Informationen und Tipps rund um Akne

Kategorie: Akne Allgemein

Pickel am Rücken: Was man dazu wissen sollte

Pickel und Akne werden vor allem mit dem Gesicht in Verbindung gebracht. Erstens treten sie dort am häufigsten auf, zweitens kann man sie dort nicht wirklich hinter Kleidung verstecken. Akne tritt aber auch an anderen Körperstellen wie Rücken, Brust, Schultern oder Oberarmen auf. Weiter unten werden wir sehen, warum das so ist. Pickel am Rücken sind neben dem Gesicht wohl die häufigste Körperstelle, die betroffen ist.

Wer nicht selbst an Akne leidet, könnte jetzt sagen, dass Pickel am Rücken statt im Gesicht ja nicht so schlimm sind. Immerhin trägt man ja Kleidung darüber. Allerdings ist das nicht immer der Fall und in diesen Fällen kann es unangenehm werden. Ich persönlich war als Jugendlicher nie im Schwimmbad, da ich relativ schwere Akne am Rücken hatte und mich daher geschämt habe, mit freiem Oberkörper herumzulaufen.

Pickel am Rücken können genau so nervig sein wie im Gesicht

Pickel am Rücken können genau so nervig sein wie im Gesicht – @Freepik

 

Im englischsprachigen Raum hat sich für Akne am Rücken sogar ein eigener Begriff durchgesetzt: Bacne. Dieses Wort setzt sich zusammen aus back (Rücken) und acne (Akne). Im Deutschen spricht man auch gerne von Rückenakne oder allgemein von Körperakne, auch wenn es sich genau genommen nicht um einen anderen Typen handelt als bei normaler Akne Vulgaris.

Warum treten Pickel am Rücken auf?

Akne und Pickel sind in der Regel auf verschiedene Körperstellen beschränkt und kommen an anderen kaum oder nie vor. Der Rücken gehört allerdings nicht zu diesen extrem seltenen Stellen, an denen keine Akne auftritt. Nach Gesicht und Hals treten Pickel am Rücken am häufigsten auf. Aber warum ist das so?

Zu den Ursachen von Akne gehören unter anderem eine gestörte Funktion der Talgdrüsen und eine übermäßige Talgproduktion. In Kombination mit anderen Faktoren können so Pickel entstehen. Am Rücken (und auch an der Brust) sind ebenfalls viele Talgdrüsen vorhanden. Nicht in der gleichen Menge und Beschaffenheit wie im Gesicht, aber es sind doch recht viele.

Vereinfacht gesagt können wir sagen, dass Pickel vermehrt dort auftreten, wo es viele Talgdrüsen gibt, und selten bis nie, wo es wenige bis keine gibt. Daher sind Rückenakne oder Brustakne nicht selten. An Handinnenflächen und Fußsohlen gibt es zum Beispiel keine Talgdrüsen und dort gibt es auch keine Akne. Man schwitzt an diesen Stellen zwar, da es dort viele Schweißdrüsen gibt, aber die Haut an den Handinnenflächen ist nicht fettig. Es ist wichtig, zwischen Schweiß- und Talgdrüsen zu unterscheiden.

Was ist der Unterschied zwischen Akne auf dem Rücken und im Gesicht?

Es handelt sich bei Akne am Rücken um die gleiche Hauterkrankung, nur an einem anderen Ort als im Gesicht. Die Ursachen sind ebenfalls gleich. Das heißt, ein Pickel auf dem Rücken entsteht genau so, wie er im Gesicht entsteht. Es spielen eine erhöhte Talgproduktion, eine Verhornungsstörung, bestimmte Bakterien und Entzündungsprozesse eine Rolle.

Abgesehen von dem offensichtlichen Punkt der Körperregion gibt es aber auch ein paar Unterschiede zwischen Rückenakne oder allgemein Körperakne und dem gleichen Problem im Gesicht. Wenn wir einfach nur an die Körperregionen denken, ist der Oberkörper die meiste Zeit des Tages mit Kleidung bedeckt. Außerdem ist die Hygiene bzw. Reinigung eine andere. Was wir bezüglich Kleidung und Behandlung gegen Akne am Rücken machen können, sehen wir im nächsten Abschnitt.

Was kann man gegen Rückenakne tun?

Hier können wir unterscheiden zwischen innerlichen und äußerlichen Mitteln gegen Akne. Unter den innerlichen Methoden würde ich Dinge wie Nährstoffe oder Nahrungsergänzungsmittel, Ernährung, aber auch Faktoren wie Stress etc. einordnen. Hierbei gibt es keinen Unterschied zwischen Akne auf dem Rücken und im Gesicht. Beispielsweise wirkt Zink gegen Akne, vollkommen egal wo sie auftritt.

Bei den äußerlichen Mitteln könnte ich dasselbe schreiben, allerdings ist es hier etwas komplizierter. Die Pflegeroutine im Gesicht ist einfach eine ganz andere. Stellen mit Akne am Rücken sind je nach Beweglichkeit der Schultergelenke auch schwieriger zu erreichen. Kommt man an die betroffenen Stellen gut heran, können hier die gleichen Mittel aufgetragen werden wie im Gesicht auch.

Ich hatte ja auch bereits geschrieben, dass Rotlicht gegen Pickel helfen kann. Hier wird es mit dem Rücken auch schwieriger. Ich hatte es in der Vergangenheit so gemacht, dass ich die Lampe auf den Schreibtisch gestellt und mich mit nacktem Oberkörper mit dem Rücken zur Lampe auf einen Stuhl gesetzt habe (natürlich muss die Rückenlehne des Stuhls dann auf der anderen Seite sein und nicht im Rücken). Der Rücken hat aber natürlich auch eine deutlich größere Oberfläche als das Gesicht. Daher wird es schwieriger, mit einer Rotlichtlampe alle Stellen zu erreichen.

Allerdings gibt es bei manchen Mitteln auch Einschränkungen, wenn man sie gegen Pickel am Rücken verwenden will. Das trifft vor allem auf Benzoylperoxid (BPO) zu, weil es stark bleichend auf die Kleidung wirkt. Wenn ich BPO auf dem Rücken auftrage und dann ein dunkelblaues T-Shirt anziehe, wird das T-Shirt am Rücken nicht mehr allzu lange dunkelblau sein. Wenn ich dieses Mittel also an Rücken, Brust oder Schultern anwende, sollte ich danach nur weiße T-Shirts darüber anziehen.

Duschen bei Akne

Das Duschen nimmt bei Akne am Rücken eine besondere Rolle ein. Zwar haben viele Akne-Betroffene eine Pflegeroutine für das Gesicht, für den Körper nehmen sie beim Duschen aber einfach irgendein Duschgel aus dem Supermarkt. Davon würde ich abraten. Solche Duschgels könnten komedogene Inhaltsstoffe enthalten, das heißt sie könnten Mitesser erzeugen. Daher würde ich dazu raten bei Akne an den Körper nur Mittel zu lassen, die man auch ohne Bedenken im Gesicht anwenden würde.

Eine sanfte Waschlotion wäre hier am besten. Wenn man nach einer Waschlotion für Akne-Haut in der Apotheke fragt, wird man dort definitiv Hilfe erhalten. Auch reines Wasser wäre aber besser als die Standard-Duschgels aus dem Supermarkt.

Kleidung bei Akne am Rücken

Dies ist wie oben bereits erwähnt ein weiterer Unterschied zu Pickeln im Gesicht. Was das Gesicht betrifft sollte man auf das Kopfkissen achten, auf dem man Nachts liegt. Die Haut am Oberkörper kommt aber die meiste Zeit mit Kleidung in Berührung, sofern man nicht ständig nackt in der Gegend herumläuft (was wohl bei den wenigsten Menschen der Fall ist).

