zink können sowohl in der Pubertät als auch danach eingesetzt werden.

Offene Fragen

Auf manche Fragen hat man vielleicht eine Teilantwort oder kann Vermutungen aufstellen. Andere sind noch nicht gut genug erforscht. Zu diesen Fragen gehören:

  • Warum tritt Akne bei erwachsenen Frauen häufiger auf als bei Männern?
  • Gibt es bei den Ursachen weitere Unterschiede was das Alter betrifft?
  • Gibt es Behandlungsmethoden, die bei Erwachsenen besser wirken als bei Jugendlichen oder umgekehrt?
  • Spielt Ernährung bei Erwachsenen eine größere Rolle?
  • Steigt die Anzahl der Erwachsenen mit Akne und wird sie in Zukunft weiter steigen (evtl. aufgrund veränderter Umwelteinflüsse)?

Diese Punkte wären für die zukünftige Forschung interessant, vor allem auch um bessere und wirkungsvollere Therapieansätze zu entwickeln.

 

Fußnoten und Quellen

1) Wobei hier natürlich keine Unterscheidung für den Schweregrad der Akne gemacht wird. Außerdem kommt es auf die Definition des Begriffs Akne an. Der Wert von 90% klingt übertrieben hoch. Allerdings gibt es leichte Akneverläufe mit nur wenigen Mitessern und kleineren Unreinheiten (Akne comedonica). Von solchen Unreinheiten sind die meisten Jugendlichen im Laufe der Pubertät zeitweise betroffen.

[1] Gebauer K. (2017) – Acne in adolescents
[2] Kutlu Ö., Karadag AS., Wollina U. (2022) – Adult acne versus adolescent acne: a narrative review with a focus on epidemiology to treatment
[3] Capitanio B. et al. (2009) – Acne and smoking
[4] Rombouts S., Nijsten T., Lambert J. (2007) – Cigarette smoking and acnein adolescents: results from a cross-sectional study.

Zink gegen Akne

Während manche Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente wie Vitamin D bei Akne und unreiner Haut noch eher als Geheimtipp gelten, wird Zink bei Akne schon seit langer Zeit eingesetzt. Dies hat gute Gründe, da die Studienlage hier deutlicher ist und auch viel mehr Erfahrungsberichte vorliegen. Trotzdem gibt es einiges zu beachten, wenn man Zink gegen Akne einsetzen will. In diesem Artikel werden wir sehen, warum Zink gegen Pickel hilft und wie es eingesetzt werden kann.

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten. Zink kann als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen oder als Zinksalbe direkt auf Pickel aufgetragen werden. Wir konzentrieren uns hier eher auf den ersten Fall, da dieser besser untersucht ist.

Zink gegen Akne

Wie wirkt Zink gegen Akne?

Zink ist allgemein sehr wichtig für die Hautgesundheit und für allerlei Funktionen im Körper. Das Spurenelement beschleunigt die Wundheilung und hat entzündungshemmende Eigenschaften. Es ist daher nicht verwunderlich, dass es bei entzündlichen Hauterkrankungen wie Akne oder Rosacea eingesetzt wird.

Zudem setzt Zink bei weiteren Ursachen der Akne an. Es hemmt beispielsweise die Talgproduktion der Haut. Eine übermäßige Talgproduktion kann zu Akne führen. Wer Zink einnimmt, stellt manchmal fest, dass die Haut etwas trockener wird. Dieser Effekt folgt direkt aus der Hemmung der Talgdrüsen und ist gewollt, so lange die Haut nicht zu sehr austrocknet.

Zink wirkt außerdem antibakteriell. Bakterien auf der Haut – hier ist vor allem ein Bakterium namens Cutibacterium acnes zu nennen – können ebenfalls Akne verursachen. Bzw. ist es eher ein Zusammenspiel mehrerer Ursachen wie erhöhte Aktivität der Talgdrüsen plus Bakterienbesiedelung der Haut plus andere Ursachen. Es ist schwierig, eine komplexe Hauterkrankung wie Akne nur an einer Sache festzumachen. Da Zink aber sehr vielseitig ist und mehrere Ursachen verbessern kann, schlägt man hier mehrere Fliegen mit einer Klappe.

