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Kategorie: Ernährung

Kann Alkohol Akne und Pickel verschlimmern?

Wir haben in diesem Blog bereits über den Zusammenhang zwischen Akne und Ernährung sowie Akne und Rauchen gesprochen. Da liegt es nahe, sich auch mit Alkohol und Akne einmal näher zu beschäftigen. Immerhin wird auch hier dem Körper eine Substanz zugeführt, die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit hat.

Ich persönlich bin aus eigener Erfahrung auf das Thema gestoßen, da ich bei mir früher einen Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Akne festgestellt habe. Wenn ich am Wochenende etwas getrunken hatte, gab es oftmals ein paar Tage später eine Akneschub. Die schwierigere Frage ist, ob man hier von einem direkten Einfluss reden kann oder eher andere Faktoren eine Rolle spielen.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Alkohol und Akne?
Bild von macrovector auf Freepik

Was sagt die Studienlage zu Alkohol und Akne?

Diese Frage lässt sich leider nicht wirklich beantworten, da die Ergebnisse sehr widersprüchlich sind. Es gibt Studien, die einen Zusammenhang fanden und welche, die keine fanden. Ein weiteres Problem ist, dass man bei vielen Studien kostenlos nur ein kurzes Abstrakt (eine Zusammenfassung) lesen kann und nicht wirklich weiß, wie diese Schlussfolgerungen zustande kamen.

Ein Problem ist beispielsweise, dass es sich bei einigen dieser Studien um Fragebögen handelt. Hier beantworten die Versuchspersonen Fragen zu ihrem Alkoholkonsum und Hautzustand. Die Ergebnisse können dabei sehr ungenau sein und auch davon abhängen, dass die Versuchspersonen schon vorher eine Meinung oder Vorahnung zu diesem Thema haben und diese in die Beantwortung der Fragen einfließen lassen (das heißt sie beschreiben weniger, was wirklich war, und eher, was sie glauben sagen zu müssen).

Eine klare Antwort auf die Frage, ob Alkohol Akne verschlimmern kann, gibt es also nicht. Und das ist auch wenig verwunderlich, denn wie jemand auf bestimmte Umwelteinflüsse reagiert ist von Person zu Person unterschiedlich. Nur weil also eine Studie keinen kollektiven Zusammenhang zwischen Alkohol und Pickeln sieht, heißt das nicht, dass es diesen Zusammenhang für eine Einzelperson nicht gibt. Und umgekehrt gilt das Argument natürlich genauso.

Da die Forschung hier also noch etwas diffus ist, müssen wir uns auf mögliche Erklärungen, Erfahrungsberichte und teilweise Spekulationen verlassen. Ein paar mögliche Erklärungen für einen Zusammengang stelle ich im nächsten Abschnitt vor.

Welche möglichen Erklärungen gibt es für einen Zusammenhang zwischen Akne und Alkohol?

Entzündungsvorgänge

Alkoholgenuss kann zu chronischen Entzündungsvorgängen im Körper führen [1][2]. Akne ist eine entzündliche Hauterkrankung. Daher liegt es nahe, auf diesen Zusammenhang hinzuweisen. Durch Alkohol werden vermehrt entzündliche sogenannte Zytokine produziert.

Hier ist darauf hinzuweisen, dass dies eher für stärkere Trinker ein Problem ist. Wer an ein oder zwei Tagen pro Woche ein paar Gläser trinkt, sollte von diesem Problem nicht betroffen sein, sofern die Leber (siehe unten) nicht schon stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Übrigens wurde bereits ein Zusammenhang zwischen Schuppenflechte (eine weitere entzündliche Hauterkrankung) und Alkoholgenuss festgestellt [3].

Hormonschwankungen

Dieser Punkt wird gerne genannt, wenn es um einen Zusammenhang zwischen Alkohol und Akne geht. Hormonschwankungen gehören zu den Ursachen von Akne und unreiner Haut, weshalb speziell Pubertierende davon betroffen sind.

Was den Einfluss von Alkohol auf Hormone betrifft, ist die Studienlage allerdings sehr vage und teilweise widersprüchlich. So gibt es Studien, die herausgefunden haben wollen, dass Alkohol Testosteron verringert und welche, die das genaue Gegenteil behaupten. Es wird vermutlich von einigen Einflussfaktoren abhängen, die vielleicht in Zukunft noch genauer untersucht werden. Was wir aber heute sagen können ist, dass es keine einfache Antwort auf den Einfluss von Alkohol auf Hormone und damit indirekt auch auf Akne gibt.

Probleme mit der Leber

Geringe bzw. relativ normale Mengen an Alkohol richten keine Leberschäden an, weshalb dieser Punkt für moderate Trinker eher vernachlässigbar ist. Bei stärkerem Alkoholkonsum kann die Leber auf Dauer aber durchaus stark in Mitleidenschaft gezogen werden.

Die Leber ist ein Entgiftungsorgan, d.h. der Körper wird über die Leber Stoffe los, die eigentlich nicht (oder zumindest nicht für längere Zeit) in den Körper gehören. Ist die Gesundheit der Leber beeinträchtigt, trifft das auch auf den Entgiftungsprozess zu. Toxine müssen dann gegebenenfalls auf anderem Wege ausgeschieden werden und einer dieser Wege ist die Haut. Auf diese Weise könnte Alkohol also über Umwege Entzündungen der Haut (Pickel) fördern.