Synthetisches Material kann die Haut in manchen Fällen reizen. Es kann in solchen Fällen auch zu einer Art Kontaktallergie kommen. Daher würde ich für die Kleidung, die direkt am Oberkörper anliegt (wie zum Beispiel T-Shirts) reine Baumwolle vorziehen.

Zudem sollte die Kleidung regelmäßig gewechselt und gewaschen werden. Wir wollen nicht, dass sich Bakterien im Laufe der Zeit auf dem T-Shirt ansammeln, mit dem wir dann immer wieder in Berührung kommen. Wird ein und dasselbe T-Shirt für einige Tage am Stück ohne Unterbrechung (und ohne Waschen) getragen, könnte das Pickel am Rücken begünstigen.

Ein Wort zur Mallorca-Akne

Die sogenannte Mallorca-Akne (Akne aestivalis) tritt bei starker und ungewohnter UV-Strahlung auf. Das geschieht vor allem im Urlaub am Meer, wenn die Haut sich noch nicht an die Sonnenstrahlung gewöhnt hat, daher auch der Namensbestandteil Mallorca. Ich erwähne diesen Punkt im Artikel zum Thema Pickel am Rücken, da diese Form der Akne vor allem am Körper auftritt und weniger im Gesicht. Die Gesichtshaut ist in der Regel die UV-Strahlung eher gewohnt, während Rücken, Brust oder Oberarme eher selten damit in Berührung kommen.

Streng genommen handelt es sich hier auch nicht um richtige Akne, sondern eher um eine Art Sonnenallergie. Zudem heilt die Mallorca-Akne relativ schnell von alleine wieder ab, wenn die Haut sich an die Sonne gewöhnt hat.

Im Urlaub ist es daher wichtig, Rücken, Brust, Oberarme oder Schultern beim Eincremen mit Sonnencreme nicht zu vergessen bzw. in diesen Bereichen vor allem auf Sonnenschutz zu achten. Allerdings können einige Sonnencremes komedogen sein, was für Menschen mit Akne am Rücken oder an anderen Körperstellen eine schlechte Nachricht ist. Ich persönlich habe gute Erfahrung mit Ladival Allergische Haut gemacht. Mit diesem Sonnenschutz habe ich nie eine Verschlechterung meiner Akne wahrgenommen.

Die 7 größten Akne-Mythen

Nachdem es bisher auf dieser Seite eher um Mittel gegen Akne und unreine Haut ging, befassen wir uns heute einmal mit Tipps, die eher nicht befolgt werden sollten. Um genau zu sein geht es um die größten Akne-Mythen.

Dabei kann es sich um Fehlinformationen oder Falschinterpretationen handeln. Manche davon sind relativ harmlos und gut gemeint, andere wiederum können sehr schädlich sein. Gerade Jugendliche, die besonders von Akne betroffen sind (aber nicht nur, wie wir bei Akne-Mythos 2 sehen werden), stoßen oft auf solche Informationen im Internet.

Ich selbst kenne das noch aus der Zeit, als ich 12 oder 13 war und Akne hatte. Damals gab es solche Geheimtipps wie Zahnpasta auf Pickel zu schmieren. Erst später habe ich erfahren, dass das eher nicht funktioniert. Zumindest bei wirklicher Akne und nicht, wenn man nur alle zwei Monate mal einen vereinzelten Pickel hat.

Kommen wir nun aber zu den größten Mythen rund um das Thema Akne und Pickel.

Was sind die größten Falschinformationen zum Thema Akne?

Was sind die größten Akne-Mythen?

Mythos 1: Akne entsteht durch mangelnde Hygiene (der Klassiker unter den Akne-Mythen)

Wer Akne hat oder hatte, dürfte diesen Punkt wohl schon einmal gehört haben. Es ist wohl der nervigste unter allen Akne-Mythen, da er den schwarzen Peter der Person mit Akne zuschiebt, nach dem Motto: Selbst schuld. Ich selbst habe einen Satz wie den nächsten in dieser Art schon einige Male gehört: „Er/Sie sieht ungepflegt aus, da er/sie zu viele Pickel hat“.

Wer solche Sätze sagt ist der Meinung, dass sich Menschen mit Pickeln und unreiner Haut einfach nicht genügend waschen. Akne wird als ein Phänomen angesehen, das durch Schmutz oder Schweiß auf der Haut entsteht. Und wenn sich die Person nur mal gründlich waschen würde, wäre sie ihre Akne los.

Dieser Akne-Mythos ist für Betroffene auch deshalb sehr nervig, weil sie sich gerade wegen ihrer unreinen Haut oftmals deutlich mehr um die Hygiene kümmern und nicht weniger. Dass das nicht immer sinnvoll ist, werden wir weiter unten bei Mythos Nr. 4 sehen.

Mangelnde Hygiene als Akne Mythos

Wer wissen will, wie Akne entsteht, kann sich den Artikel Ursachen von Akne durchlesen. Mangelnde Hygiene gehört sicher nicht dazu. Gerade Jugendliche mit Akne haben häufig mit einem geringen Selbstwertgefühl zu kämpfen. Wenn man ihnen dann einredet, dass sie selbst Schuld sind und sich nur mal richtig waschen müssen, ist das weder gut gemeint noch hilfreich.

Mythos 2: Nur Jugendliche sind von Akne betroffen

Richtig ist, dass Akne vor allem mit der Pubertät assoziiert ist. Ein Zusammenhang zwischen dem jugendlichen Alter und dem Auftreten von Akne ist also nicht zu leugnen. Das ist also ganz sicher kein Mythos.

Zu einer Falschbehauptung wird es dann, wenn behauptet wird, nur Jugendliche würden Akne bekommen. Das ist falsch. Zum einen gibt es Akne infantum, von der Kleinkinder vor der Pubertät betroffen sind. Noch wichtiger ist aber, dass auch viele Erwachsene Akne und unreine Haut haben. Entweder hat sich die Haut nach der Pubertät nicht verbessert oder sie wurde erst im Erwachsenenalter schlechter.

Zu diesem Thema habe ich einen Artikel mit dem Titel Akne bei Jugendlichen und Erwachsenen geschrieben. Darin geht es um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Akne in der Pubertät und danach.

Nervig ist dieser Akne-Mythos deshalb, weil er manchmal mit Punkt 1 (Hygiene) vermischt wird. Bei Jugendlichen ist Akne normal. Aber wer als Erwachsener noch Pickel hat, muss ja wirklich selbst Schuld sein, da Erwachsene ja eigentlich keine Pickel bekommen. Das ist natürlich Unsinn. Gerade Erwachsene kümmern sich oft mehr um ihre Haut, auch weil sie mehr Geld für kosmetische Mittel zur Verfügung haben als Pubertierende.

Mythos 3: Akne ist ansteckend

Ja, das glauben tatsächlich einige Menschen, glücklicherweise aber nicht mehr viele. Die Behauptung kommt wohl noch aus der gleichen Zeit wie andere Schauermärchen, die früher Kindern eingeredet wurden (beispielsweise dass das Gesicht so stehenbleibt, wenn man Grimassen schneidet).

Die Hintergedanke hier ist, dass man nicht mit Menschen in direkten Kontakt kommen sollte, wenn sie Pickel haben. Zumindest nicht in dem Bereich, wo die Akne auftritt. Hierfür gibt es aber keinerlei Anhaltspunkte.

Es ist richtig, dass bestimmte Bakterien auf der Haut bei der Entstehung von Akne eine Rolle spielen. Wenn solche Bakterien jetzt durch Berührung von Person A auf Person B übertragen werden, bedeutet das aber nicht, dass Person B Akne bekommt. Es liegt hier ein systemisches Problem vor und es müssen mehrere Kriterien erfüllt sein, damit Pickel entstehen. Wer keine Akne hat muss sich keine Sorgen machen, sie durch Körperkontakt zu bekommen.