Studienlage bestätigt die Wirksamkeit von Zink gegen Akne

In einer Studie mit Aknepatienten wurde festgestellt, dass diese niedrigere Level an Zink (und auch an Vitamin A und E haben) [1]. Dies könnte darauf hindeuten, dass Betroffene mit Akne einen höheren Zinkbedarf haben und der Körper mehr Zink verbraucht als dies bei Menschen mit reiner Haut der Fall ist. In der gleichen Studie wurde außerdem eine negative Korrelation zwischen Zinkstatus und Schweregrad der Entzündungen festgestellt. Das bedeutet: Je weniger Zink im Blut, desto schwerer die Akne.

Die Wirksamkeit wurde bereits vor einigen Jahrzehnten untersucht. In einer im Jahr 1980 durchgeführten Studie wurde eine Verbesserung der Akne bei 58% aller mit Zink behandelten Patienten in der Versuchsgruppe festgestellt [2]. Eine andere Studie kam zu dem Schluss, dass sich die Akne bei der Zink-Gruppe um durchschnittlich ein Drittel verbesserte [3]. In einer Metaanalyse1 aus dem Jahr 2020 kamen die Forscher zu dem Schluss, dass Betroffene mit Akne niedrige Zinklevel haben und dass die Behandlung mit Zink eine signifikante Verbesserung bewirkt [4].

Einnahme durch Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel

Reich an Zink sind Meeresfrüchte und hier vor allem Austern, aber z.B. auch Garnelen. Meeresfrüchte enthalten i.d.R. auch viel Kupfer, weshalb man sich keine großen Sorgen machen muss, dass Zink im Körper Kupfer verdrängt. Auch rotes Fleisch wie Rind oder Lamm sowie viele Käsesorten enthalten überdurchschnittlich viel Zink.

Was pflanzliche Nahrungsmittel betrifft, sind hier vor allem Haferflocken zu erwähnen. Aber auch Hülsenfrüchte wie Linsen oder verschiedene Nusssorten wie Paranüsse enthalten einiges an Zink. Bei pflanzlichen Nahrungsmittel ist aber zu beachten, dass diese häufig Phytinsäure enthalten. Phytinsäure bindet manche Mineralien und Spurenelemente wie Zink oder Magnesium, weshalb sie vom Körper schlechter aufgenommen werden. Der Gehalt an Phytinsäure kann aber durch verschiedene Präparationsmethoden reduziert werden, z.B. indem man Linsen vor dem Kochen für einige Stunden (am besten über Nacht) in Wasser einweicht.

Was Nahrungsergänzungsmittel betrifft, gibt es verschiedene Formen von Zink. Zu erwähnen sind hier

  • Zinkgluconat
  • Zinksulfat
  • Zinkacetat
  • Zinkpicolinat
  • Zinkglycinat

Was muss bei der Einnahme von Zink gegen Pickel beachtet werden?

Im obigen Abschnitt habe ich bei den Meeresfrüchten bereits erwähnt, dass diese auch viel Kupfer enthalten. Dies ist in diesem Kontext wichtig, da Zink und Kupfer Antagonisten sind. Antagonist bedeutet, dass diese Stoffe gegenseitig ihre Aufnahme hemmen. Nimmt man also hohe Mengen an Zink oder Kupfer ein, kann es zu einem Mangel an der jeweils anderen Substanz kommen.

Hier ist also vor allem die Dosis wichtig. Diese sollte entweder nicht zu hoch sein, oder es sollte auch Kupfer supplementiert werden (bzw. auf eine hohe Kupferzufuhr aus der Nahrung geachtet werden).