Histamin

Bei Menschen mit Histaminunverträglichkeit kann sich die Ausschüttung von Histamin nicht nur zu einer eher kurzzeitigen Rötung der Haut führen sondern auch zu einer Verschlimmerung anderer Hauterkrankungen. Hier ist vor allem Rosazea zu nennen, aber auch Pickel und Akne.

Was Alkohol betrifft sind vor allem Rotwein und Bier dafür bekannt, eine Ausschüttung von Histamin auslösen zu können. Das ist ein möglicher Grund dafür, weshalb bei manchen Menschen eine Hautrötung bei Alkoholkonsum auftritt. Die sicherere Variante für Personen mit Histamin-Problemen wären klare Alkoholsorten wie Wodka (wobei ich hier so oder so nicht zum Alkoholkonsum aufrufen will).

Indirekte Wirkung auf Ernährung und andere Einflüsse

Eine andere Erklärung ist, dass Alkohol selbst die Akne überhaupt nicht verschlechtert, sondern zu Änderungen des Verhaltens führt, die dann wiederum das Hautbild verschlechtern können.

Eine Möglichkeit ist die Ernährung, die einen Einfluss auf Akne haben kann. An einem Freitag- oder Samstagabend, wenn der meiste Alkohol konsumiert wird, ändern sich auf oft die Ernährungsgewohnheiten und man greift häufiger auf Fast Food zurück.

Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten: Manche Menschen rauchen mehr oder überhaupt nur, wenn sie trinken. Auch kann der Schlafrhythmus gestört werden und der Körper hat weniger Regeneration, oder man greift sich im angetrunkenen Zustand häufiger ins Gesicht (oder am nächsten Tag mit einer Kater), was bei unreiner Haut nicht zu empfehlen ist.

Fazit zu Alkohol und Akne

Eine genaue Antwort, also entweder „Alkohol verschlimmert Akne“ oder „Alkohol verschlimmert Akne nicht“, kann ich hier nicht geben. Es hängt von einigen Faktoren ab und ist – wie immer – von Person zu Person unterschiedlich. Hat man beispielsweise Probleme mit Histamin, können vermehrte Hautunreinheiten eine der Folgen davon sein. Wer dazu neigt, während bzw. nach Alkoholkonsum vermehrt Fast Food zu essen, zu rauchen oder wenig zu schlafen, wird damit seiner Haut auch nicht unbedingt etwas Gutes tun.

Im Artikel zu Akne und Ernährung habe ich verschiedene Varianten vorgestellt, um einen möglichen Zusammenhang zwischen verschiedenen Lebensmitteln und Akne bei sich festzustellen. Bei Alkohol ist es glücklicherweise etwas einfacher, da es sich hier nicht um unzählige Lebensmittel handelt und es daher einfacher ist, den Zusammenhang zu untersuchen.

Wer nach Alkoholkonsum eine Verschlechterung des Hautbildes feststellt, kann probieren, einmal für mehrere Wochen ganz auf Alkohol zu verzichten. Tritt dann eine Besserung ein, ist das ein Hinweis darauf, dass Alkohol direkt oder indirekt zu mehr Pickeln führen kann. Auch die Art der alkoholischen Getränke und natürlich auch die Menge kann einen Unterschied machen.

 

Quellen:

[1] Wang HJ, Zakhari S, Jung MK – Alcohol, inflammation, and gut-liver-brain interactions in tissue damage and disease development

[2] Bishehsari F. – Alcohol and Gut-Derived Inflammation

[3] Farkas A, Kemeny L – Alcohol, liver, systemic inflammation and skin: afocus on patients with psoriasis

Kann Milch Pickel und Akne verursachen?

Über den (möglichen) Zusammenhang zwischen Milch und Akne habe ich im Artikel Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ernährung und Akne? bereits etwas geschrieben. Trotzdem will ich hier auf das Thema noch einmal gesondert und etwas ausführlicher eingehen und versuchen, die Frage zu beantworten, ob Milch Akne verursachen oder verschlimmern kann.

Denn wohl kaum ein anderes Lebensmittel wird so sehr mit Akne und Pickeln in Verbindung gebracht wie Milch oder Milchprodukte im Allgemeinen. Es gibt zahlreiche Erfahrungsberichte von Aknepatienten, die berichten, dass sie Pickel von Milch bekommen. Man könnte das Thema an dieser Stelle also eigentlich schon abhaken. Da das Thema Milch und Pickel aber trotzdem kontrovers diskutiert wird, lohnt es sich, etwas genauer hinzuschauen. Denn hier ist einiges an Kontext zu beachten und man kann nie eine Aussage treffen, die für jede Person gilt.

Was sagt die Studienlage zu Milch und Akne?

Bevor wir uns anschauen, woran dieser Zusammenhang zwischen Milch und Akne liegen könnte, schauen wir uns erst einmal an, ob es laut Studien diesen Zusammenhang überhaupt gibt.