Mythos 4: Viel hilft viel

Oben hatte ich ja bereits erwähnt, dass Aknepatienten sich meistens mehr um ihre Haut kümmern und nicht weniger (Akne-Mythos 1). Das ist erst einmal normal. Wer keine Probleme mit der Haut hat, wird sich auch weniger darum kümmern. Viele Menschen fangen ja gerade erst damit an, sich mit verschiedenen Produkten auseinanderzusetzen, wenn Hautprobleme auftreten.

Das kann aber zu einem anderen Extrem führen. Nämlich dann, wenn sehr viele Mittel auf einmal verwendet werden, in der Hoffnung, dass das Problem dann schneller verschwindet. Verschiedene Mittel gegen Akne können die Haut reizen und/oder austrocknen. Wenn man es damit übertreibt, kann sich das Hautbild sogar noch verschlimmern.

Nehmen wir einmal an, jemand nutzt einmal oder zweimal täglich Benzoylperoxid (BPO) und hat damit gute Erfahrungen gemacht. Um noch mehr rauszuholen ist jetzt der Gedanke, dass viermal pro Tag dann noch besser hilft. Das ist aber ein Trugschluss. Bei einer solchen Menge hat die Haut fast keine Zeit mehr, sich zu regenerieren.

Vielleicht trägt jemand wie ich auch ungewollt zu diesem Phänomen bei. Wenn ich hier verschiedene Mittel beschreibe, die gegen Akne helfen können, soll das nicht heißen, dass man all diese Mittel auch ausprobieren muss. Vor allem nicht gleichzeitig.

Mythos 5: Man muss die Haut austrocknen, um Pickel loszuwerden

Das hängt teilweise mit dem oben beschriebenen vierten Punkt zusammen. Außerdem haben einige Menschen mit Pickeln und unreiner Haut auch fettige Haut (aber nicht immer). Wenn fettige Haut mit Pickeln in Verbindung gebracht wird, hilft es dann nicht, wenn man die Haut austrocknet?

So einfach ist es nicht. Bei einem einzelnen Pickel kann es durchaus sein, dass dieser schneller abheilt, wenn man der Haut Fett entzieht. Insgesamt passt die Haut sich aber an. Trocknet man die Haut aus, wird sie mit vermehrter Talgproduktion reagieren. Dadurch ist dann nichts gewonnen. Sowohl sehr fettige als auch sehr trockene Haut sind problematisch. Ein gewisses Maß an Feuchtigkeit (Talg) muss vorhanden sein.

Wer zu fettige Haut hat, kann ruhig einmal Heilerde gegen Akne ausprobieren. Wenn man sie nicht zu häufig anwendet, wird die Haut dadurch nicht ausgetrocknet. Der Haut wird aber überschüssiger Talg entzogen.

Mythos 6: Menschen mit unreiner Haut sollten keine Feuchtigkeitspflege benutzen

Hinter diesem Akne-Mythos steckt der gleiche Logikfehler wie bei Mythos 5. Der Gedankengang ist in etwa wie folgt: Akne wird unter anderem durch eine erhöhte Talgproduktion verursacht. Bei erhöhter Talgproduktion hat man fettige Haut. Also verursacht Fett Akne. Wenn ich also Feuchtigkeitscreme auftrage, verschlimmert das meine Akne.

Eines vorweg: Es kann durchaus Feuchtigkeitscremes geben, die zu einer Verschlechterung der Haut führen. Das Problem ist hier aber nicht Feuchtigkeitspflege an sich, sondern bestimmte Inhaltsstoffe in der Creme. Inhaltsstoffe werden als komedogen bezeichnet, wenn sie Mitesser verursachen. Es lohnt sich also, Cremes und Pflegeprodukte vorher genau zu prüfen.

Feuchtigkeitspflege ist aber auch bei Akne wichtig und hier vielleicht besonders. Viele Aknemittel trocknen die Haut wie gesagt eher aus. Feuchtigkeit ist aber sehr wichtig. Es muss nur das richtige Produkt sein, was einiges an Tests erfordern kann.

Mythos 7: Pickel heilen schneller ab, wenn man sie ausdrückt

Das ist eher nur ein halber Akne-Mythos. Betrachtet man einen einzelnen Pickel, kann das Ausdrücken sogar wirklich dazu führen, dass er etwas schneller abheilt. Jedenfalls der Pickel an sich. Danach bleibt häufig noch ein roter Fleck zurück, der sehr hartnäckig sein kann (siehe 6 Mittel gegen rote Flecken bei Akne).

Zu beachten sind aber ein paar Punkte. Zum einen können Bakterien stärker auf umliegende Hautstellen verteilt werden. Das kann zu mehr Pickeln führen und nicht zu weniger. Generell ist es eine gute Idee die Hände aus dem Gesicht zu lassen, wenn sie dort nicht unbedingt sein müssen.

Zum anderen kann das Ausdrücken von Pickeln die Narbenbildung verstärken. Wenn eine Narbe entsteht, kann das nicht wirklich als ein erfolgreiches Abheilen betrachtet werden. In diesem Fall kann, wie bei manch anderen Akne-Mythen auch, der gute Gedanke längerfristig schädlich sein.

Generell ist beim Thema Pickel ausdrücken Vorsicht angesagt. Es gibt Kosmetiker, die das professionell und hygienisch machen. Selbst sollte man eher im wahrsten Sinne des Wortes die Hände davon lassen.

Fazit zu Akne-Mythen

Viele dieser Akne-Mythen sind bekannt und rufen oftmals nur ein Lächeln hervor. So glauben glücklicherweise nur wenige Menschen, dass Pickel ansteckend sind. Andere Behauptungen aber halten sich hartnäckig. Hier ist beispielsweise der Punkt mit der Hygiene hervorzuheben. Auch heute sind einige Menschen noch der Meinung, dass sich Betroffene mit Akne einfach unhygienisch verhalten und an ihren Pickeln selbst Schuld sind. Dafür gibt es aber keinerlei Anhaltspunkte.

Gerade weil manche Behauptungen auch ziemlich schädlich sein können, wie zum Beispiel die, dass man die Haut austrocknen muss, sollte man diese aber nicht so stehen lassen. Ich hoffe dieser Artikel kann einen Teil dazu beitragen, solche Behauptungen ins Reich der Fabeln zu verweisen.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ernährung und Akne?

Die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen Ernährung und Akne gibt, wird bereits seit Jahrzehnten kontrovers diskutiert. Teilweise wird hierfür sogar der Begriff Ernährungsakne verwendet.

Als ich selbst mich zum ersten Mal mit dem Thema beschäftigte (das war etwa im Jahr 2006 oder 2007), bestritten die meisten Hautärzte einen Zusammenhang noch. Zu dieser Zeit fanden sich in Internetforen aber bereits einige Aknepatienten ein, die für sich selbst einen klaren, negativen Effekt von (falscher) Ernährung auf ihre Akne feststellten. In einem Akneforum, in dem ich selbst Mitglied war, und das heute nicht mehr existiert, war der Thread zum Thema Ernährung einer der größten – wenn nicht sogar der größte – überhaupt.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ernährung und Akne?

Seitdem hat es einige Studien zum Zusammenhang zwischen Ernährung und Akne gegeben. Einige davon will ich in diesem Artikel vorstellen. Damit versuche ich die folgende Frage zu beantworten: Kann Ernährung Akne verschlimmern oder gar verursachen?

Wir werden im Laufe des Artikels sehen, dass Ernährung und Akne durchaus zusammenhängen. Etwas schwieriger stellt sich die Frage nach bestimmten Lebensmitteln dar. Denn jeder Mensch ist unterschiedlich, und was für eine Gruppe harmlos ist, kann für eine andere Gruppe schädlich sein.

