Azelainsäure gegen Akne

Was kosmetische Mittel gegen Akne betrifft, haben wohl die meisten schon einmal von Benzoylperoxid (BPO) gehört. BPO gehört zu den beliebtesten äußerlichen Anwendungen bei unreiner Haut und Pickeln. Etwas weniger bekannt ist Azelainsäure, und das auch diese Azelainsäure gegen Akne eingesetzt werden kann. Auch wenn das Produkt Skinoren oftmals doch ein Begriff ist. In diesem Artikel will ich daher die Eigenschaften von Azelainsäure und die Wirkung bei Akne etwas näher beleuchten.

Was ist Azelainsäure?

Die genauen chemischen Eigenschaften der Azelainsäure würden den Rahmen dieses Blogs sprengen. Der Wirkstoff wird aber bei einer Reihe von Hautproblemen eingesetzt. Neben Akne wäre das beispielsweise Rosacea, welche fälschlicherweise hin und wieder mit Akne in einen Topf geworfen wird. Azelainsäure hat aber auch eine aufhellende Wirkung auf die Haut. Daher kann es bei Altersflecken oder sonstiger Hyperpigmentierung erfolgreich angewendet werden.

Neben entzündungshemmenden Eigenschaften hat Azelainsäure noch einige weitere interessante Wirkungsweisen. Diese werden wir uns um nächsten Absatz genauer anschauen.

Wie wirkt Azelainsäure gegen Akne?

Azelainsäure wirkt auf vielfältige Art und Weise gegen die Ursachen der Akne. Oben habe ich bereits erwähnt, dass es entzündungshemmend ist. Damit ist es aber noch nicht getan.

Eine andere wichtige Eigenschaft der Azelainsäure gegen Akne ist, dass es antibakteriell wirkt. Bei Pickeln und unreiner Haut ist es vor allem ein Bakterium namens Cutibacterium acnes, welches zu den Hauptursachen gehört. Wird Azelainsäure auf die Haut aufgetragen, verringert es die Konzentration dieses Bakteriums lokal. Dadurch entstehen weniger Mitesser, die sich entzünden können.

Auch bei abheilenden und bereits abgeheilten Entzündungen ist der Wirkstoff interessant. Wie weiter oben bereits erwähnt, wirkt Azelainsäure gegen Hyperpigmentierung und gleicht den Hautton an. Daher kann es auch bei den roten Flecken eingesetzt werden, die nach dem Abheilen einer Entzündung entstehen. Zudem beschleunigt es die Zellerneuerung der Haut. Aus diesem Grund könnte auch eine positive bzw. vorbeugende Wirkung auf Akne-Narben gegeben sein.

Wie wird Azelainsäure angewendet?

Hier können wir erst einmal bezüglich der Konzentration des Wirkstoffs unterscheiden. Produkte mit einer höheren Konzentration an Azelainsäure (> 10%) sind verschreibungspflichtig und daher in der Apotheke erhältlich. Wie bereits in der Einleitung erwähnt, ist es in deutschsprachigen Ländern unter dem Namen Skinoren bekannt. In niedriger Dosierung (< 10%) kann Azelainsäure auch in Produkten enthalten sein, die sich im Drogeriemarkt finden lassen.

Nach der Gesichtsreinigung wird das Produkt mit Azelainsäure auf die abgetrocknete Haut aufgetragen – in den Bereichen, die von Akne betroffen sind. Hierfür genügt eine kleine Menge, beispielsweise erbsengroß. Mehr hilft nicht zwangsläufig auch mehr und könnte sogar die Haut reizen. Anschließend kann eine Feuchtigkeitscreme aufgetragen werden.

Azelainsäure sollte nicht zusammen mit BPO verwendet werden, da das für empfindliche Haut zu viel wäre.

Kann es zu Nebenwirkungen kommen?

Im Gegensatz zu härteren (innerlichen) Aknemitteln wie Isotretinoin sind Nebenwirkungen hier eher selten und mild. Sie unterscheiden sich wenig von BPO.

Genau wie bei BPO kann es in Einzelfällen zu Juckreiz oder Hautrötungen kommen. Es ist ratsam, das Produkt erst einmal auf anderen Hautstellen auszuprobieren, bevor es ins Gesicht kommt. Beispiele hierfür wären der Handrücken oder Unterarm.

Wie oben beschrieben sollten keine allzu großen Mengen verwendet werden und die gleichzeitige Nutzung anderer potenziell hautreizender Mittel ist zu vermeiden.

Studien zu Azelainsäure und Akne

Weiter oben haben wir gesehen, wie Azelainsäure gegen Akne wirken kann. Das war aber eher graue Theorie. Zum Glück ist der Wirkstoff mittlerweile auch ziemlich gut untersucht und wir haben recht umfangreiche Daten und Erfahrungsberichte.

Forscher aus England und Brasilien führten mehrere Fallstudien hierzu durch. Bei einer Fallstudie wird nicht eine größere Gruppe betrachtet, sondern Einzelpersonen. Das hat zwar den Nachteil, dass die Stichprobe gering ist, allerdings kann man sich so besser auf eine Person konzentrieren und die Wirkung beobachten. In dieser Studie wandten sechs brasilianische, erwachsene Frauen mit Akne mehrere Monate lang Azelainsäure an. Die Ergebnisse waren bei allen Patientinnen sehr positiv. Im verlinkten Artikel können wir uns Vorher- und Nachher-Bilder anschauen, um so selbst einen Vergleich zu ziehen.

Eine Meta-Studie, die mehrere andere Studien zusammenfasst und statistisch auswertet, kam ebenfalls zu dem Schluss, dass Azelainsäure wirksam gegen Akne ist. Das gleiche galt auch für Rosacea.

Fazit

Azelainsäure ist ein interessantes Hilfsmittel bei Akne. Es hat seltene und nur geringe Nebenwirkungen. Für Konzentrationen über 10% muss ein Hautarzt aufgesucht werden, da das Mittel verschreibungspflichtig ist. Geringere Konzentrationen können ebenfalls wirksam sein, allerdings dürfte es hier länger dauern und die Wirkung unter Umständen weniger stark sein.

Betrachtet man Studien und Erfahrungsberichte, wird klar, dass Azelainsäure gegen Akne eher ein mittel- bis langfristiges Mittel ist. Positive Ergebnisse wird man nicht über Nacht erzielen, sondern es kann einige Wochen dauern. Langfristig sind die Ergebnisse dafür umso besser.

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