Fairerweise muss zunächst einmal dazu gesagt werden, dass ein Zusammenhang (oder eine Korrelation) zwischen zwei Dingen (in unserem Falle Akne und Milchprodukte) noch keine Aussage über eine Ursache/Wirkung-Beziehung trifft. Das heißt, nur weil zwei Dinge zusammen vorkommen, bedeutet das nicht, dass eines der beiden das andere verursacht. Allerdings ist ein solcher Zusammenhang wichtig, damit man sich das Thema genauer anschauen kann.

Nehmen wir als Beispiel einfach mal das Thema Rauchen und Lungenkrebs. Dass Rauchen Lungenkrebs verursacht, gilt heute als ziemlich gesichert. Noch in der 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts war das aber anders. Damals gab es selbst Ärzte, die Rauchen als positiv beurteilten.

Dass wir heute mehr über die Schädlichkeit des Rauchens wissen, liegt daran, dass irgendwann einmal der Zusammenhang aufgefallen ist. Irgendjemand hat also bemerkt, dass Raucher häufiger an Lungenkrebs erkranken. Erst danach konnte man das Thema genauer untersuchen.

Einzelne Studien können natürlich immer fehlerhaft sein oder es kann Kontext fehlen (oder die Stichprobe ist einfach sehr klein). Daher ist es sinnvoll, sich für den Zusammenhang zwischen zwei Dingen sogenannte Metaanalysen anzuschauen. Eine Metaanalyse ist keine Studie im eigentlichen Sinne, sondern es werden verschiedene bereits durchgeführte Studien zusammengetragen und statistisch ausgewertet. Durch die Menge an Daten fällt es so einfacher, eine Aussage zu treffen.

Zum Thema Milch und Akne gibt es mehrere solcher Metaanalysen [1][2][3]. Sie kommen alle zu dem Schluss, dass es eine positive Korrelation zwischen Akne und dem Konsum von Milchprodukten gibt. Das heißt: Je mehr Milchprodukte, desto mehr Akne.

Laktosefreie Milch und Akne

Die Laktose (Milchzucker) ist ein möglicher Kandidat, wenn es darum geht, warum Milch Akne verursachen oder verschlimmern könnte. Allerdings ist es relativ einfach, diese Hypothese für sich selbst auszuprobieren.

In vielen Geschäften gibt es heute laktosefreie Milch. Das ist im Prinzip normale Milch, der Lactase zugesetzt wurde. Lactase ist ein Verdauungsenzym, welches Lactose verdaut und in ihre Bestandteile Glucose und Galactose aufspaltet. Menschen, die Lactose nicht richtig verdauen können, produzieren keine ausreichenden Mengen dieses Enzyms. Fügt man aber der Milch Lactase zu, wird der Milchzucker sozusagen vorverdaut und in Glucose und Galactose aufgespalten, bevor wir die Milch zu uns nehmen. Das ist auch der Grund, warum laktosefreie Milch oft süßer schmeckt als normale Milch. Es wird kein Zucker hinzugesetzt, wie von manchen Menschen vermutet, sondern die Glucose ist einfach süßer.

Menschen mit Laktoseintoleranz können also laktosefreie Milch trinken, ohne Verdauungsprobleme zu bekommen. Ob nun die Laktose im Einzelfall auch die Haut verschlechtert, kann nun einfach getestet werden. Man ersetzt einfach normale Milch mit laktosefreier Milch und schaut, wie sich die Haut entwickelt (am besten über mehrere Wochen). Sollte sich der Hautzustand verbessern oder die Pickel sogar ganz verschwinden, ist das ein Hinweis darauf, dass die Laktose die oder eine Ursache war. Sollte auch laktosefreie Milch Pickel verursachen, kann ausgeschlossen werden, dass die Laktose der Auslöser ist.

Käse oder Joghurt als Alternativen

Übrigens enthält auch Käse keine oder nur geringe Mengen an Laktose. Das liegt zum einen daran, dass die Molke bei der Käsezubereitung abgetrennt und zum anderen die restliche Laktose im Reifeprozess abgebaut wird. Grundsätzlich könnte man sagen: Je länger die Reifezeit, desto weniger Laktose ist noch vorhanden (wenn überhaupt). Also kann man auch zeitweise Milch durch gereiften Käse ersetzen, um die Laktose-Hypothese zu prüfen.

Die Laktose wird auch im Zuge der Zubereitung von Joghurt natürlich abgebaut. Je länger der Fermentationsprozess dauert, desto weniger Laktose bleibt übrig. Als Daumenregel können wir sagen: je säuerlicher der Joghurt schmeckt, desto weniger Milchzucker ist noch vorhanden. Joghurts aus dem Supermarkt haben aber in der Regel eine ziemlich kurze Reifezeit.

A1-Milch vs. A2-Milch

Auch bei diesem Thema gibt es erhitzte Diskussionen. Manche Menschen schwören auf einen Unterschied. Andere glauben, dass das eher Hokuspokus ist und die Art des Proteins keine Rolle spielt.

Zunächst einmal sollte ich aber erklären, worum es hier eigentlich geht. Genauer gesagt geht es um Casein. Dieses Casein ist ein Protein in der Milch und es gibt mehrere Varianten davon. Die Molke enthält kein Casein. Daher enthalten der oben beschriebene Käse oder Quark hohe Mengen davon.

Kleiner Unterschied, große Wirkung?