Zinktabletten gibt es häufig in Dosen von 25mg oder 50mg. Bei Akne werden – je nach Schweregrad – manchmal auch höhere Dosen bis zu 100mg eingenommen. Hier sollte man allerdings aufpassen, um eine Überdosierung zu vermeiden. Symptome für eine Überdosierung können Übelkeit, Kopfschmerzen, Durchfall oder der oben erwähnte Kupfermangel sein. Natürlich kommt es auch darauf an, wie viel Zink man bereits mit der Nahrung aufnimmt. Je mehr das ist, desto weniger muss man durch Nahrungsergänzungsmittel zuführen – wenn überhaupt.

Ich persönlich würde auf Nummer sicher gehen und erst einmal mit 25mg pro Tag beginnen. In Fällen von leichter bis mittelschwerer Akne könnte sich damit schon eine deutliche Verbesserung einstellen. Die Entwicklung kann man für einige Wochen beobachten. Sollte sich mit dieser Dosis keine oder nur eine geringe Besserung einstellen, können 50mg pro Tag ausprobiert werden. Höher würde ich nicht gehen, zumindest nicht längerfristig.

Wie sieht es mit Zinksalben bei Akne aus?

Neben der oralen Einnahme kann Zink natürlich auch direkt auf der Haut angewendet werden. Hierfür gibt es Zinksalben, die auf einzelne Pickel aufgetragen werden können. Die Zink wie oben beschrieben antibakteriell wirkt und die Wundheilung fördert, können einzelne Entzündungen so schneller abheilen. Auch die roten Flecken, die oft entstehen, wenn ein Pickel abgeheilt ist, verschwinden so schneller.

Einige Sonnencremes enthalten Zinkoxid, da dies die UV-Strahlung blockiert. Da manche Mittel gegen Akne die Haut empfindlicher gegen Sonneneinstrahlung machen, kann man mit Sonnencreme auf Zinkbasis nicht nur die empfindliche Haut schützen, sondern auch der Akne an sich helfen. Sonnenschutz auf Basis von Zinkoxid hat allerdings den Nachteil, dass ein weißer Film auf der Haut verbleibt.

Eine weitere Alternative wäre ein Serum mit Zink. Dieses wird nicht punktuell auf einzelne Entzündungen aufgetragen, sondern wie eine Creme großflächig auf die Haut. Aufgrund der antibakteriellen Wirkung und dem Einfluss auf die Talgdrüsen könnte so auch eine vorbeugende Wirkung entstehen. Ich selbst habe allerdings keine Erfahrung mit dieser Behandlung.

Fazit

Zink kann auf vielfältige Art und Weise hilfreich bei Akne sein. Es ist entzündungshemmend, verbessert die Wundheilung, wirkt antibakteriell und kann die Talgproduktion hemmen. All diese Faktoren spielen eine Rolle in der Entstehung von Akne. Daher ist Zink ein vielversprechendes Mittel im Kampf gegen unreine Haut und Entzündungen.

Da stärkere Mittel wie Isotretinoin häufig mit Nebenwirkungen verbunden sind und erst verschrieben werden, wenn andere Mittel bei schweren Verläufen nicht angeschlagen haben, kann Zink hier eine recht harmlose Alternative darstellen. Solange man die Dosis nicht zu weit in die Höhe schraubt, sollte es nicht zu Problemen kommen.

Als ich selbst vor einigen Jahren zum ersten Mal mit Zink experimentiert habe, hat sich meine Akne schon deutlich verbessert. Im Nachhinein würde ich die Verbesserung auf etwa 50% schätzen. Damals hatte ich täglich 50mg Zink eingenommen. Aus eigener Erfahrung kann ich also bestätigen, dass Zink gegen Pickel hilfreich ist.

 

Fußnoten und Quellen

1) Bei einer Metaanalyse wird keine neue Studie durchgeführt, sondern bereits abgeschlossene Studien zu einem bestimmten Thema werden analysiert und statistisch ausgewertet.