Woher kommt die Frage, ob Ernährung und Akne zusammenhängen?

Zum einen gibt es natürlich einige Erfahrungsberichte. In der Einleitung habe ich ja schon den sehr beliebten Thread im früheren Akneforum angesprochen. Dort wurde häufig auch von Ernährungsakne gesprochen. Auch ich selbst habe diesen Zusammenhang bei mir festgestellt.

Allerdings muss man sich nicht nur auf Erfahrungsberichte berufen, wenn man Akne und Ernährung untersuchen will. Erfahrungsberichte sind hilfreich, können aber auch ungenau sein. Es gibt aber auch andere Indizien dafür, dass Ernährung Akne beeinflussen kann.

Zusammenhang zwischen Nährstoffen und Akne

Zum einen ist bekannt, dass eine Reihe von Nährstoffen sich positiv auf Akne auswirken können. Hierzu zählen unter anderem Zink und Vitamin A. Ich habe schon einige Male erwähnt, dass Aknepatienten niedrigere Blutlevel an Vitamin A, Vitamin E und Zink haben [1]. Wenn es einen Zusammenhang zwischen diesen Nährstoffen und Akne gibt, liegt der Schluss nahe, dass Ernährung einen Einfluss auf Akne hat. Denn wir nehmen diese Vitamine und Mineralien mit der Nahrung auf.

Vergleich zwischen westlicher Zivilisation und Naturvölkern

Eine weiterer wichtiger Punkt ist der Vergleich zwischen Menschen aus der westlichen Welt und traditionell lebenden Jäger- und Sammlervölkern. Loren Cordain, ein ehemaliger Professor der Colorado State Universität, bezeichnet Akne als Krankheit der westlichen Zivilisation [2]. Zu diesem Schluss kamen er und andere Forscher, nachdem sie andere Völker untersuchten. Dazu gehörten u.a. die Bewohner der Insel Kitava in Papua-Neuguinea sowie die Aché im Osten Paraguays.

Bei den Bewohnern von Kitava wurde nicht ein Fall von Akne entdeckt, obwohl sich darunter 300 junge Personen im (für Akne anfälligen) Alter zwischen 15 und 25 Jahren befanden. Bei den Aché war es ebenfalls nicht ein einziger Fall unter 115 (15 im Alter zwischen 15 und 25 Jahren) untersuchten Personen. Für diese Völker scheint Akne also nicht zu existieren. In der westlichen Welt hingegen leiden die meisten Jugendlichen zeitweise unter Akne und auch immer mehr Erwachsene.

Die Kitavan essen ihre traditionelle Diät, die aus Wurzelgemüse (wozu unter anderem verschiedene Kartoffelarten zählen), Früchten, Fisch und Kokosnuss besteht. Die Aché ernähren sich hauptsächlich von Wildfleisch, Palmfrüchten oder wildem Honig1.

Ernährung und Akne: Das sagen wissenschaftliche Studien

Es liegen mittlerweile einige systematische Übersichtsarbeiten (engl.: systematic review oder einfach review) zum Zusammenhang zwischen Ernährung und Akne vor (z.B. [3], [4], [5]). In einem solchen Review wird keine neue Studie durchgeführt, sondern viele alte Studien zu einem bestimmten Thema werden gesammelt und ausgewertet. Diese Reviews kommen zu dem Schluss, dass Ernährung Akne beeinflussen kann. Es sind aber weitere Untersuchungen nötig, um festzustellen, welche Lebensmittel genau einen Einfluss haben können.

IGF-1 und Akne

Eine sehr interessante wissenschaftliche Erkenntnis ist die Folgende: Menschen mit dem sogenannten (äußerst selten auftretenden) Laron-Syndrom leiden nicht unter Akne [3]. Bei Patienten mit Laron-Syndrom haben Wachstumshormone keinen Effekt auf den Körper. Dies äußert sich dann in Kleinwüchsigkeit. Zu den Wachstumshormonen gehört auch IGF-1 (insulin-like growth factor). Erhalten Patienten mit Laron-Syndrom eine Behandlung IGF-1, können sie Akne entwickeln, was ansonsten nicht passiert. Nach dem Abbruch einer solchen Behandlung verschwindet die Akne dann wieder.

IGF-1 ist deshalb interessant, weil die Ernährung einen Einfluss darauf hat. IGF-1 führt dazu, dass ein anderer Stoff namens FoxO1 verringert wird, was wiederum zu einer Erhöhung von mTORC1 führt. mTORC1 spielt eine Rolle bei verschiedenen Prozessen, die die Haut betreffen. Es kann die Talgproduktion erhöhen und zu mehr Keratinisierung (Verhornung) führen. Beides spielt eine Rolle bei der Entwicklung von Akne.

Beziehung zwischen IGF-1 und Akne

Welche Lebensmittel können sich negativ auf Akne auswirken?

Hier gibt es keine Universalantwort. Letztendlich muss jeder für sich herausfinden, ob sich bestimmte Lebensmittel negativ auf Akne auswirken und falls ja, welche. Obwohl es aber schwierig ist, haben wir aufgrund von Studien und Erfahrungsberichten einige Anhaltspunkte. Daher will ich hier einige Punkte aufzählen, die mit Akne zumindest in Zusammenhang gebracht werden.

Milch und Milchprodukte

Milch ist einer der Hauptpunkte, der erwähnt wird, wenn über Akne und Ernährung gesprochen wird. Der Zusammenhang wurde bereits im Jahre 1885 zum ersten Mal beobachtet [6].

Es sind hier zwei Übeltäter denkbar. Die Laktose (Milchzucker), die von einigen Menschen nur schwerlich verdaut wird und zu Darmproblemen führen kann. Oder aber das Milcheiweiß (Casein), das Probleme bereiten könnte. Es gibt laktosefreie Milch und Käse enthält i.d.R. keine oder nur äußerst geringe Menge Laktose. Hier kann ausgetestet werden, ob es einen Unterschied macht. Auf das Casein gehe ich im Punkt zu A1-Milch vs. A2-Milch noch näher ein.

Es sollte allerdings dazu gesagt werden, dass früher eher mehr Milchprodukte konsumiert werden als heute und es weniger Akne gab. Auch gibt es Naturvölker, wie die Massai, die große Mengen an Milch trinken und nicht an Akne erkranken. Es scheint trotz der Assoziation also nicht ganz so einfach zu sein und andere Faktoren scheinen ebenfalls mitzuwirken. Es erscheint also durchaus möglich, dass nicht die Milch an sich das Problem ist, sondern ein anderer Faktor wie zum Beispiel das Futter der Tiere oder Medikamente, die in der Tierhaltung eingesetzt werden. Hier begebe ich mich aber auf den Pfad der Spekulation.

A1-Milch vs. A2-Milch?

Ein anderer Punkt sollte hier ebenfalls erwähnt werden. Soweit ich weiß, gibt es keine wissenschaftlichen Studien hierzu, aber einige Erfahrungsberichte. Einige Betroffene scheinen weniger Probleme mit A2-Milch als mit A1-Milch zu haben.

Beide Milcharten unterscheiden sich leicht in ihrer Proteinstruktur (Casein). Es kommt hier auf die Tiere an, die die Milch geben. Kuhmilch, die man in deutschsprachigen Ländern kaufen kann, ist fast immer A1-Milch. Einige ältere Rassen geben A2-Milch. Auch Ziegen, Schafe oder Büffel geben allerdings größtenteils A2-Milch.

Ich persönlich vertrage Ziegenmilch und beispielsweise Fetakäse oder Büffelmozzarella besser als Kuhmilchprodukte. A2-Milch von Kühen kenne ich nur aus niederländischen Supermärkten wie Albert Heijn.