Von außen betrachtet ist der Unterschied zwischen A1- und A2-Milch wirklich winzig. Ich will hier nicht mit allzu vielen technischen Details nerven, daher das Wichtigste so kurz wie möglich: Wie oben bereits erwähnt, gibt es verschiedene Varianten von Casein. Darunter fällt auch β-Casein (Beta-Casein). Dieses Protein setzt sich wie andere Proteine auch aus einer ganzen Reihe verschiedener Aminosäuren zusammen, die eine Kette bilden. Aminosäuren bilden die Grundbausteine von Proteinen.

Casein ist nun eine Kette von 209 solcher Aminosäuren. Man kann sie sich wirklich aufgereiht wie in einer Kette vorstellen. A1- und A2-Casein sind in jedem Glied dieser Kette gleich, außer an einem. An der 67. Stelle steht bei A1-Casein die Aminosäure Histidin, während es bei A2-Casein Prolin ist. Eigentlich also ein sehr geringer Unterschied. Und trotzdem hat dieser Unterschied eine Wirkung, den einige Menschen (zu denen ich selbst auch gehöre) bemerken.

Ob wir nun A1- oder A2-Milch trinken, hängt davon ab, welches Tier diese Milch gibt. Der Großteil aller Milchkühe in Europäischen Ländern gibt A1-Milch. Eine Ausnahme bildet unter anderem die Rasse Guernsey, die A2-Milch gibt. Aber auch Milch von Ziegen, Schafen oder Büffeln ist größtenteils A2-Milch. Diese ist einfacher zu finden als A2-Kuhmilch. Mehr dazu im nächsten Abschnitt.

Die Forschung steckt bei diesem Thema noch in den Kindesbeinen. Soweit mir bekannt ist, wurde noch nicht untersucht, ob sich A2-Casein anders auf Akne (und andere Hauterkrankungen) auswirkt als A1-Casein. Es wäre interessant, dies in Zukunft genauer zu untersuchen. Ein Beispiel wären drei Versuchsgruppen, von denen eine A1-Milchprodukte konsumiert, eine A2-Milchprodukte und eine gänzlich auf Milchprodukte verzichtet oder diese stark reduziert. Auf diese Weise könnte getestet werden, ob unterschiedliche Arten von Milch Pickel in gleicher Weise beeinflussen oder es einen Unterschied gibt.

Wo findet man A2-Milch?

Es gibt auch in Deutschland A2-Kuhmilch. Diese findet man, wenn man im Internet nach „Wohlfühlmilch“ sucht. Aber auch Ziegen-, Schaf- oder Büffelmilch enthalten größtenteils A2-Casein. In Niederländischen Supermärkten findet man A2-Milch häufiger. Die Kuhmilch in Deutschen Supermärkten ist immer A1-Milch, es sei denn, es handelt sich um die erwähnte „Wohlfühlmilch“.

Auch hier gilt das, was ich oben zum Thema Laktose bereits geschrieben habe: Probieren geht über Studieren! Wer Kuhmilchprodukte für einige Wochen durch Produkte aus Ziegen- oder Schafsmilch ersetzt (oder eine A2-Kuhmilch erhalten kann), wird dann sehen, ob die Akne sich verbessert. Sollte das der Fall sein, könnte es tatsächlich an der Art des Caseins liegen.

Meine eigene Erfahrung mit Akne und Milch

Ich selbst habe einmal eine Zeit lang ganz auf Milch verzichtet (mit etwa 18 Jahren), bin dann aber auf Produkte aus Ziegen-, Schaf- oder Büffelmilch gewechselt. Dazu zählen Ziegenkäse oder Büffelmozzarella, die ich regelmäßig konsumiere.

Seitdem habe ich gemerkt, dass diese Produkte keinen Einfluss mehr auf meine Akne haben, was bei A1-Kuhmilch anders war. Fairerweise muss ich natürlich dazu sagen, dass ich zu diesem Zeitpunkt schon älter und nicht mehr in der Pubertät war. In dieser Zeit klingt Akne häufig, aber nicht immer, von alleine wieder ab. Ich kann es also nicht nur auf eine Ernährungsumstellung schieben. Trotzdem kann ich auch heute bei der falschen Ernährung noch Pickel am Rücken bekommen.

Weitere interessante Punkte zum Thema Milch und Pickel

Ich könnte hier auch noch auf IGF-1 und mTORC1 eingehen. Beide sind mit der Entstehung von Akne und auch Milchkonsum verbunden. Allerdings habe ich diese Faktoren bereits im in der Einleitung verlinkten Artikel „Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ernährung und Akne?“ beschrieben und würde mich hier nur wiederholen.

Beziehung zwischen IGF-1 und Akne

Es gibt aber auch noch andere Unterschiede bei der Milch, die wir trinken. Zum einen gibt es Rohmilch auf der einen und pasteurisierte und homogenisierte Milch auf der anderen Seite. Auch kann es einen Unterschied machen, ob man Vollmilch oder fettreduzierte Milch kauft. Es gibt ein paar Studien, die größere Probleme bei fettreduzierter Milch fanden, während bei anderen kein Unterschied festgestellt wurde. Auch bei diesem Thema gilt also: Probieren geht über studieren.

Fazit – Kann Milch Pickel verursachen?