[1] Ozuguz P. et al. – Evaluation of serum vitamins A and E and zinc levelsaccording to the severity of acne vulgaris

[2] K C Verma, A S Saini , S K Dhamija – Oral zinc sulphate therapy in acne vulgaris: a double-blind trial

[3] K Göransson, S Lidén, L Odsell – Oral zinc in acne vulgaris: a clinical andmethodological study

[4] B E Yee, P Richards, Sui J Y, Marsch A F – Serum zinc levels and efficacy of zinc treatment inacne vulgaris: A systematic review and meta-analysis

Vitamin D und Akne

Das Thema Vitamin D ist in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren in Blogs, Artikeln oder Büchern zum Thema Gesundheit verstärkt aufgekommen. Dies liegt vor allem daran, dass beispielsweise in Mittel- und Nordeuropäischen Ländern Vitamin-D-Mangel (vor allem im Winter) relativ weit verbreitet ist. Vitamin D hat als Vitamin für den menschlichen Körper gewissermaßen einen Sonderstatus. Es wird nur in relativ geringen Mengen mit der Nahrung (z.B. über Fisch) aufgenommen. Stattdessen wird das „Sonnenvitamin“ produziert, indem die Haut mit Sonnenstrahlung (UV-B-Strahlung) in Kontakt kommt. In unseren Breitengraden ist daher die ausreichende Versorgung mit Vitamin D nur in Teilen das Jahres sichergestellt. Auch ein Zusammenhang zwischen Vitamin D und Akne wird seit einigen Jahren näher untersucht. In diesem Artikel will ich näher darauf eingehen, was diese Untersuchungen bislang ergeben haben.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Vitamin D und Akne?

Trotz der Wichtigkeit steckt die Forschung zum Thema Vitamin D relativ gesehen noch in den Kindesbeinen, obwohl sich in den letzten ein bis zwei Jahrzehnten bereits einiges getan hat. Das sogenannte Sonnenvitamin ist an sehr vielen Prozessen im Körper beteiligt. Daher besteht auch ein Zusammenhang eines Mangels mit verschiedenen Krankheitssymptomen. Die Frage, ob es auch einen Zusammenhang zwischen Vitamin D und Pickeln geben kann, ist noch recht neu und kann nicht abschließend beantwortet werden. Es gibt aber bereits einige Ansätze.

Eine Metaanalyse 1 aus dem Jahre 2021 hat einen Zusammenhang zwischen Akne und niedrigeren Vitamin-D-Leveln festgestellt [Studie]. Hierbei hatten Betroffene mit Akne niedrigere Vitamin-D-Level als Personen ohne Akne. Außerdem gab es eine negative Korrelation 2 zwischen der Stärke der Akne und Vitamin D. Negative Korrelation bedeutet „je weniger, desto mehr“ (eine positive Korrelation bedeutet hingegen „je mehr, desto mehr“). In diesem Falle gilt also: Je geringer die Vitamin-D-Level der Betroffenen, desto stärker die Akne.

In einer Einzelstudie aus Südkorea [Studie] hatten 48,8% der Personen mit Akne einen Vitamin-D-Mangel und nur 22,5% der Personen ohne Akne. Auch wenn sich daraus noch nicht zwangsläufig eine Ursache-Wirkung-Beziehung herleiten lässt, ist das schon ein beachtlicher Unterschied. Interessant wird es dann beim zweiten Teil der Studie, den ich im nächsten Absatz vorstelle.  Dort wurde untersucht, ob Vitamin D Pickel beeinflusst, das heißt ob es nach einem Nahrungsergänzungsmittel zu einer Besserung des Hautbilds kam.

Kann Vitamin D bei Akne helfen?

Die oben erwähnte südkoreanische Studie wurde wie bereits erwähnt nach Messung der Vitamin-D-Level noch fortgesetzt. Die Versuchspersonen mit Vitamin-D-Mangel wurden wiederum unterteilt in zwei verschiedene Gruppen. Hiervon bekam eine der Gruppen für die folgenden acht Wochen ein Vitamin-D-Supplement und die andere Gruppe bekam ein Placebo. Die Versuchsgruppe bekam 1000 IU (bzw. IE – Internationale Einheiten) Vitamin D pro Tag, was eine eher moderate Dosis ist. Nach acht Wochen hatte sich die Anzahl der Entzündungen in der Versuchsgruppe um 34,6% verringert. In der Placebo-Gruppe waren es nur 5,8%.