Wer Probleme mit Kuhmilch hat, kann probieren, testweise für einige Wochen auf Ziegen- oder Schafsmilch umzusteigen. Vielleicht kann es einen Unterschied machen.

Stark verarbeitete Produkte

Eine Ernährung mit einer hohen Glykämischen Last wurde in manchen Studien mit Akne in Verbindung gebracht (z.B. [4] oder [5]). Eine solche Ernährung kann zu einer erhöhten Ausschüttung von IGF-1 führen. Dies kann sich, wie oben beschrieben, in vermehrten Entzündungen widerspiegeln.

Es sind vor allem stark verarbeitete und nährstoffarme Produkte, auf die diese Beschreibung zutrifft. Zu nennen wären hier beispielsweise stark verarbeitete Weißmehlprodukte oder Schokoriegel mit allerlei Zusätzen.

Ein interessanter Punkt ist, dass in einer Studie Schokolade an sich nicht mit Akne assoziiert war. Für kommerzielle und stark verarbeitete Schokoriegel traf dies allerdings schon zu. Hier sind noch jede Menge andere Zusätze vorhanden.

Omage-6-Fettsäuren

Die moderne westliche Ernährung beinhaltet eine Verschiebung zu immer mehr kommerziellen Pflanzenölen mit hohem Gehalt an Omega-6-Fettsäuren (z.B. Sonnenblumen-, Distel- und Sojaöl oder Margarine). Die oben beschriebenen Jäger- und Sammlervölker konsumieren solche Pflanzenöle in ihrer traditionellen Ernährung nicht.

Wie finde ich heraus, welche Lebensmittel sich negativ auf meine Akne auswirken?

Wir haben bereits gesehen, dass es recht schwierig ist, einen genauen Zusammenhang zwischen einzelnen Lebensmitteln und der Entstehung von Pickeln im Gesicht festzustellen. Einer der Hauptgründe hierfür ist, dass ein Pickel nicht über Nacht entsteht. Es wäre also falsch zu glauben, dass man sich nur die Nahrungsmittel des Vortags anschauen muss.

Ich könnte also vor einer Woche etwas gegessen haben, dass sich erst heute erkennbar negativ auf meine Haut ausgewirkt hat. Würde ich dann überhaupt noch den Schluss zu der Nahrung vor einer Woche ziehen? Das ist schwierig. Hier ist also etwas Geduld gefragt. Die Frage kann nicht mal eben an einem Tag beantwortet werden.

Allerdings gibt es einige Ansätze, die helfen können. Drei davon will ich hier aufzählen.

Eliminationsdiät bei Ernährungsakne

Eine Eliminationsdiät ist eine recht extreme Vorgehensweise, die aber auch sehr hilfreich sein kann. Man reduziert hierbei für eine Weile seine Ernährung auf ganz wenige Lebensmittel, die man als sicher einstuft. Anschließend wartet man ab, ob sich eine Verbesserung der Akne einstellt. Ist dies der Fall, können nacheinander andere Lebensmittel wieder zugeführt werden. Nach jeder Addition warten wir wieder eine Weile ab und beobachten das Hautbild.

Nehmen wir einmal an, ich wäre mir ziemlich sicher, dass sich Kartoffeln und Hühnerfleisch nicht negativ auf meine Akne auswirken. Also esse ich für etwa zwei Wochen nichts anderes als Kartoffeln und Hühnerfleisch. Das ist zwar langweilig und nicht besonders sozialverträglich, aber es ist ja zeitlich begrenzt. Und was macht man nicht alles für reinere Haut.

Nach zwei Wochen stelle ich fest, dass meine Haut deutlich reiner geworden ist. Also scheint die Eliminationsdiät anzuschlagen. Daher füge ich ein weiteres Lebensmittel hinzu. Sagen wir Joghurt. Für die kommenden etwa zwei Wochen esse ich nun Kartoffeln, Hühnerfleisch und Joghurt.

Bleibt meine Haut rein, scheint Joghurt sicher zu sein. Verschlechtert sie sich, streiche ich den Joghurt wieder und füge ein anderes Lebensmittel hinzu. Im ersten Fall füge ich das Lebensmittel zusätzlich dazu und habe nun immerhin schon vier Dinge, die ich essen kann.

Diesen Prozess kann ich fortführen, bis ich eine gute Ernährung gefunden habe.

Ernährungstagebuch

Bei dieser Methode führt man eine Art Tagebuch, in das man täglich die folgenden Informationen einträgt:

  • Alle Lebensmittel, die man gegessen hat
  • Der Zustand der Haut

Für letzteres könnte ich beispielsweise eine Skala von 1 bis 10 verwenden. Eine 1 würde dann ganz reiner Haut entsprechen, eine 10 sehr schwerer Akne.

Diese Vorgehensweise würde ich dann einige Zeit fortführen. Hier sind denke ich mehrere Monate sinnvoll, um Rückschlüsse zu ziehen. Die Einträge kann ich dann regelmäßig analysieren. Hierbei ist wie gesagt zu beachten, dass es einen zeitverzögerten Effekt gibt.

Nehmen wir also einmal an, dass ich für einige Monate ein solches Tagebuch geführt habe. Ich stelle fest, dass sich zu Beginn der Woche, kurz nach dem Wochenende, meine Haut regelmäßig verschlechtert. Ich stelle dann fest, dass meine Ernährung (und auch sonstige Gewohnheiten) am Wochenende immer anders ist als unter der Woche. Manche Menschen trinken z.B. mehr (oder überhaupt) Alkohol, Rauchen nur am Wochenende oder essen mehr Fast Food und Süßigkeiten.

An diesem Punkt könnte ich dann ansetzen. Ich könnte testweise für eine Weile Alkohol und/oder Fast Food am Wochenende weglassen und schauen, ob die Verschlechterung zu Wochenbeginn ausbleibt.

Weglassen von Lebensmitteln (umgekehrte Elimination)

Hierbei handelt es sich sozusagen um das Gegenteil einer Eliminationsdiät. Bei dieser haben wir uns auf ganz wenige Lebensmittel beschränkt und nach und nach andere hinzugefügt. Hier gehen wir umgekehrt vor. Wir nehmen die aktuelle Ernährungsweise als Anhaltspunkt und ziehen nach und nach einzelne Lebensmittel davon ab.

Hierbei könnte ich beispielsweise folgendermaßen vorgehen: Ich habe das Gefühl, dass Brot (nur ein Beispiel) meine Akne verschlechtern könnte. Also lasse ich Brot für zwei bis drei Wochen weg und ändere ansonsten nichts an meiner Ernährungsweise. Nach ein paar Wochen ziehe ich Bilanz.

Hat sich mein Hautbild verbessert, könnte Brot einer der Übeltäter sein. Andernfalls gilt das nicht. Nun kann ich das ganze Vorgehen mit einem anderen Lebensmittel wiederholen und wieder ein paar Wochen abwarten und mein Hautbild beobachten. Dies könnte ich so lange fortführen, bis ich eine mehr oder weniger optimale Ernährung gefunden habe.

Dieses Vorgehen ist weniger extrem und sozialverträglicher als eine Eliminationsdiät. Dafür könnte es deutlich länger dauern, bis man Fortschritte sieht. Alle drei aufgezählten Methoden können aber bei der Beantwortung der Frage helfen, ob Ernährung Akne beeinflusst.

Fazit zu Ernährung und Akne

Ja, ein Zusammenhang zwischen Akne und Ernährung scheint definitiv zu bestehen. Allerdings ist es nicht ganz einfach einen genauen Zusammenhang bei sich selbst festzustellen.