Die vielen Erfahrungsberichte, auch meine eigene Erfahrung und die bisherigen Studien zu diesem Thema lassen mich zu dem Schluss kommen, dass Milch Akne verschlimmern kann (aber nicht muss). Ein Zusammenhang ist definitiv feststellbar.

Allerdings ist Milch nicht gleich Milch und es gibt einige Unterschiede. Mit der A1- vs. A2-Milch-Debatte habe ich einen wichtigen davon beschrieben. Daher bin ich nicht bereit, Milch generell als schlechtes Lebensmittel einzustufen, wie es beispielsweise in der Paleoszene teilweise geschieht. Es kommt immer auf den Kontext an. Prinzipiell halte ich Milchprodukte für gute Lebensmittel und esse sie auch selbst täglich. Wie weiter oben beschrieben, sind es heutzutage aber keine Kuhmilchprodukte mehr.

Letztendlich ist es aber von Person zu Person unterschiedlich. Wer vermutet, dass Milchprodukte bei sich selbst die Akne verschlimmert, kann etwas experimentieren. Hier gibt es einige Kombination: normale oder laktosefreie Milch, A1-Milch oder A2-Milch, Vollmilch oder fettreduziert oder (wenn man Zugang dazu hat) Rohmilch oder Supermarktmilch (pasteurisiert und homogenisiert). So kann einfach ausgetestet werden, ob und welche Arten von Milch Pickel verursachen können.

Kann also Milch Akne verursachen? Ja, aber…

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ernährung und Akne?

Die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen Ernährung und Akne gibt, wird bereits seit Jahrzehnten kontrovers diskutiert. Teilweise wird hierfür sogar der Begriff Ernährungsakne verwendet.

Als ich selbst mich zum ersten Mal mit dem Thema beschäftigte (das war etwa im Jahr 2006 oder 2007), bestritten die meisten Hautärzte einen Zusammenhang noch. Zu dieser Zeit fanden sich in Internetforen aber bereits einige Aknepatienten ein, die für sich selbst einen klaren, negativen Effekt von (falscher) Ernährung auf ihre Akne feststellten. In einem Akneforum, in dem ich selbst Mitglied war, und das heute nicht mehr existiert, war der Thread zum Thema Ernährung einer der größten – wenn nicht sogar der größte – überhaupt.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ernährung und Akne?

Seitdem hat es einige Studien zum Zusammenhang zwischen Ernährung und Akne gegeben. Einige davon will ich in diesem Artikel vorstellen. Damit versuche ich die folgende Frage zu beantworten: Kann Ernährung Akne verschlimmern oder gar verursachen?

Wir werden im Laufe des Artikels sehen, dass Ernährung und Akne durchaus zusammenhängen. Etwas schwieriger stellt sich die Frage nach bestimmten Lebensmitteln dar. Denn jeder Mensch ist unterschiedlich, und was für eine Gruppe harmlos ist, kann für eine andere Gruppe schädlich sein.

Woher kommt die Frage, ob Ernährung und Akne zusammenhängen?

Zum einen gibt es natürlich einige Erfahrungsberichte. In der Einleitung habe ich ja schon den sehr beliebten Thread im früheren Akneforum angesprochen. Dort wurde häufig auch von Ernährungsakne gesprochen. Auch ich selbst habe diesen Zusammenhang bei mir festgestellt.

Allerdings muss man sich nicht nur auf Erfahrungsberichte berufen, wenn man Akne und Ernährung untersuchen will. Erfahrungsberichte sind hilfreich, können aber auch ungenau sein. Es gibt aber auch andere Indizien dafür, dass Ernährung Akne beeinflussen kann.

Zusammenhang zwischen Nährstoffen und Akne

Zum einen ist bekannt, dass eine Reihe von Nährstoffen sich positiv auf Akne auswirken können. Hierzu zählen unter anderem Zink und Vitamin A. Ich habe schon einige Male erwähnt, dass Aknepatienten niedrigere Blutlevel an Vitamin A, Vitamin E und Zink haben [1]. Wenn es einen Zusammenhang zwischen diesen Nährstoffen und Akne gibt, liegt der Schluss nahe, dass Ernährung einen Einfluss auf Akne hat. Denn wir nehmen diese Vitamine und Mineralien mit der Nahrung auf.

Vergleich zwischen westlicher Zivilisation und Naturvölkern

Eine weiterer wichtiger Punkt ist der Vergleich zwischen Menschen aus der westlichen Welt und traditionell lebenden Jäger- und Sammlervölkern. Loren Cordain, ein ehemaliger Professor der Colorado State Universität, bezeichnet Akne als Krankheit der westlichen Zivilisation [2]. Zu diesem Schluss kamen er und andere Forscher, nachdem sie andere Völker untersuchten. Dazu gehörten u.a. die Bewohner der Insel Kitava in Papua-Neuguinea sowie die Aché im Osten Paraguays.

Bei den Bewohnern von Kitava wurde nicht ein Fall von Akne entdeckt, obwohl sich darunter 300 junge Personen im (für Akne anfälligen) Alter zwischen 15 und 25 Jahren befanden. Bei den Aché war es ebenfalls nicht ein einziger Fall unter 115 (15 im Alter zwischen 15 und 25 Jahren) untersuchten Personen. Für diese Völker scheint Akne also nicht zu existieren. In der westlichen Welt hingegen leiden die meisten Jugendlichen zeitweise unter Akne und auch immer mehr Erwachsene.

