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Kategorie: Niacinamid

6 Mittel gegen rote Flecken bei Akne

Im heutigen Artikel geht es nicht direkt um Mittel gegen Akne, sondern um Mittel gegen rote Flecken. Wobei ich hier erst einmal definieren sollte, was ich unter roten Flecken verstehe. Denn diese können auf verschiedene Art und Weisen entstehen. Manche Menschen berichten beispielsweise, dass sie (temporär) rote Flecken auf der Haut bekommen, wenn sie aufgeregt sind.

Das ist hier natürlich nicht gemeint. Ich verstehe unter roten Flecken die Stellen auf der Haut, die zurückbleiben, wenn ein Pickel bzw. eine Entzündung eigentlich schon abgeheilt ist. Das heißt, die Entzündung ist nicht mehr mit Eiter gefüllt und wenn man die Stellen anfassen würde (grundsätzlich ist es ratsam, bei Akne die Finger aus dem Gesicht zu lassen), wäre dort keine großartige Wölbung mehr.

Diese roten Flecken können teilweise noch wochenlang sichtbar bleiben, obwohl nicht mehr von einem Pickel die Rede sein kann. Das ist natürlich ziemlich nervig. Denn von außen ist kaum ein Unterschied zu erkennen.

Wichtig sind bei der Heilung von roten Flecken vor allem zwei Eigenschaften: Eine Beschleunigung bzw. Verbesserung der Wundheilung sowie eine Korrektur des Hauttons. Die unten aufgeführten Mittel erfüllen zumindest eines, in manchen Fällen sogar beide Kriterien. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Mittel in fast allen Fällen auch direkt gegen Akne wirken. Man kann also mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Welche Mittel helfen gegen rote Flecken?

Vitamin C

Für Vitamin C habe ich vor ein paar Monaten bereits einen Artikel geschrieben (Vitamin C gegen Aknenarben und rote Flecken), der recht ausführlich auf die Wirkungsweise eingeht.

Vitamin C (oder Ascorbinsäure) beschleunigt zum einen die Wundheilung und wirkt auch entzündungshemmend. Eine wichtige Eigenschaft ist aber auch, dass es die Haut aufhellt. Dadurch gleicht sich der Hautton bei Verfärbungen (Hyperpigmentierung, Altersflecken, rote Flecken, …) an die restliche, „gesunde“ Haut an.

Vitamin C kann innerlich als auch äußerlich verwendet werden. Für rote Flecken und den aufhellenden Effekt ist die äußerliche Anwendung die geeignetere (durch ein Serum mit Vitamin C). Den inneren Bedarf kann man recht einfach über die Nahrung decken.

Vitamin E

Vitamin E hat ähnliche Eigenschaften auf die Haut wie Vitamin C. Es gehört zu den wichtigsten Antioxidantien und schützt beispielsweise vor den Folgen übermäßiger UV-Strahlung. Außerdem wird die Wundheilung beschleunigt.

Es hat ebenfalls eine aufhellende Wirkung auch die Haut. Aus diesem Grund ist hier auch die äußerliche Anwendung interessant. Man kann beispielsweise ein Vitamin-E-Öl in die normale Feuchtigkeitscreme mischen und diese dann auf die Haut auftragen. Ich selbst mische ein paar Tropen in Aloe-Vera-Gel. Aloe Vera kann ebenfalls gegen unreine Haut helfen. Direkt auf die Haut würde ich es nicht auftragen, da es sehr ölig ist und im schlimmsten Fall die Poren verstopfen kann.

Aufgrund der positiven Wirkung auf die Haut ist Vitamin E häufig in Hautcremes oder Sonnencremes enthalten. Auf der Liste der Inhaltsstoffe ist es häufig unter seinem chemischen Namen Tocopherol aufgeführt.

Erwähnenswert ist auch, dass Aknepatienten weniger Vitamin E (genau wie Vitamin A und Zink) im Blut haben (Quelle). Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass es bei Menschen mit Akne vom Körper schneller aufgebraucht wird und daher ein erhöhter Bedarf besteht.

Rotlicht

Rotlicht gegen Akne und Akne-Narben war der letzte Artikel (vor diesem hier) auf dieser Webseite. Es kann auch beim Abheilen von roten Flecken unterstützend wirken.

Rotlicht als Mittel gegen rote Flecken

Zum einen hat Rotlicht einen positiven Effekt auf die Durchblutung und auch auf die Wundheilung. Es wird zum Beispiel bei Sonnenbrand oder sonstigen Verbrennungen aufgrund der heilenden und entzündungslindernden Wirkung eingesetzt.

Zudem habe ich die Erfahrung gemacht, dass Rotlicht (mittel- bis langfristig) eine vorbeugende Wirkung bei Akne hat. Wo weniger Pickel und Entzündungen entstehen, entwickeln sich natürlich auch weniger rote Flecken und gegebenenfalls Narben.