Dies weißt darauf hin, dass Vitamin D bei der Behandlung von Akne durchaus eine wichtige Rolle spielen könnte. Es wäre auch interessant zu erfahren, ob bei höheren Dosen die Verbesserung noch stärker ausfallen würde. Es wäre wünschenswert, wenn es zu diesem Thema in Zukunft weitere Studien geben würde.

Warum könnte Vitamin D gegen Pickel wirken?

Die Forschung steckt hier wie gesagt noch ziemlich in den Kindesbeinen. Daher ist die genaue Wirkungsweise noch unklar und es wird noch mehr Forschung benötigt. Allerdings hat man über Vitamin D bereits einige Erkenntnisse, so dass wir durchaus Vermutungen anstellen können.

Zum einen hat das Vitamin einige antibakterielle und antientzündliche Eigenschaften. Das könnte auch einer der Gründe sein, weshalb es bei entzündlichen Erkrankungen wie rheumatischer Arthritis, Morbus Crohn oder Lupus helfen kann.

Vitamin D ist außerdem wichtig für die Wundheilung. Daher könnte es dabei helfen, dass Entzündungen bei Akne schneller abheilen. Das gleiche gilt für das Abheilen von roten Flecken, die nach einem Pickel gerne zurückbleiben. Dass manche Menschen (aber nicht alle) eine Besserung der Akne mit Sonneneinstrahlung bemerken, könnte auch mit Vitamin D zu tun haben.

Quellen von Vitamin D

Überlegt man sich, Vitamin D zu supplementieren, ist es ratsam vorher erst einmal den Vitamin-D-Status zu testen. Dies kann über einen einfachen Bluttest gemacht werden. Denn falls der Vitamin-D-Status bereits hoch ist, kann man sich das Geld sparen und zusätzliche Supplementation könnte sogar zu Problemen führen. Es gibt gewisse Interaktionen zwischen Vitamin D und anderen fettlöslichen Vitaminen wie Vitamin A, K2 oder E. Nimmt man von einem davon hohe Dosen über einen langen Zeitraum ein und vernachlässigt die anderen, kann das problematisch werden.

Wie oben bereits geschrieben, wird Vitamin D in der Haut bei Kontakt mit UV-B-Strahlung produziert. Abgesehen von den Breitengraden, in denen wir leben, gibt es hier aber noch andere Probleme. Sonnencreme blockiert z.B. den Großteil der UV-B-Strahlung, weshalb kein oder sehr wenig Vitamin D produziert wird, wenn Sonnencreme aufgetragen wurde. Allerdings machen gerade einige Mittel bei Akne (z.B. Isotretinoin oder BPO) die Haut sehr lichtempfindlich und es ist daher besonders ratsam, Sonnenschutz zu benutzen.

Daher ist Supplementation häufig der beste und einfachste Weg, um eine Unterversorgung zu vermeiden oder zu beheben. Es gibt hier einige Tropfen, die beispielsweise in MCT-Öl gelöst sind. Da Vitamin D fettlöslich ist, ist eine geringe Menge an Fett bei der Aufnahme wichtig (es muss nicht viel sein). Ich persönlich bevorzuge Tropfen mit einer Dosierung von 1000 IE pro Tropfen. Die Dosierung fällt so leichter als wenn man direkt 5000 IE pro Tropfen nimmt. Generell bin ich eher ein Freund davon, Vitamine in ausreichender Menge mit der Nahrung aufzunehmen. Vitamin D stellt hier aber einen Sonderfall dar.

Fazit

Die bisherigen Studien zu diesem Thema deuten darauf hin, dass ein Mangel an Vitamin D Pickel vermehrt sprießen lassen könnte. Wünschenswert wären weitere Studien in der Zukunft, um diesen Zusammenhang weiter zu erhärten. In diesem Artikel haben wir gesehen, dass sich auch die Gabe von Vitamin D in einer Studie positiv auf das Hautbild ausgewirkt hat. Es scheint also in der Tat so zu sein, als sei Vitamin D gegen Akne vielversprechend.