Hier ist etwas Experimentierfreudigkeit gefragt. Mit den drei oben beschriebenen Methoden ist es möglich festzustellen, ob und welche Lebensmittel sich evtl. negativ auf das Hautbild auswirken. Es kann allerdings eine Weile dauern und man muss genau beobachten. Sollte sich aber eine Besserung der Akne einstellen, war es den Aufwand definitiv wert.

Das Ergebnis kann von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein. Daher kann ich hier auch keine bestimmte Ernährung empfehlen, die für alle passt. Ein guter erster Schritt ist jedoch, auf natürliche Nahrungsmittel zu setzen. Stark verarbeitete Produkte sind eher mit Pickeln assoziiert. Wer Probleme mit Milchprodukten hat, kann testweise Ziegen- oder Schafsmilch ausprobieren. Es könnte einen Unterschied machen. Zudem ist eine Lebensweise mit weniger Alkohol und Rauchen hilfreich.

Ob man jetzt von Ernährungsakne sprechen will oder nicht, ist Ansichtssache. Ich persönlich spreche einfach nur von Akne und die kann mehrere Ursachen haben.

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Fußnoten:

1 Es muss hier natürlich fairerweise dazu gesagt werden, dass die Ernährung nur einer von vielen Punkten ist, indem sich die Naturvölker von der westlichen Lebensweise unterscheiden. Andere Punkte wären: mehr Bewegung, mehr Sonnenlicht oder auch weniger Schadstoffe und Umweltgifte.

Man kann also die Ernährung nicht alleine verantwortlich machen. Allerdings sind die Unterschiede so dramatisch, dass man sie nicht einfach ignorieren kann.

Übrigens erkranken viele Angehörige dieser Jäger- und Sammlerkulturen ebenfalls an sogenannten Zivilisationskrankheiten, wenn sie eine westliche Lebensweise annehmen. Es ist also nicht die Genetik, die sie ansonsten vor diesen Krankheiten schützt.

Quellen:

[1] Ozuguz P. et al. – Evaluation of serum vitamins A and E and zinc levelsaccording to the severity of acne vulgaris

[2] Cordain L., Lindeberg S., Hurtado M. – Acne Vulgaris: A Disease of Western Civilization

[3] Baldwin H., Tan J. – Effects of Diet on Acne and Its Response to Treatment

[4] Pappas A. – The relationship of diet and acne

[5] Fiedler F., Stangl GI., Fiedler E., Taube KM. – Acne and Nutrition: A Systematic Review

[6] Bulkley LD. – Acne, its Etiology, Pathology and Treatment.

Akne bei Jugendlichen und Erwachsenen

Akne ist eine Hauterkrankung, die vor allem mit Jugendlichen in der Pubertät assoziiert ist. Beispielsweise beschreibt ein medizinischer Artikel aus Australien [1], dass 90% aller Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren in Australien von Akne betroffen sind1. Es wäre allerdings ein Fehler, Akne als reine Erkrankung in der Pubertät zu klassifizieren. Bei Erwachsenen kommt Akne zwar seltener vor, aber sie kommt vor. Ich persönlich hatte noch im Erwachsenenalter bis Ende 20 / Anfang 30 mit Akne zu kämpfen.

Obwohl es sich hier im Prinzip um die gleiche Hauterkrankung handelt und die Behandlungsmöglichkeiten nicht allzu unterschiedlich sind, gibt es auch einige Unterschiede. In diesem Artikel will ich daher die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Akne bei Jugendlichen sowie Erwachsenen erläutern. Als Inspiration dazu dient vor allem ein wissenschaftlicher Artikel aus dem Jahre 2022, der genau dieses Thema behandelte [2].

Ab wann fällt man in eine der beiden Gruppen?

Zunächst einmal sollte definiert werden, ab wann Akne überhaupt als „Erwachsenen-Akne“ gilt. Denn die Übergänge zwischen Pubertät und Erwachsenenalter können ziemlich fließend sein. Im erwähnten Artikel fallen Jugendliche zwischen 10 und 19 Jahren unter „Jugendlichen-Akne“. Der Bereich der Erwachsenen-Akne beginnt bei einem Alter von größer als 25 Jahren. Im Altersbereich von 20 bis 25 Jahren handelt es sich also sozusagen um einen Graubereich.

Bei Akne im Erwachsenenalter kommt es auch darauf an, ob das Problem erst nach der Pubertät entstanden oder ob die bereits vorhandene Akne einfach nach der Pubertät nicht abgeheilt ist. Im zweiten Fall ist der Übergang in der Tat fließend, was die Suche nach Ursachen etwas schwieriger macht.

Darüber hinaus gibt es auch noch die sogenannte Akne infantum. Dies ist eine Form der Akne, die bei Kleinkindern im vorpubertären Alter vorkommen kann. Um diese soll es in diesem Artikel allerdings nicht gehen.

Unterschiede zwischen Akne bei Jugendlichen und Erwachsenen

Geschlecht
Neben dem offensichtlichen Faktor Alter gibt es noch ein paar weitere Unterschiede. Einer ist, dass Akne in der Pubertät etwas häufiger bei Jungen bzw. männlichen Jugendlichen vorkommt. Im Erwachsenenalter sind aber eher Frauen betroffen. Unabhängig vom Alter scheinen schwere Verläufe eher bei Männern vorzukommen, wobei das natürlich nur eine Tendenz ist und keine allgemeingültige Regel.

Schweregrad
Bei Jugendlichen sieht man alle möglichen Verläufe. Von wenigen Mitessern und Hautunreinheiten bis hin zu sehr schweren Verläufen mit tiefen Knoten und sogar schwerer Narbenbildung. Bei Erwachsenen kommen diese Extreme seltener vor. Es handelt sich hier in der Regel (aber natürlich nicht immer) eher um eine mittelschwere Akne mit einigen Entzündungen. Mitesser kommen seltener vor als bei Jugendlichen. Bei Erwachsenen sollte auch abgeklärt werden, ob es sich um Akne Vulgaris oder Rosacea handelt.

Behandlungserfolg
Bei Erwachsenen scheint die Akne hartnäckiger zu sein. Behandlungsmethoden schlagen hier oft weniger gut an als bei Jugendlichen. Auch hier sollte aber der obige Punkt erwähnt werden. Bei leichten Verläufen während der Pubertät ist die Behandlung natürlich einfacher. Wenn es sich nur um einige Mitesser und wenige Entzündungen handelt, kann schon ein einfaches Waschgel Besserung bringen.

Häufigkeit
Dieser Punkt ist auch recht offensichtlich. Während Jugendliche sehr häufig zumindest zeitweise Probleme mit Akne haben, kommt dies bei Erwachsenen weniger oft vor. Oftmals heilt die Akne nach der Pubertät ab und kommt anschließend nicht mehr wieder. Das bedeutet allerdings nicht, dass Akne bei Erwachsenen extrem selten ist. Sie kommt einfach nur seltener vor als während der Pubertät.

Manche Therapieansätze
Wie oben beschrieben gibt es bei Jugendlichen sowohl leichtere als auch schwerere Verläufe. Bei schwerer Akne werden oftmals stärkere Mittel wie z.B. Isotretinoin verschrieben. Dies kommt bei Erwachsenen seltener vor. Zudem kommt Akne bei erwachsenen Frauen häufiger vor als bei Männern. Dies ist ein weiterer Grund, warum Isotretinoin seltener eingesetzt wird. Denn Frauen die schwanger sind oder es werden wollen dürfen das Mittel keinesfalls einnehmen. Es kann sonst zu Fehlbildungen des ungeborenen Kindes kommen.

Gemeinsamkeiten der beiden Akne-Arten

Hier handelt es sich wie gesagt um ein und dieselbe Erkrankung. Daher gibt natürlich viele Gemeinsamkeiten. Im Prinzip könnte man sagen, dass alles eine Gemeinsamkeit ist, was nicht unter einen der oben genannten Punkte fällt.