Azelainsäure

Azelainsäure ist ein weiteres Mittel gegen rote Flecken und auch gegen Akne allgemein. Im Artikel Azelainsäure gegen Akne habe ich die positiven Effekte auf Akne beschrieben.

Auch bin ich dort bereits etwas auf die positive Wirkung gegen rote Flecken eingegangen. Azelainsäure wirkt gegen Hyperpigmentierung und hellt daher auch die Flecken auf. Die Beschleunigung der Wundheilung ist ein zusätzlicher positiver Punkt.

Die Hauptwirkung ist sicherlich gegen Akne an sich, was wie oben beschrieben natürlich auch einen vorbeugenden Effekt bei roten Flecken hat.

Niacinamid

Was Niacinamid betrifft, gibt es nicht viel Zusätzliches zu berichten. Als Mittel gegen rote Flecken wirkt es ähnlich wie Vitamin C, Vitamin E oder Azelainsäure. Das heißt es hat eine aufhellende Wirkung auf die Haut und ist außerdem noch entzündungshemmend.

In unserem Zusammenhang ist hier auch die äußere Anwendung wichtig. Genau wie bei Vitamin C gibt es auch Seren, die Niacinamid enthalten.

Zink

Zink ist ein sehr beliebtes Nahrungsergänzungsmittel bei Akne. Was rote Flecken betrifft ist vor allem die positive Wirkung auf die Wundheilung wichtig. Abheilende Entzündungen heilen durch eine Ergänzung mit Zink noch schneller ab und so verschwinden auch rote Flecken schneller.

Zusätzlich kann Zink in Form einer Zinksalbe auch direkt auf die Haut bzw. auf vereinzelt betroffene Stellen aufgetragen werden. Hierbei sollte man etwas aufpassen, da diese Salben oft sehr fettig sind und das Problem in manchen Fällen daher eher noch verschlimmern könnten. Hier geht Probieren über Studieren. Die innerliche Anwendung dürfte aber erfolgversprechender sein.

Kann Niacinamid gegen Akne helfen?

Es ist bekannt, dass verschiedene Nährstoffe gegen Akne helfen können. Dazu gehören beispielsweise Vitamin A oder Zink. Diese gehören zu den bekanntesten Vitaminen und Mineralstoffen und der Zusammenhang mit Hauterkrankungen ist recht eindeutig. Weniger bekannt ist ein anderes Vitamin: Niacinamid (Vitamin B3). Wir wollen hier der Frage nachgehen, ob Niacinamid auch gegen Akne helfen kann.

Niacinamid gegen Akne

Was ist Niacinamid?

Niacinamid gehört zu den B-Vitaminen und ist dort als Vitamin B3 bekannt. Eine andere Form ist das etwas bekanntere Niacin. Niacinamid ist die Amidform von Niacin. Es ist relativ bekannt, dass Niacin eine temporäre Rötung der Haut verursachen kann, was im Englischen auch als „Flush“ bezeichnet wird. Dieser Flush ist nicht wirklich besorgniserregend, aber es kann natürlich unangenehm aussehen, wenn man mit feuerroter Haut herumläuft.

Niacinamid hat den Vorteil, dass dieser Flush ausbleibt. Es kann also bedenkenlos eingenommen werden, ohne dass man eine Hautrötung in der Öffentlichkeit befürchten muss. Eine andere Bezeichnung lautet Nicotinamid. Wem beim Lesen dieses Wortes nun der Zusammenhang zwischen Akne und Rauchen eingefallen ist, muss sich aber keine Sorgen machen. Denn trotz der Namensähnlichkeit handelt es sich nicht um einen Ableger von Nikotin.

Niacinamid ist vor allem in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch oder Eiern vorhanden, aber auch in manchen Nüssen, roter Bete und auch Pilzen. In diesem Artikel geht es aber eher um die äußerliche Anwendung von Niacinamid gegen Akne.

Wie wirkt Niacinamid gegen Akne?

Das B-Vitamin hat einige positive Eigenschaften auf die Haut. Es wird daher manchmal auch als „Anti-Aging-Vitamin“ bezeichnet. Unter anderem hat Niacinamid eine entzündungshemmende Wirkung. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es auch bei Akne (und auch Rosacea) eingesetzt werden kann.

Hier hören die positiven Eigenschaften aber nicht auf. Wir wissen zum Beispiel, dass eine übermäßige Talgproduktion ein Risikofaktor für Akne ist. Auf die Haut aufgetragenes Niacinamid kann die Talgproduktion reduzieren [1]. In dieser Studie wurde eine Konzentration von 2% Niacinamid verwendet, was eine moderate Menge ist. Es fördert zudem die Differenzierung sogenannter Keratinozyten [2]. Diese können ebenfalls eine Rolle bei Akne spielen.

