Was ist Akne?

Bei Akne handelt es sich um eine Erkrankung der Haut. Unter den Hautkrankheiten gehört sie zu den häufigsten und bekanntesten. Die Mehrheit aller Menschen ist im Laufe des Lebens zu einem gewissen Zeitpunkt von Akne betroffen. Am häufigsten ist dies bei Jugendlichen in der Pubertät der Fall. Es wird geschätzt, dass 81-95% aller männlichen und 79-82% aller weiblichen Jugendlichen zeitweise betroffen sind [1]. Die Akne verschwindet oftmals mit dem Erreichen des Erwachsenenalters wieder. Allerdings ist die nicht immer der Fall. Es gibt Formen der Akne, die bereits im Kleinkindalter auftreten können oder auch erst im Erwachsenenalter. Mehr dazu weiter unten unter der Überschrift “Welche Formen der Akne gibt es?”

Akne tritt insbesondere im Gesicht auf, da sich dort besonders viele Talgdrüsen befinden. Dort ist vor allem der Bereich betroffen, der aufgrund der Form als T-Zone bezeichnet wird (Stirn, Nase, Kinn). Allerdings ist das Problem nicht auf das Gesicht beschränkt. Weitere Stellen, an denen Akne auftreten kann, sind Rücken, Brustbereich, Schultern, Nackenbereich und Oberarme. Vereinzelter können Pickel auch an Oberschenkeln, Gesäß oder im Intimbereich auftreten.

T-Zone im Gesicht bei Akne

Auch wenn Akne oftmals als harmlose Krankheit eingestuft wird, sind die Folgen nicht zu unterschätzen. So können nicht nur bleibende Narben auf der Haut entstehen, sondern auch seelische Narben. Für Betroffene kann Akne, besonders bei schweren Verläufen, eine erhebliche seelische Belastung bedeuten und in manchen Fällen eine Depression auslösen. Es ist daher wichtig, gute Behandlungsmöglichkeiten zu finden und die Ursachen genauer zu erforschen.

Wie entsteht Akne?

Wie bereits im oberen Abschnitt beschrieben, tritt Akne in Bereichen mit vielen Talgdrüsen auf. Talgdrüsen produzieren Talg, ein öliges und fettiges Gemisch. Dieses Sekret hat allerdings eine wichtige Aufgabe. Haut und Haare werden so mit Feuchtigkeit versorgt und vor dem Austrocknen geschützt.

Allerdings kann es zu Störungen der Talgdrüsen kommen. Sie können sowohl zu viel als auch zu wenig Talg produzieren. Im ersteren Falle (zu viel) in Kombination mit einer Verhornungsstörung der Haut, können die Talgdrüsen verstopft werden. Hierdurch können sich wiederum Mitesser bilden. Wenn diese Mitesser sich entzünden, entsteht das, was gewöhnlich als Pickel bezeichnet wird.

Bei der Entzündung spielt u.a. ein Bakterium namens Cutibacterium acnes (oder Propionibacterium acnes) eine Rolle. Dieses Bakterium regt die Androgen-Rezeptoren an und kann Entzündungsprozesse verursachen. Behandlungsmethoden setzen oftmals an den obigen Punkten an: Reduktion der Talgproduktion, Verhinderung der Entstehung von Mitessern, Reduktion von Cutibacterium acnes und anderen Bakterien auf der Haut sowie Linderung von Entzündungsprozessen im Körper.

Welche Formen der Akne gibt es?

Obwohl im Volksmund nur von Akne gesprochen wird, gibt es verschiedene Arten von Akne. Dabei wird unterschieden zwischen Schweregrad, Ursache und dem Alter der Betroffenen. Zu den verschiedenen Akneformen zählen:

  • Akne Vulgaris
    Wenn von Akne gesprochen wird, ist damit in der Regel Akne vulgaris gemeint. Aus diesem Grund wird sie auch als „gewöhnliche Akne“ bezeichnet. Streng genommen handelt es sich bei Akne vulgaris also nicht um eine Form der Akne, sondern um Akne selbst.
  • Akne comedonica
    Als Comedo oder Komedo werden Mitesser bezeichnet. Bei Akne comedonica handelt es sich also um eine Form, bei der vor allem Mitesser auftreten und nur wenige Entzündungen. Sie wird als leichte Form der Akne betrachtet.
  • Akne conglobata
    Hierbei handelt es sich im Gegensatz zu Akne comedonica im einen schweren Verlauf. Es können sich schwere Entzündungen und regelrechte Knoten bilden. In manchen Fällen können hieraus Aknenarben entstehen.
  • Akne aestivalis
    Während es bei den Formen comedonica und conglobata eher um den Schwierigkeitsgrad ging, ist bei Akne aestivalis (und auch anderen Formen) die Ursache ausschlaggebend. Akne aestivalis wird auch als Mallorca-Akne bezeichnet. Sie tritt vor allem bei starker Sonneneinstrahlung auf. Bei manchen Menschen verbessert sich die Haut zwar durch Sonneneinstrahlung, bei anderen ist aber das Gegenteil der Fall.
  • Akne cosmetica
    Auch hier geht es um die Ursache und diese steckt bereits im Namen. Hier wird die Akne durch Kosmetikartikel hervorgerufen. Oftmals entstehen auf diese Weise Mitesser. Produkte, die Mitesser verursachen können, werden daher auch als komedogen bezeichnet.
  • Akne medicamentosa
    Das Problem wird hier durch Medikamente oder sonstige Substanzen hervorgerufen, die man zu sich nimmt. Ein Beispiel ist die durch den Missbrauch von anabolen Steroiden hervorgerufene Akne bei Bodybuildern. Sie wird gerne auch als Steroid-Akne bezeichnet.
  • Akne infantum
    Tritt bei Kinder und Kleinkindern im vorpubertären Alter auf. Sie kommt in der Regel bei Jungen häufiger vor als bei Mädchen. Die Ursachen können vielfältig sein und sind noch nicht ganz klar.
  • Akne tarda
    Im Gegensatz zu Akne infantum handelt es sich hier nicht um eine Akneform, die vor der Pubertät auftritt, sondern danach. Sie wird daher auch als Erwachsenenakne oder Spätakne bezeichnet. Während in der Pubertät Jungen bzw. männliche Jugendliche etwas häufiger betroffen sind, sind es im Erwachsenenalter eher Frauen.

Manchmal wird auch Rosazea als eine Form der Akne gezählt. Dies liegt vor allem daran, dass sie früher als Akne Rosazea bezeichnet wurde und teilweise heute immer noch so bezeichnet wird. Es handelt sich hierbei jedoch um zwei unterschiedliche Hauterkrankungen, auch wenn es Gemeinsamkeiten gibt.

Welche Ursachen hat Akne?

Auf die Ursachen geht der Artikel Ursachen von Akne näher ein. Hier daher nur eine kurze Aufzählung möglicher Ursachen:

  • Hormone
    Es ist kein Zufall, dass Akne vor allem in der Pubertät auftritt, wenn es zu einer vermehrten Ausschüttung von Geschlechtshormonen kommt. Bei männlichen Jugendlichen ist das vor allem Testosteron, bei weiblichen Jugendlichen vor allem Östrogen und Progesteron. Sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtshormone haben DHEA (Dehydroepiandrosteron) als Vorstufe.
  • Bakterien auf der Haut
    Hier sei vor allem das bereits weiter oben beschriebene Cutibacterium acnes erwähnt.
  • Kosmetikartikel
    Dies haben wir bereits oben unter dem Punkt Akne comedonica gesehen.
  • Medikamente
    Auch hier gibt es mit Akne medicamentosa einen eigenen Begriff.
  • Ernährung
    Die Ernährung hat einen Einfluss auf Akne. Vor allem durch das Weglassen von Milch– und Weizenprodukten sowie Fast Food stellen Betroffene gelegentlich eine Besserung fest. Hierunter fällt auch Alkoholkonsum, der Akne ebenfalls beeinflussen kann.
  • Stress
    Auch wenn es für manche Menschen überraschend sein mag, gibt es auch einen Zusammenhang zwischen Stress und Akne. Hin und wieder werden dafür sogar die Begriffe Stressakne oder Stresspickel verwendet.
  • Rauchen
    Rauchen wird mit vielen Erkrankungen in Verbindung gebracht. So ist es vermutlich keine große Überraschung mehr, dass das auch bei Akne und unreiner Haut der Fall ist.

 

Referenzen:

[1] Goulden V, Stables I, Cunliffe WJ. (1999) – Prevalence of facial acne in adults.

Weitere verwendete Quellen (neben eigener Erfahrung mit Akne):

  • Guy F. Webster – Acne vulgaris
  • Sarah Purdy, David de Berker – Acne
  • Kanwar I. et al – Models for acne: A comprehensive study
  • de.wikipedia.org/wiki/Akne