Die Kitavan essen ihre traditionelle Diät, die aus Wurzelgemüse (wozu unter anderem verschiedene Kartoffelarten zählen), Früchten, Fisch und Kokosnuss besteht. Die Aché ernähren sich hauptsächlich von Wildfleisch, Palmfrüchten oder wildem Honig1.

Ernährung und Akne: Das sagen wissenschaftliche Studien

Es liegen mittlerweile einige systematische Übersichtsarbeiten (engl.: systematic review oder einfach review) zum Zusammenhang zwischen Ernährung und Akne vor (z.B. [3], [4], [5]). In einem solchen Review wird keine neue Studie durchgeführt, sondern viele alte Studien zu einem bestimmten Thema werden gesammelt und ausgewertet. Diese Reviews kommen zu dem Schluss, dass Ernährung Akne beeinflussen kann. Es sind aber weitere Untersuchungen nötig, um festzustellen, welche Lebensmittel genau einen Einfluss haben können.

IGF-1 und Akne

Eine sehr interessante wissenschaftliche Erkenntnis ist die Folgende: Menschen mit dem sogenannten (äußerst selten auftretenden) Laron-Syndrom leiden nicht unter Akne [3]. Bei Patienten mit Laron-Syndrom haben Wachstumshormone keinen Effekt auf den Körper. Dies äußert sich dann in Kleinwüchsigkeit. Zu den Wachstumshormonen gehört auch IGF-1 (insulin-like growth factor). Erhalten Patienten mit Laron-Syndrom eine Behandlung IGF-1, können sie Akne entwickeln, was ansonsten nicht passiert. Nach dem Abbruch einer solchen Behandlung verschwindet die Akne dann wieder.

IGF-1 ist deshalb interessant, weil die Ernährung einen Einfluss darauf hat. IGF-1 führt dazu, dass ein anderer Stoff namens FoxO1 verringert wird, was wiederum zu einer Erhöhung von mTORC1 führt. mTORC1 spielt eine Rolle bei verschiedenen Prozessen, die die Haut betreffen. Es kann die Talgproduktion erhöhen und zu mehr Keratinisierung (Verhornung) führen. Beides spielt eine Rolle bei der Entwicklung von Akne.

Beziehung zwischen IGF-1 und Akne

Welche Lebensmittel können sich negativ auf Akne auswirken?

Hier gibt es keine Universalantwort. Letztendlich muss jeder für sich herausfinden, ob sich bestimmte Lebensmittel negativ auf Akne auswirken und falls ja, welche. Obwohl es aber schwierig ist, haben wir aufgrund von Studien und Erfahrungsberichten einige Anhaltspunkte. Daher will ich hier einige Punkte aufzählen, die mit Akne zumindest in Zusammenhang gebracht werden.

Milch und Milchprodukte

Milch ist einer der Hauptpunkte, der erwähnt wird, wenn über Akne und Ernährung gesprochen wird. Der Zusammenhang wurde bereits im Jahre 1885 zum ersten Mal beobachtet [6].

Es sind hier zwei Übeltäter denkbar. Die Laktose (Milchzucker), die von einigen Menschen nur schwerlich verdaut wird und zu Darmproblemen führen kann. Oder aber das Milcheiweiß (Casein), das Probleme bereiten könnte. Es gibt laktosefreie Milch und Käse enthält i.d.R. keine oder nur äußerst geringe Menge Laktose. Hier kann ausgetestet werden, ob es einen Unterschied macht. Auf das Casein gehe ich im Punkt zu A1-Milch vs. A2-Milch noch näher ein.

Es sollte allerdings dazu gesagt werden, dass früher eher mehr Milchprodukte konsumiert werden als heute und es weniger Akne gab. Auch gibt es Naturvölker, wie die Massai, die große Mengen an Milch trinken und nicht an Akne erkranken. Es scheint trotz der Assoziation also nicht ganz so einfach zu sein und andere Faktoren scheinen ebenfalls mitzuwirken. Es erscheint also durchaus möglich, dass nicht die Milch an sich das Problem ist, sondern ein anderer Faktor wie zum Beispiel das Futter der Tiere oder Medikamente, die in der Tierhaltung eingesetzt werden. Hier begebe ich mich aber auf den Pfad der Spekulation.

A1-Milch vs. A2-Milch?

Ein anderer Punkt sollte hier ebenfalls erwähnt werden. Soweit ich weiß, gibt es keine wissenschaftlichen Studien hierzu, aber einige Erfahrungsberichte. Einige Betroffene scheinen weniger Probleme mit A2-Milch als mit A1-Milch zu haben.

Beide Milcharten unterscheiden sich leicht in ihrer Proteinstruktur (Casein). Es kommt hier auf die Tiere an, die die Milch geben. Kuhmilch, die man in deutschsprachigen Ländern kaufen kann, ist fast immer A1-Milch. Einige ältere Rassen geben A2-Milch. Auch Ziegen, Schafe oder Büffel geben allerdings größtenteils A2-Milch.