Auch Erfahrungsberichte sind immer wertvoll. Wer also eigene Erfahrungen zu diesem Thema hat, kann diese gerne in den Kommentaren teilen.

Fußnoten

1) Eine Metaanalyse ist eine statistische Analyse, bei der keine neue Studie durchgeführt wird, sondern bereits vorliegende Studien zu einem Thema analysiert und statistisch ausgewertet werden. In dieser Metaanalyse wurden 13 Studien betrachtet, die einen Zusammenhang zwischen Vitamin D und Akne untersucht haben.

2) Es sollte kurz dazu gesagt werden, was Korrelation bedeutet. Wenn es eine Korrelation zwischen A und B gibt, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass A aus B folgt oder umgekehrt. Der Zusammenhang könnte auch zufällig sein oder es könnte eine dritte Sache geben, von der sowohl A als auch B abhängen. Eine Korrelation gibt aber einen wichtigen Hinweis darauf, dass es einen direkten Zusammenhang geben könnte. Dieser müsste dann näher untersucht werden.

Vitamin A gegen Akne

Das bekannte Aknemittel Isotretinoin ist ein Vitamin-A-Derivat. Es ist daher naheliegend anzunehmen, dass auch Vitamin A gegen Akne wirken kann. Dies ist auch durchaus möglich und manche Betroffene wenden Vitamin A gegen Pickel bereits heute an. Allerdings gibt es einige Dinge zu beachten, die ich in diesem Artikel näher betrachten will. Generell geht es in diesem Artikel um die orale Einnahme von Vitamin A und nicht beispielsweise um Retinol-Serum. Wobei auch ein solches bei Akne und Aknenarben interessant sein kann.

Was ist die Basis für die Behauptung, dass Vitamin A gegen Akne wirken kann?

Wie oben bereits geschrieben ist Isotretinoin ein Vitamin-A-Derivat (ein sogenanntes Retinoid) und wird erfolgreich gegen (schwere Verläufe der) Akne eingesetzt. Der Zusammenhang ist also durchaus gegeben. Die Einnahme von Isotretinoin kann aber zu Nebenwirkungen führen, weshalb das Medikament auch verschreibungspflichtig ist und nur unter ärztlicher Aufsicht eingemommen werden sollte. Da aber eine Verwandtschaft zu Vitamin A (Retinol) besteht und die Wirkung ähnlich ist (siehe nächste Zwischenüberschrift), könnte Vitamin A daher als eine harmlosere Alternative zu Isotretinoin angesehen werden.

In mindestens zwei Studien fand man heraus, dass Patienten mit Akne niedrigere Vitamin-A-Blutlevel haben als Menschen ohne Akne (das gleiche gilt für Vitamin E und Zink) [1][2]. Das bedeutet nicht unbedingt, dass Vitamin A gegen Akne helfen muss bzw. dass die niedrigeren Blutlevel die Ursache der schlechten Haut sind. Allgemein lässt sich sagen, dass ein Zusammenhang bzw. eine Korrelation niemals eine Ursache beweisen können. Es kann allerdings ein Hinweis darauf sein, dass Aknepatienten einen erhöhten Retinolbedarf haben.

Wie wirkt Vitamin A gegen Pickel?

Vitamin A ist allgemein sehr wichtig für eine gesunde Haut und die Hauterneuerung. Es hilft beim Wachstum neuer Hautzellen und ist wichtig für den Abbau abgestorbener Hautzellen. Solche abgestorbenen Hautzellen können Akne fördern, indem Talgzellen verstopft werden und dadurch die Bildung von Mitessern gefördert wird. Außerdem kann Vitamin A die Talgproduktion reduzieren und hat einen gewissen antientzündlichen Effekt.