Außerdem hat Niacinamid eine aufhellende Wirkung auf die Haut. Dies kann hilfreich sein bei roten Flecken, die entstehen, wenn eine Entzündung (ein Pickel) abheilt. Auf diese Weise kann es unter anderem auch gegen Altersflecken oder manche Typen von Augenringen eingesetzt werden.

Studien bestätigen Wirksamkeit von Niacinamid gegen Akne

Die Frage, ob Niacinamid gegen Akne wirken kann, wurde mittlerweile auch wissenschaftlich untersucht. In einer Studie mit Patienten mit moderater Akne wurde eine Konzentration von 4% Niacinamid (äußerlich angewendet) getestet [3]. Hierbei hatte sich die Akne nach acht Wochen signifikant reduziert.

Ein anderes Forscherteam führte keine eigene Studie durch, sondern analysierte Studien, die bisher zu diesem Thema durchgeführt wurden [4]. Hier lagen zehn Studien zum Zusammenhang zwischen Niacinamid und Akne vor. Davon wurde bei acht die äußerliche Behandlung und bei zwei die innerliche Behandlung (als Nahrungsergänzungsmittel) untersucht. Bei der äußerlichen Behandlung wurde in sechs von acht Studien eine signifikante Verbesserung der Akne festgestellt. Bei den Studien mit dem Supplement wurde in beiden Fällen eine Verbesserung erreicht. Die Forscher schrieben, dass weitere Studien nötig sind, auch um einen Vergleich mit anderen Mitteln gegen Akne zu erhalten. Aber diese ersten Ergebnisse sind vielversprechend.

Wie wird Niacinamid angewendet?

Bei der äußerlichen Behandlung wird ein Serum direkt auf die Haut aufgetragen. Es wird nicht unbedingt punktuell auf einzelne Entzündungen getupft, sondern eher großflächig angewendet. Also zumindest in Bereichen, die zu Akne und unreiner Haut neigen. Durch die antientzündliche Wirkung und den Einfluss auf Talgdrüsen hat es auch ähnlich wie Rotlicht einen vorbeugenden Effekt auf Akne. Daher ist es sinnvoll, nicht nur einzelne Pickel damit zu betupfen.

Ein Serum kann nach dem Waschen direkt auf die Haut aufgetragen werden. Am besten zweimal täglich, morgens und abends. Alternativ kann es auch mit einer Feuchtigkeitscreme vermischt werden. Ein preiswertes Serum mit einer Konzentration von 10% ist das von Skincyclopedia*. Dieses enthält auch Zink, was äußerlich ebenfalls gegen Akne wirken kann.

Wer Niacinamid innerlich ausprobieren will, muss mit der Dosierung etwas aufpassen. Denn die einzelnen B-Vitamine interagieren miteinander und wenn eines davon sehr hoch dosiert ist, kann sich das negativ auf die anderen auswirken. Es ist daher ratsam, einen B-Komplex* einzunehmen, der alle B-Vitamine enthält.

Fazit

Es spricht einiges dafür, dass Niacinamid gegen Akne helfen kann. Es wirkt nicht nur entzündungshemmend und aufhellend, sondern reguliert vor allem auch die Talgproduktion. Dies bedeutet übrigens nicht, dass es die Haut austrocknet. Ganz im Gegenteil. Niacinamid hat wie gesagt eine regulierenden Effekt. Bei trockener Haut spendet es Feuchtigkeit, bei fettiger Haut verringert es die Talgproduktion. Das B-Vitamin ist also ein echter Alleskönner.

Für die Zukunft wäre es interessant zu sehen, ob Niacinamid verbunden mit anderen Wirkstoffen eine noch bessere Wirkung entfalten könnte. Eine Kombination mit BPO wäre beispielsweise denkbar. Die ersten Beobachtungen für Niacinamid alleine sind allerdings bereits vielversprechend. Da es auch allgemein einen positiven Effekt auf die Haut hat, kann man im Prinzip nichts falsch machen, wenn man damit experimentiert.

Bei stärkerer Akne ist es unwahrscheinlich, dass Niacinamid alleine die Akne abheilen lässt. Allerdings kann es unterstützend wirken und mit anderen Mitteln kombiniert werden.

Quellen:

[1] Draelos, Z.D., Matsubara, A., Smiles, K. – The effect of 2% niacinamide on facial sebum production
[2] Gehring W. – Nicotinic acid/niacinamide and the skin
[3] Khodaeiani E. et al. – Topical 4% nicotinamide vs. 1% clindamycin inmoderate inflammatory acne vulgaris
[4] Walocko FM. – The role of nicotinamide in acne treatment
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