Ich persönlich vertrage Ziegenmilch und beispielsweise Fetakäse oder Büffelmozzarella besser als Kuhmilchprodukte. A2-Milch von Kühen kenne ich nur aus niederländischen Supermärkten wie Albert Heijn.

Wer Probleme mit Kuhmilch hat, kann probieren, testweise für einige Wochen auf Ziegen- oder Schafsmilch umzusteigen. Vielleicht kann es einen Unterschied machen.

Stark verarbeitete Produkte

Eine Ernährung mit einer hohen Glykämischen Last wurde in manchen Studien mit Akne in Verbindung gebracht (z.B. [4] oder [5]). Eine solche Ernährung kann zu einer erhöhten Ausschüttung von IGF-1 führen. Dies kann sich, wie oben beschrieben, in vermehrten Entzündungen widerspiegeln.

Es sind vor allem stark verarbeitete und nährstoffarme Produkte, auf die diese Beschreibung zutrifft. Zu nennen wären hier beispielsweise stark verarbeitete Weißmehlprodukte oder Schokoriegel mit allerlei Zusätzen.

Ein interessanter Punkt ist, dass in einer Studie Schokolade an sich nicht mit Akne assoziiert war. Für kommerzielle und stark verarbeitete Schokoriegel traf dies allerdings schon zu. Hier sind noch jede Menge andere Zusätze vorhanden.

Omage-6-Fettsäuren

Die moderne westliche Ernährung beinhaltet eine Verschiebung zu immer mehr kommerziellen Pflanzenölen mit hohem Gehalt an Omega-6-Fettsäuren (z.B. Sonnenblumen-, Distel- und Sojaöl oder Margarine). Die oben beschriebenen Jäger- und Sammlervölker konsumieren solche Pflanzenöle in ihrer traditionellen Ernährung nicht.

Wie finde ich heraus, welche Lebensmittel sich negativ auf meine Akne auswirken?

Wir haben bereits gesehen, dass es recht schwierig ist, einen genauen Zusammenhang zwischen einzelnen Lebensmitteln und der Entstehung von Pickeln im Gesicht festzustellen. Einer der Hauptgründe hierfür ist, dass ein Pickel nicht über Nacht entsteht. Es wäre also falsch zu glauben, dass man sich nur die Nahrungsmittel des Vortags anschauen muss.

Ich könnte also vor einer Woche etwas gegessen haben, dass sich erst heute erkennbar negativ auf meine Haut ausgewirkt hat. Würde ich dann überhaupt noch den Schluss zu der Nahrung vor einer Woche ziehen? Das ist schwierig. Hier ist also etwas Geduld gefragt. Die Frage kann nicht mal eben an einem Tag beantwortet werden.

Allerdings gibt es einige Ansätze, die helfen können. Drei davon will ich hier aufzählen.

Eliminationsdiät bei Ernährungsakne

Eine Eliminationsdiät ist eine recht extreme Vorgehensweise, die aber auch sehr hilfreich sein kann. Man reduziert hierbei für eine Weile seine Ernährung auf ganz wenige Lebensmittel, die man als sicher einstuft. Anschließend wartet man ab, ob sich eine Verbesserung der Akne einstellt. Ist dies der Fall, können nacheinander andere Lebensmittel wieder zugeführt werden. Nach jeder Addition warten wir wieder eine Weile ab und beobachten das Hautbild.

Nehmen wir einmal an, ich wäre mir ziemlich sicher, dass sich Kartoffeln und Hühnerfleisch nicht negativ auf meine Akne auswirken. Also esse ich für etwa zwei Wochen nichts anderes als Kartoffeln und Hühnerfleisch. Das ist zwar langweilig und nicht besonders sozialverträglich, aber es ist ja zeitlich begrenzt. Und was macht man nicht alles für reinere Haut.

Nach zwei Wochen stelle ich fest, dass meine Haut deutlich reiner geworden ist. Also scheint die Eliminationsdiät anzuschlagen. Daher füge ich ein weiteres Lebensmittel hinzu. Sagen wir Joghurt. Für die kommenden etwa zwei Wochen esse ich nun Kartoffeln, Hühnerfleisch und Joghurt.

Bleibt meine Haut rein, scheint Joghurt sicher zu sein. Verschlechtert sie sich, streiche ich den Joghurt wieder und füge ein anderes Lebensmittel hinzu. Im ersten Fall füge ich das Lebensmittel zusätzlich dazu und habe nun immerhin schon vier Dinge, die ich essen kann.

Diesen Prozess kann ich fortführen, bis ich eine gute Ernährung gefunden habe.

Ernährungstagebuch

Bei dieser Methode führt man eine Art Tagebuch, in das man täglich die folgenden Informationen einträgt:

  • Alle Lebensmittel, die man gegessen hat
  • Der Zustand der Haut

Für letzteres könnte ich beispielsweise eine Skala von 1 bis 10 verwenden. Eine 1 würde dann ganz reiner Haut entsprechen, eine 10 sehr schwerer Akne.

Diese Vorgehensweise würde ich dann einige Zeit fortführen. Hier sind denke ich mehrere Monate sinnvoll, um Rückschlüsse zu ziehen. Die Einträge kann ich dann regelmäßig analysieren. Hierbei ist wie gesagt zu beachten, dass es einen zeitverzögerten Effekt gibt.