Die Wirkungsweise ist also ähnlich wie bei Isotretinoin, auch wenn die Wirkung nicht so stark ist – allerdings gilt das auch für die Nebenwirkungen. Das gilt beispielsweise für die Reduktion der Talgproduktion. Denn eine der häufigsten Nebenwirkungen von Isotretinoin sind sehr trockene Haut und trockene Schleimhäute. Ein gewisses Maß an Talg ist aber von Nöten, damit die Haut ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt ist. Vitamin A macht die Haut weniger fettig, trocknet sie aber nicht so stark aus wie Iso. Natürlich sollte hier wie bei allen Nahrungsergänzungsmitteln eine Überdosierung vermieden werden. Mehr dazu im nächsten Absatz.

Kann es Nebenwirkungen geben?

Hier sollte man vor allem vorsichtig mit der Dosis sein. Vitamin A ist ein fettlösliches Vitamin und wird vom Körper nur langsam wieder ausgeschieden. Es kann zu einer Überdosierung bzw. Hypervitaminose A kommen.

Zudem ist Vitamin A recht eng mit den anderen fettlöslichen Vitaminen D, K und E verknüpft. Hohe Dosen eines dieser Vitamine können zu einem Mangel an einem oder mehreren der anderen führen, sofern diese nicht ebenfalls in ausreichender Menge zugeführt werden. Wer Vitamin A supplementiert, sollte also auch auf die Versorgung der Vitamine D, K und E achten. Vitamin D wird durch UV-Strahlung produziert und über die Nahrung wird eher wenig aufgenommen. Es kann also ratsam sein, dieses ebenfalls zu supplementieren (vor allem im Winter). Interessanterweise hilft auch Vitamin D gegen Akne.

Unter keinen Umständen sollte man Vitamin A supplementieren, wenn man gleichzeitig Isotretinoin einnimmt. Eine Überdosierung kann dann nicht ausgeschlossen werden.

Während Isotretinoin unter keinen Umständen während einer Schwangerschaft eingenommen werden darf, sollte man hier auch mit Vitamin A vorsichtig sein und das ärztlich abklären. Vor allem hohe Dosen sollten vermieden werden.

Kann man genug Vitamin A mit der Nahrung aufnehmen?

Sehr hohe Mengen an Vitamin A sind in Leber enthalten. Allerdings ist Leber aber im wahrsten Sinne des Wortes Geschmackssache und nicht jeder Gaumen spricht darauf an. Auch in anderen tierischen Produkten wie Eiern oder Milchprodukten sind moderate Mengen an Vitamin A enthalten (zu Milchprodukten siehe aber: Kann Milch Pickel und Akne verursachen?).

Pflanzliche Produkte wie Gemüsesorten und Früchte werden oftmals als sehr reich an Vitamin A dargestellt. Dies ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Bunte Gemüsesorten wie Möhren, Grünkohl oder Brokkoli enthalten Carotine wie β-Carotin. Diese können im Körper zu Vitamin A umgewandelt werden. Allerdings ist diese Umwandlung von mehreren Faktoren abhängig und außerdem eher gering (um die 10%). Sie kann erhöht werden, indem man solche Gemüsesorten mit etwas Fett zu sich nimmt.

 

Quellen:

[1] Ozuguz P. et al. (2014) – Evaluation of serum vitamins A and E and zinc levels according to the severity of acne vulgaris

[2] El-Akawi Z., Abdel-Latif N., Abdul-Razzak K. (2006) – Does the plasma level of vitamins A and E affect acne condition?

Rauchen und Akne

Die gesundheitsschädigenden Aspekte des Rauchens sind heutzutage kein großes Geheimnis mehr. Während dies noch bis in die 50er-Jahre des letzten Jahrhunderts bestritten wurde, gibt es heute kaum noch Krankheiten, die nicht schon einmal mit Rauchen in Verbindung gebracht wurden. Aber wie steht es um Rauchen und Akne? Kann Rauchen die Akne beeinflussen? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Datenlage. Außerdem werden mögliche Wege aufgezeigt, wie Rauchen Akne (negativ) beeinflussen könnte.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Rauchen und Akne?