Gleich sind beispielsweise manche Ursachen. Sowohl bei Jugendlichen als auch bei Erwachsenen spielt eine gestörte Funktion der Talgdrüsen eine Rolle. Das gleiche gilt für Bakterien auf der Haut (hier vor allem Cutibacterium acnes) und Entzündungsvorgänge im Körper.

Interessanterweise haben Forscher eine starke Korrelation zwischen Erwachsenen-Akne (vor allem bei Frauen) und Rauchen festgestellt [3]. Bei Jugendlichen war dies jedoch nicht der Fall [4]. Das zeigt, dass es bei den Ursachen auch Unterschiede gegen kann. Es ist noch nicht ganz klar, ob es bei Ernährung ähnlich ist. Denkbar ist hier ein ähnlicher Zusammenhang, d.h. ein starker oder recht deutlicher Zusammenhang bei Erwachsenen und ein kleinerer (oder keiner) bei Jugendlichen.

Abgesehen vom oben erwähnten Isotretinoin gibt es auch bei der Behandlung viele Gemeinsamkeiten. Da die Ursachen häufig gleich sind, ergibt das auch Sinn. Beispielsweise die äußerliche Anwendung von Benzoylperoxid oder die innerliche Behandlung mit Zink können sowohl in der Pubertät als auch danach eingesetzt werden.

Offene Fragen

Auf manche Fragen hat man vielleicht eine Teilantwort oder kann Vermutungen aufstellen. Andere sind noch nicht gut genug erforscht. Zu diesen Fragen gehören:

  • Warum tritt Akne bei erwachsenen Frauen häufiger auf als bei Männern?
  • Gibt es bei den Ursachen weitere Unterschiede was das Alter betrifft?
  • Gibt es Behandlungsmethoden, die bei Erwachsenen besser wirken als bei Jugendlichen oder umgekehrt?
  • Spielt Ernährung bei Erwachsenen eine größere Rolle?
  • Steigt die Anzahl der Erwachsenen mit Akne und wird sie in Zukunft weiter steigen (evtl. aufgrund veränderter Umwelteinflüsse)?

Diese Punkte wären für die zukünftige Forschung interessant, vor allem auch um bessere und wirkungsvollere Therapieansätze zu entwickeln.

 

Fußnoten und Quellen

1) Wobei hier natürlich keine Unterscheidung für den Schweregrad der Akne gemacht wird. Außerdem kommt es auf die Definition des Begriffs Akne an. Der Wert von 90% klingt übertrieben hoch. Allerdings gibt es leichte Akneverläufe mit nur wenigen Mitessern und kleineren Unreinheiten (Akne comedonica). Von solchen Unreinheiten sind die meisten Jugendlichen im Laufe der Pubertät zeitweise betroffen.

[1] Gebauer K. (2017) – Acne in adolescents
[2] Kutlu Ö., Karadag AS., Wollina U. (2022) – Adult acne versus adolescent acne: a narrative review with a focus on epidemiology to treatment
[3] Capitanio B. et al. (2009) – Acne and smoking
[4] Rombouts S., Nijsten T., Lambert J. (2007) – Cigarette smoking and acnein adolescents: results from a cross-sectional study.

Rauchen und Akne

Die gesundheitsschädigenden Aspekte des Rauchens sind heutzutage kein großes Geheimnis mehr. Während dies noch bis in die 50er-Jahre des letzten Jahrhunderts bestritten wurde, gibt es heute kaum noch Krankheiten, die nicht schon einmal mit Rauchen in Verbindung gebracht wurden. Aber wie steht es um Rauchen und Akne? Kann Rauchen die Akne beeinflussen? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Datenlage. Außerdem werden mögliche Wege aufgezeigt, wie Rauchen Akne (negativ) beeinflussen könnte.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Rauchen und Akne?

Es scheint zumindest so zu sein. In einer iranischen Studie, die diese Frage näher beleuchten wollte, wurden Männer mit und ohne Akne verglichen [1]. Hierbei waren in der Akne-Gruppe 21,8% der Betroffenen Raucher. In der Nicht-Akne-Gruppe waren es nur 9,1%. Allerdings wurden keine signifikanten Unterschiede bei der Schwere der Akne gefunden, d.h. bei Rauchern war die Akne nicht stärker ausgeprägt, sie hatten einfach häufiger Akne.

Eine Metaanalyse von chinesischen Forschern kam zu dem Urteil, dass Rauchen eine Risikofaktor für Akne bei Erwachsenen ist [2]. Eine italienische Studie untersuchte wie die iranische ebenfalls den Zusammenhang, hier aber mit Frauen [3]. Hier hatten von den Raucherinnen 41,5% Akne und von den Nichtraucherinnen nur 9,7%. Das ist ein sehr deutlicher Unterschied. Fairerweise sollte auch erwähnt werden, dass es andere Studien gibt, die keinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen fand.

Bei solchen Studien kann man natürlich immer nur Zusammenhänge feststellen. Ein Zusammenhang zwischen Rauchen und Akne muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass Rauchen Akne verursacht. Um eine Kausalität festzustellen, müsste man Personen in zwei Gruppen einteilen, von denen eine Gruppe zu Rauchen beginnt und eine nicht. Dann müsste beobachtet werden, wie sich in beiden Gruppen im Laufe der Zeit die Akne entwickelt bzw. ob Akne entsteht.

Aufgrund der gesundheitlichen Implikationen des Rauchen (inkl. schwerer Krankheiten wie Krebs) kann eine solche Studie aber nicht durchgeführt werden. Dies wäre unethisch, da man eine Gruppe einem hohen Krankheitsrisiko aussetzt. Daher müssen wir uns mit Zusammenhängen und Korrelationen zufrieden geben und daraus versuchen Schlüsse zu ziehen.

Warum könnte Rauchen Akne negativ beeinflussen?

Auch wenn wir es nicht genau wissen, gibt es Anhaltspunkte dafür, warum Akne durch Rauchen negativ beeinflusst werden könnte. Dies lässt sich vor allem aus bereits bekannten gesundheitsschädlichen Aspekten ableiten.

Es ist bekannt, dass Rauchen die Wundheilung verlangsamt. Es ist also naheliegend, dass auch Entzündungen im Falle von Akne langsamer abheilen. In der oben bereits erwähnten italienischen Studie [3] wurden außerdem bei Rauchern und Nichtrauchern die Vitamin-E-Level (α-tocopherol) im Talg gemessen. Diese waren bei den Rauchern nur halb so hoch wie bei Nichtrauchern. Niedrige Vitamin-E-Level sind ebenfalls mit Akne assoziiert [4]. Zudem wissen wir, dass Rauchen Entzündungsvorgänge im Körper verschlimmern kann.

Fazit

Ob Rauchen einen negativen Einfluss auf Akne hat und falls ja, wie stark dieser Einfluss ist, kann nicht abschließend beurteilt werden. Es scheint einen Zusammenhang zu geben und aufgrund der negativen Auswirkungen auf Wundheilung, Entzündungen und Vitamin-E-Level würde es auch Sinn ergeben. Das Rauchen aufzugeben – auch wenn das natürlich leichter gesagt ist als getan – oder gar nicht erst damit anzufangen, kann jedenfalls bei Aknepatienten nicht schaden.

 

Quellen

[1] Nahidi Y., Javidi Z., Shakeri M., Farrokhnezhad S. (2012) – Does cigarette smoking influence acne?

[2] Zhang JZ et al. (2020) – Association between acne and smoking: systematic review and meta-analysis of observational studies

[3] Capitanio B. et al (2009) – Acne and smoking

[4] El-Akawi Z., Abdel-Latif N., Abdul-Razzak K. (2006) – Does the plasma level of vitamins A and E affect acne condition?