Nehmen wir also einmal an, dass ich für einige Monate ein solches Tagebuch geführt habe. Ich stelle fest, dass sich zu Beginn der Woche, kurz nach dem Wochenende, meine Haut regelmäßig verschlechtert. Ich stelle dann fest, dass meine Ernährung (und auch sonstige Gewohnheiten) am Wochenende immer anders ist als unter der Woche. Manche Menschen trinken z.B. mehr (oder überhaupt) Alkohol, Rauchen nur am Wochenende oder essen mehr Fast Food und Süßigkeiten.

An diesem Punkt könnte ich dann ansetzen. Ich könnte testweise für eine Weile Alkohol und/oder Fast Food am Wochenende weglassen und schauen, ob die Verschlechterung zu Wochenbeginn ausbleibt.

Weglassen von Lebensmitteln (umgekehrte Elimination)

Hierbei handelt es sich sozusagen um das Gegenteil einer Eliminationsdiät. Bei dieser haben wir uns auf ganz wenige Lebensmittel beschränkt und nach und nach andere hinzugefügt. Hier gehen wir umgekehrt vor. Wir nehmen die aktuelle Ernährungsweise als Anhaltspunkt und ziehen nach und nach einzelne Lebensmittel davon ab.

Hierbei könnte ich beispielsweise folgendermaßen vorgehen: Ich habe das Gefühl, dass Brot (nur ein Beispiel) meine Akne verschlechtern könnte. Also lasse ich Brot für zwei bis drei Wochen weg und ändere ansonsten nichts an meiner Ernährungsweise. Nach ein paar Wochen ziehe ich Bilanz.

Hat sich mein Hautbild verbessert, könnte Brot einer der Übeltäter sein. Andernfalls gilt das nicht. Nun kann ich das ganze Vorgehen mit einem anderen Lebensmittel wiederholen und wieder ein paar Wochen abwarten und mein Hautbild beobachten. Dies könnte ich so lange fortführen, bis ich eine mehr oder weniger optimale Ernährung gefunden habe.

Dieses Vorgehen ist weniger extrem und sozialverträglicher als eine Eliminationsdiät. Dafür könnte es deutlich länger dauern, bis man Fortschritte sieht. Alle drei aufgezählten Methoden können aber bei der Beantwortung der Frage helfen, ob Ernährung Akne beeinflusst.

Fazit zu Ernährung und Akne

Ja, ein Zusammenhang zwischen Akne und Ernährung scheint definitiv zu bestehen. Allerdings ist es nicht ganz einfach einen genauen Zusammenhang bei sich selbst festzustellen.

Hier ist etwas Experimentierfreudigkeit gefragt. Mit den drei oben beschriebenen Methoden ist es möglich festzustellen, ob und welche Lebensmittel sich evtl. negativ auf das Hautbild auswirken. Es kann allerdings eine Weile dauern und man muss genau beobachten. Sollte sich aber eine Besserung der Akne einstellen, war es den Aufwand definitiv wert.

Das Ergebnis kann von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein. Daher kann ich hier auch keine bestimmte Ernährung empfehlen, die für alle passt. Ein guter erster Schritt ist jedoch, auf natürliche Nahrungsmittel zu setzen. Stark verarbeitete Produkte sind eher mit Pickeln assoziiert. Wer Probleme mit Milchprodukten hat, kann testweise Ziegen- oder Schafsmilch ausprobieren. Es könnte einen Unterschied machen. Zudem ist eine Lebensweise mit weniger Alkohol und Rauchen hilfreich.

Ob man jetzt von Ernährungsakne sprechen will oder nicht, ist Ansichtssache. Ich persönlich spreche einfach nur von Akne und die kann mehrere Ursachen haben.

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Fußnoten:

1 Es muss hier natürlich fairerweise dazu gesagt werden, dass die Ernährung nur einer von vielen Punkten ist, indem sich die Naturvölker von der westlichen Lebensweise unterscheiden. Andere Punkte wären: mehr Bewegung, mehr Sonnenlicht oder auch weniger Schadstoffe und Umweltgifte.

Man kann also die Ernährung nicht alleine verantwortlich machen. Allerdings sind die Unterschiede so dramatisch, dass man sie nicht einfach ignorieren kann.

Übrigens erkranken viele Angehörige dieser Jäger- und Sammlerkulturen ebenfalls an sogenannten Zivilisationskrankheiten, wenn sie eine westliche Lebensweise annehmen. Es ist also nicht die Genetik, die sie ansonsten vor diesen Krankheiten schützt.

Quellen:

[1] Ozuguz P. et al. – Evaluation of serum vitamins A and E and zinc levelsaccording to the severity of acne vulgaris

[2] Cordain L., Lindeberg S., Hurtado M. – Acne Vulgaris: A Disease of Western Civilization

[3] Baldwin H., Tan J. – Effects of Diet on Acne and Its Response to Treatment

[4] Pappas A. – The relationship of diet and acne

[5] Fiedler F., Stangl GI., Fiedler E., Taube KM. – Acne and Nutrition: A Systematic Review

[6] Bulkley LD. – Acne, its Etiology, Pathology and Treatment.

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