Es scheint zumindest so zu sein. In einer iranischen Studie, die diese Frage näher beleuchten wollte, wurden Männer mit und ohne Akne verglichen [1]. Hierbei waren in der Akne-Gruppe 21,8% der Betroffenen Raucher. In der Nicht-Akne-Gruppe waren es nur 9,1%. Allerdings wurden keine signifikanten Unterschiede bei der Schwere der Akne gefunden, d.h. bei Rauchern war die Akne nicht stärker ausgeprägt, sie hatten einfach häufiger Akne.

Eine Metaanalyse von chinesischen Forschern kam zu dem Urteil, dass Rauchen eine Risikofaktor für Akne bei Erwachsenen ist [2]. Eine italienische Studie untersuchte wie die iranische ebenfalls den Zusammenhang, hier aber mit Frauen [3]. Hier hatten von den Raucherinnen 41,5% Akne und von den Nichtraucherinnen nur 9,7%. Das ist ein sehr deutlicher Unterschied. Fairerweise sollte auch erwähnt werden, dass es andere Studien gibt, die keinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen fand.

Bei solchen Studien kann man natürlich immer nur Zusammenhänge feststellen. Ein Zusammenhang zwischen Rauchen und Akne muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass Rauchen Akne verursacht. Um eine Kausalität festzustellen, müsste man Personen in zwei Gruppen einteilen, von denen eine Gruppe zu Rauchen beginnt und eine nicht. Dann müsste beobachtet werden, wie sich in beiden Gruppen im Laufe der Zeit die Akne entwickelt bzw. ob Akne entsteht.

Aufgrund der gesundheitlichen Implikationen des Rauchen (inkl. schwerer Krankheiten wie Krebs) kann eine solche Studie aber nicht durchgeführt werden. Dies wäre unethisch, da man eine Gruppe einem hohen Krankheitsrisiko aussetzt. Daher müssen wir uns mit Zusammenhängen und Korrelationen zufrieden geben und daraus versuchen Schlüsse zu ziehen.

Warum könnte Rauchen Akne negativ beeinflussen?

Auch wenn wir es nicht genau wissen, gibt es Anhaltspunkte dafür, warum Akne durch Rauchen negativ beeinflusst werden könnte. Dies lässt sich vor allem aus bereits bekannten gesundheitsschädlichen Aspekten ableiten.

Es ist bekannt, dass Rauchen die Wundheilung verlangsamt. Es ist also naheliegend, dass auch Entzündungen im Falle von Akne langsamer abheilen. In der oben bereits erwähnten italienischen Studie [3] wurden außerdem bei Rauchern und Nichtrauchern die Vitamin-E-Level (α-tocopherol) im Talg gemessen. Diese waren bei den Rauchern nur halb so hoch wie bei Nichtrauchern. Niedrige Vitamin-E-Level sind ebenfalls mit Akne assoziiert [4]. Zudem wissen wir, dass Rauchen Entzündungsvorgänge im Körper verschlimmern kann.

Fazit

Ob Rauchen einen negativen Einfluss auf Akne hat und falls ja, wie stark dieser Einfluss ist, kann nicht abschließend beurteilt werden. Es scheint einen Zusammenhang zu geben und aufgrund der negativen Auswirkungen auf Wundheilung, Entzündungen und Vitamin-E-Level würde es auch Sinn ergeben. Das Rauchen aufzugeben – auch wenn das natürlich leichter gesagt ist als getan – oder gar nicht erst damit anzufangen, kann jedenfalls bei Aknepatienten nicht schaden.

 

Quellen

[1] Nahidi Y., Javidi Z., Shakeri M., Farrokhnezhad S. (2012) – Does cigarette smoking influence acne?

[2] Zhang JZ et al. (2020) – Association between acne and smoking: systematic review and meta-analysis of observational studies

[3] Capitanio B. et al (2009) – Acne and smoking

[4] El-Akawi Z., Abdel-Latif N., Abdul-Razzak K. (2006) – Does the plasma level of vitamins A and E affect acne condition?

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