Was ist der Unterschied zwischen Akne und Rosacea?

Rosacea (auch Rosazea genannt) wird häufig als eine Unterform der Akne eingestuft. Früher wurde sie als Akne Rosacea bezeichnet und teilweise ist das auch heute noch der Fall. Es gibt auch zwischen beiden Hauterkrankungen Gemeinsamkeiten und so ganz lässt sich eine gewisse Verbindung nicht von der Hand weisen. Trotzdem handelt es sich um zwei verschiedene Hauterkrankungen. Und obwohl beides auch gemeinsam auftreten kann, ist es wichtig, hier zu unterscheiden. Denn die Behandlungsmethoden können sich unterscheiden und was gut für das eine ist, muss nicht zwangsläufig gut für das andere sein. Daher will ich hier kurz die wichtigsten Unterschiede zwischen Akne und Rosacea aufzählen.

Akne oder Rosacea?

Unterschiede zwischen Akne und Rosacea

Entstehung

Wie Akne entsteht, wurde in den Artikeln Was ist Akne? oder Ursachen von Akne bereits näher geschildert. Kurz gesagt handelt es sich um eine Störung der Talgdrüsen in Kombination mit einer bakteriellen Besiedelung der Haut. Dadurch entstehen Mitesser, die sich im Laufe der Zeit entzünden können.

Bei Rosacea ist das anders. Die „Übeltäter“ sind hier nicht die Talgdrüsen sondern Blut- und Lymphgefäße. Wobei auch hier gewisse Bakterien eine Rolle spielen können. Was genau hinter Rosacea steckt ist aber bisher weniger gut erforscht als bei Akne.

Symptome

Symptome der Rosacea, aber nicht der Akne, sind z.B.: plötzliche Rötung der Haut bzw. Hitzewallungen (im Englischen als „flushing“ bezeichnet), generelle Rötung und Schwellung der Haut, Irritation und Rötung der Augen. Bei schweren Verläufen kann es zu einer stark geschwollenen Nase (sogenannte „Kartoffelnase“) kommen.

Typische Symptome für Akne, nicht aber Rosacea, sind Mitesser, die sich entzünden können. Die Entzündungen sind i.d.R. tiefer. Auch verschlimmern sich die Symptome bei Rosacea häufig schubartig und unmittelbar nach einem Auslöser. Bei Akne ist der Verlauf gleichmäßiger und zwischen Auslöser und Verschlimmerung liegt ein längerer Zeitraum.

Auslöser

Die Ursachen der Rosacea sind noch unklarer als bei der Akne. Daher ist es hier vielleicht besser von Auslöser zu sprechen, da es oftmals nicht darauf ankommt, wie die Erkrankung entsteht, sondern eher, wodurch eine Verschlechterung eintritt. Beispielsweise können scharfes Essen oder Alkoholkonsum einen Rosacea-Schub auslösen. Das bedeutet nicht, dass beides bei einem gesunden Menschen plötzlich Rosacea verursacht. Vielmehr werden einfach die Symptome verschlimmert.

Auch Wetterbedingungen wie Hitze oder Kälte können Rosacea-Symptome verschlimmern. Solche Umwelteinflüsse können durchaus auch bei Akne eine Rolle spielen, allerdings anders. Die Akne kann sich beispielsweise bei falscher Ernährung verschlechtern. Allerdings dauert dies etwas länger und wird nicht sofort sichtbar, wie bei Rosacea.

Wo tritt die Erkrankung auf?

Bei Rosacea sind die Symptome in aller Regel auf das Gesicht beschränkt. Akne tritt zwar auch meist im Gesicht auf, allerdings ist dies nicht immer so. Sie kann vor allem auch am Oberkörper wie Brustbereich, Rücken, Schultern, Nacken oder Oberarmen auftreten.

Alter bei Erkrankung

Akne tritt meist in der Pubertät auf und heilt oftmals wieder ab, wenn das Erwachsenenalter erreicht ist. Sie kann aber auch bereits vor der Pubertät auftreten oder wenn man bereits erwachsen ist. Für beide Phänomene gibt es eigene Bezeichnungen (Akne infantum bzw. Akne tarda). Das höchste Risiko an Akne zu erkranken besteht aber immer noch in der Pubertät.

Rosacea hingegen tritt in der Regel nach der Pubertät auf, häufig lange danach. Oftmals erkrankt man an Rosacea nach dem 30. Lebensjahr.

Geschlecht

Bei Akne in der Pubertät sind Jungen etwas häufiger betroffen als Mädchen und auch die Schwere der Erkrankung ist tendenziell eher stärker. Bei Rosacea ist es umgekehrt. Hier sind Frauen häufiger betroffen als Männer.

Behandlungsmethoden

Die Behandlung beider Hauterkrankungen ist eigentlich der Hauptgrund, warum hier unterschieden werden sollte. Mittel zu erfolgreichen Behandlung der Akne können sich bei Rosacea kontraproduktiv auswirken und umgekehrt.

Bei Akne werden, wenn sie über ein leichtes Stadium hinausgeht, häufig relativ schwere Geschütze aufgefahren. Das heißt die Mittel können auch etwas aggressiver sein (zum Beispiel Benzoylperoxid [BPO]). Bei Rosacea ist die Haut aber oft so empfindlich, dass eine Verschlechterung bei der Anwendung von Aknemitteln auftreten kann. Das kann nicht nur für kosmetische Produkte gelten, sondern auch für andere Faktoren. Ein Beispiel ist hier Sonneneinstrahlung. Betroffene von Akne berichten hin und wieder, dass sich die Akne bei Kontakt mit Sonnenlicht bessert. Bei Rosacea kann das Gegenteil der Fall sein und die Symptome verschlechtern sich.

Gemeinsamkeiten zwischen Rosacea und Akne

Obwohl es sich um verschiedene Hauterkrankungen handelt und einige Unterschiede zwischen Akne und Rosacea bestehen, gibt es trotzdem gewisse Gemeinsamkeiten. Dies ist auch nicht verwunderlich, da oftmals verschiedene Krankheiten die gleichen Symptome teilen, was eine Diagnose erschweren kann. Beispielsweise sind eine Erkältung und eine Grippe (Influenza) unterschiedliche Erkrankungen, obwohl die Symptome sich oft sehr ähneln. Gemeinsamkeiten zwischen Akne und Rosacea sind:

  • Bestimmte Symptome: Bei Rosacea können auch Entzündungen wie Pusteln oder Knoten auftreten. Bei Akne sind diese bei nicht-milden Verläufen die Regel.
  • Bestimmte Auslöser: Manche Kosmetikartikel können sowohl Akne als auch Rosacea verschlimmern. Auch spielt die Ernährung bei beiden eine Rolle.
  • Bereiche am Körper: Bei vielen Aknepatienten tritt Akne nur im Gesicht auf und nicht am Körper. Und auch dort häufig in den gleichen Bereichen wie bei Rosacea.
  • Vermeintliche Ursachen: Bei Akne sind hormonelle Schwankungen als Ursache der Akne recht gut belegt. Bei Rosacea wird dies zumindest vermutet. Außerdem geht man bei beiden auch von einer genetischen Komponente aus.
  • Manche Produkte zur Behandlung: Hier sind beispielsweise Azelainsäure und Zink zu nennen, die sowohl bei Akne als auch bei Rosacea angewendet werden können.

Grundsätzlich wird auf dieser Webseite hier nur das Thema Akne und unreine Haut behandelt. Zu Behandlungsmöglichkeiten für Rosacea kann ich mangels eigener Erfahrung keine Tipps geben. Allerdings habe ich die folgenden Seite gefunden, die mir als Laien was Rosacea betrifft vertrauenswürdig erscheint: rosacea-selbsthilfe.de

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